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NIGHT SHOW - Thriller (German Edition)

NIGHT SHOW - Thriller (German Edition)

Titel: NIGHT SHOW - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Eindringling endlich aufgegeben hatte, klingelte es wieder.
    »Scheiße.«
    »Ich frage mich, ob das unser junger Freund ist«, meinte Jack.
    »Er würde es nie wagen, aufzutauchen, während du hier bist.«
    »Ich bin gleich zurück. Warte hier auf mich. Wir sind noch nicht fertig, Liebling.«
    Auf einen Ellenbogen gestützt beobachtete Dani, wie Jack in seine Badehose stieg und aus dem Zimmer huschte. Als er weg war, setzte sie sich auf. Schweiß rann über ihren Körper. Sie wischte ihn mit einem Laken ab.
    Die Türklingel verstummte.
    Durch das flackernde Kerzenlicht schaute sie zu Jacks Geschenk hinüber und lächelte. Ohne die Unterbrechung wäre ihr kleines »Dankeschön« mittlerweile vielleicht bereits beendet.
    So erhielten sie beide die Gelegenheit, ihre Erregung ein bisschen abkühlen zu lassen, um gleich noch einmal von vorne anzufangen.
    Dani starrte in den dunklen Gang vor der Tür. Sie hörte weder Stimmen noch Schritte.
    Was dauerte da bloß so lange?
    »Jack?«, rief sie.
    Keine Antwort.
    Mit einem Mal besorgt kletterte sie aus dem Bett. Sie zog sich ihren Morgenrock an, der auf einem Haken an der Schranktür hing, und lief zur Tür. Dani beugte sich hinaus und spähte den langen Flur hinab. In der Finsternis schien sich nichts zu rühren.
    »Jack?«, wiederholte sie mit gepresster Stimme.
    Immer noch Stille.
    Dani trat aus dem Zimmer. Sie tastete in der Nähe des Türrahmens über die Wand, bis sie auf den Lichtschalter stieß. Drei Deckenlampen flackerten auf und fluteten den Korridor mit Licht.
    Niemand da.
    Sie rannte zur Eingangstür.
    Geschlossen.
    Dani lief daran vorbei und ließ den Blick durch das dunkle Wohnzimmer schweifen. Durch das Esszimmer. Sie hastete um die Bar herum in die Küche und schaltete ein Licht an. Auch dort keine Spur von Jack. Ihre nackten Füße klatschten über den Linoleumboden, als sie zur Werkstatt rannte. Dunkel. Sie vergewisserte sich auch hier durch Betätigen des Lichtschalters, dass niemand im Raum war.
    Dani raste zurück zur Eingangstür, riss sie beunruhigt auf und spähte hinaus in die Finsternis.
    Nichts rührte sich.
    »Jack!«, brüllte sie. »Jack, wo bist du?«
    Als sie keine Antwort erhielt, ging sie über das kühle, feuchte Gras in die Mitte des Rasens.
    Sein Mustang stand noch neben ihrem Rabbit in der Auffahrt. Sie spähte durch das Beifahrerfenster. Niemand drin.
    Sie ging die Auffahrt hinunter zur Straße und warf einen schnellen Blick in beide Richtungen. Einige geparkte Autos, Licht hinter den Fenstern einiger Häuser, aber keine Menschenseele.
    Zitternd zog sie sich den Morgenmantel enger um den Körper und lief zum Haus zurück. In der Küche nahm sie das größte Fleischermesser aus der Halterung.
    Die Machete ...
    Allerdings lag die vermutlich noch draußen am Pool. Sie würde nicht noch einmal hinausgehen.
    Dani schaltete die Deckenbeleuchtung aus. Sie umklammerte das Messer so krampfhaft, dass ihre Hand schmerzte, und setzte sich auf den Boden. Dann lehnte sie sich mit dem Rücken gegen die Theke, zog die Knie an und wartete.

26
    Als Jack die Augen aufschlug, war da nichts als Schwärze. Er blinzelte, um sich zu vergewissern, dass er sie tatsächlich geöffnet hatte. Sein Kopf schien vor lauter Schmerzen zu explodieren.
    Er hob eine Hand ans Gesicht und nahm am Rande wahr, dass sein Ellenbogen neben ihm über eine glatte Fläche strich, dachte sich aber nichts weiter dabei, als er sich die Schläfen rieb.
    Was stimmte bloß nicht mit seinem Kopf? Ein Filmriss?
    Er erinnerte sich daran, mit Dani zusammen gewesen zu sein. Ach ja. Richtig. Die Türklingel. Er war zur Haustür gegangen. Danach musste er zu ihr zurückgekehrt sein.
    Herrgott, sein Schädel fühlte sich an, als würde er jeden Moment platzen.
    Wie viele verfluchte Margaritas hatte er getrunken? Zwei? Und Wein zum Abendessen.
    Warum ist es in Danis Zimmer so dunkel?
    Bestimmt hatte sie Aspirin im Bad. Er hoffte, er schaffte es bis dorthin, ohne in seinem Zustand über die Möbel zu stolpern.
    Jack rappelte sich hoch. Etwas prallte gegen seine Stirn. Benommen vor Schmerzen fiel er zurück und hielt sich mit beiden Händen den Kopf. Eine Art Polsterung drückte gegen seine Ellenbogen.
    Als sich die Schmerzen legten, presste er den rechten Arm gegen das Hindernis. Er drang in die Polsterung ein und stieß dann gegen eine harte Fläche. Jack wiederholte den Vorgang mit dem linken Ellenbogen – das gleiche Ergebnis. Er hob eine Faust. Etwa 30 Zentimeter oberhalb von seinem Gesicht

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