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Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)

Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)

Titel: Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Madea
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Bewusstsein. Er rührte sich nicht, obwohl die Mächte der Unterwelt ihn an seinen starren Ketten zu ihrer Halsschlagader hinabziehen wollten.
    „Jonas“, flüsterte sie, „du machst mir ein bisschen Angst.“
    Er leckte sich unbewusst die Lippen, entblößte die Fänge. Seine Sinne suggerierten ihm ihren Geschmack auf der Zunge, als ihr Duft sich verstärkte. Mit einem Satz kniete er breitbeinig über ihr. Cira Puls hämmerte, die Ader pochte.
    „Jonas, ich bin’s, Cira! Komm zu dir!“
    Er würde sich nur einen kleinen Schluck genehmigen, ihr nicht schaden.
    „Jonas, bitte, du hast geschworen, mir nicht wehzutun!“
    Er spürte sein diabolisches Grinsen, keine Handbreit von ihrem Mund entfernt. Mit der Rechten umfasste er ihren Nacken. Er ließ sich mit dem anderen Arm auf dem Ellbogen nieder, nagelte sie unter seinem Körper auf dem Sofa fest. Jetzt war sie wirklich sein.
    Ihre Muskeln zitterten, sie wollte sich zur Wehr setzen. Feine Schweißperlen bildeten sich auf ihrer Oberlippe. Pure Panik blitzte in den Augen.
    „Jonas“, wisperte sie, „bitte, Liebster, ich bin dein Engel und du bist meiner, du beschützt mich, wir haben uns geliebt, riechst du es nicht an mir?“
    Er vernahm, was sie sagte, kämpfte mit der Vernunft gegen sein stärkstes Verlangen an und doch wusste er, dass er verloren hatte. Das Schattenreich hüllte ihn ein, drückte ihn erbarmungslos dorthin, wo er seine Erlösung finden würde. Das erfüllende Paradies, Kraft und Macht, alles, worauf er ein Jahrhundert verzichtet hatte. Er zischte, bleckte die Zähne und neigte sich zu ihrem Hals hinab, wo die Halsschlagader ihr Blut schnell und kräftig pumpte. Genüsslich, dem Rausch verfallen, leckte er der Länge nach über ihre Vene. Die Spitzen seiner Reißzähne kratzten über ihre Haut.
    Ruckartig zog Cira ihr Knie hoch, rammte es ihm zwischen die Beine, schleuderte den Kopf gegen seine Schläfe und zwängte gewaltsam ihre Arme auseinander.
    Jonas bewegte sich keinen Inch. Zorn und Gier mischten sich, fuhren ihm wie ein Blitz durch den Körper. Er schloss die Augen und biss zu.

     
    Zwei scharfe Einstiche durchzuckten Ciras Nerven. Durch den Schock versteifte sie sich, wurde aber im nächsten Moment völlig ruhig, als sich sein heißer Mund auf die Stelle drückte und seine Zunge über den Druckpunkt fuhr.
    Zuerst bekam sie das ohrenbetäubende Brüllen und Krachen nicht mit. Erst, als sie brutal durchgeschüttelt von der Couch flog und sich benommen, weltentrückt Schutz suchend unter den Wohnzimmertisch zwängte, sickerte in ihr Bewusstsein, dass niemand von ihr trank, dass etwas anderes um sie herum passierte, dass sie sich betäubt fühlte. Alles an ihr zitterte, aber sie konnte die Augen nicht von dem Kampf abwenden, der sich überall zugleich in dem riesigen Zimmer abzuspielen schien. Eine tonnenschwere, brüllende Bestie schlug auf Jonas ein, der ebenfalls ausrastete. Die Körper rasten mit unglaublicher Geschwindigkeit aufeinander zu, krachten zusammen, prügelten und warfen sich durch den Raum. Fauchen, Knacken, das Zerbersten von Möbeln, das Zerreißen von Stoff, untermalt vom Gebrüll und dem Beben des Fußbodens, ließen sie schließlich die Arme um den Kopf schlingen und sich bibbernd auf das Ende vorbereiten.
    Von einer Sekunde auf die andere war alles vorbei. Ruhe senkte sich wie nach einem vernichtenden Wirbelsturm über das Wohnzimmer. Sie linste zwischen den Armen hindurch, schnappte nach Luft. Sie lebte, schien das Einzige, das sich in diesem Chaos bewegte. Allein. Tränen rannen die Wangen hinab, ihr Kiefer zitterte unkontrolliert, die Pizza kam hoch und all die schönen Erlebnisse der vergangenen Stunden, Tage liefen vor ihrem inneren Auge ab.
    Eine Tür flog auf, krachte gegen eine Holzwand, gleichzeitig hörte sie jemanden obszön fluchen, dann packte sie eine Hand am Rücken und zog sie wie eine Stoffpuppe unter dem Tisch hervor. Cira schrie, bis sich eine Pranke auf ihren Mund legte und den Schrei erstickte. Sie wollte nach Luft japsen, bekam aber keine und zu ihrem Entsetzen senkte sich ein Kopf ihrer Kehle entgegen und glitt mit der Zunge darüber.
    Zitternd saß sie auf dem Sessel, in eine Decke gehüllt und wusste nicht, wie sie dorthin gekommen war. Ihr Blick flitzte durch den Raum, suchte ihn ab und fand die große, dunkle und seltsam schimmernde Gestalt in einigen Yards Entfernung an der Holzvertäfelung lehnen.
    „Ny’lane.“ Ihre Stimme klang, als hätte sie literweise Salzwasser geschluckt und

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