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Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)

Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)

Titel: Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Madea
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Wasser, packte ihn im Nacken und tauchte unter. Die geweiteten Augen des Urlaubers verschafften ihm eine finstere Befriedigung. Der Schrei des Burschen trudelte in dicken Blasen nach oben, dann fing er endlich an, sich wie ein Mann zu wehren. Dieses Opfer war auf Zack, ahnte, dass er sich schnell widersetzen musste, bevor ihm die Luft ausging. Nicht, dass er vorhatte, so lange zu warten, aber das wusste der Mensch ja nicht. Beide Hände des rot angelaufenen Kerls schnellten nach vorn und legten sich um seine Kehle. Der hatte echt Mumm. Verdammt, musste es ihm auch noch Genugtuung verschaffen, ihn zu quälen? Sich daran zu ergötzen, wie schwach der Homo sapiens war, auf den er angewiesen war, ohne den er sterben würde? Er war erbärmlich.
    Die Aktivitäten wurden hektischer, der Mann bekam Atemnot und Jonas gab sich einen Ruck. Genug gespielt. Die Finger glitten vom Genick unter das Kinn, er verstärkte den Griff und streckte den Arm aus. Die Länge seines Armes reichte aus, um ihn sich vom Hals zu schaffen. Er schoss an die Wasseroberfläche, presste mit einer fließenden Bewegung den nackten Oberkörper der Beute an die Innenwand der Grotte und versenkte die Reißzähne in dessen Halsschlagader. Jonas stieß ein befriedigtes Knurren aus, als ihm das Blut den Rachen hinunterströmte. Ein gesunder Fang.
    Ein ersticktes Keuchen drang aus dem Mund des Opfers, ein kümmerliches Aufbäumen, die Finger klammerten sich an seine Schultern, dann entspannte sich der Kerl langsam. Jonas’ hypnotische Dominanz wiegte ihn in eine unterwürfige Trance. Er trank mit raschen, tiefen Zügen. Der Lebenssaft vermischte sich mit seinem Blut und augenblicklich spürte er die Kraft, die ihn durchströmte. Er brodelte wie ein Vulkan.
    Eine Minute später löste er sich von dem Mann, der wie betäubt an der Höhlenwand lehnte und ins Wasser gerutscht wäre, hätte Jonas ihn nicht aufrecht gehalten. „Alles ist gut, Sie brauchen keine Angst zu haben.“ Wie war er es leid, wie oft hatte er diesen oder ähnliche Sätze gemurmelt, wie oft, wie verdammt oft? Er leckte mit der Zungenspitze über die Bissstelle und versiegelte sie. Sein Speichel zischte auf der Haut, als die Wunde sich schloss und kein Makel zurückblieb. Nur das Gehör eines Vampirs konnte das Zischen vernehmen, doch meist erwachten die Opfer in dem Moment allmählich aus der Starre. „Können Sie stehen?“ Jonas lockerte den Griff und entfernte prüfend die Finger von seiner Schulter. Der Mann stierte ins Halbdunkel der Grotte, fasste sich an den Hals und nickte langsam. Jonas legte ihm Zeige- und Mittelfinger auf die Schläfe, nahm ihm die Erinnerung und verschwand, bevor der Urlauber blinzelte.
    Glühend heiße Lust nach mehr peitschte durch seinen Körper, der wie elektrisch aufgeladen auf jede Berührung reagierte. Das Leder an den Knien, wenn er sich beugte, die Haare in seinem Nacken, Reibung in seinem Schritt, das Kribbeln der Brustwarzen, bei einer Bewegung des Rumpfes. Die Sinne spannten, sodass er mit Mühe das Aufleuchten seiner Iris unterdrückte. Am liebsten hätte er gebrüllt, doch das kam in einem Taxi nicht gut. Auf die ‚Silver Angel‘ zu Ny’lane mochte er in seinem Gefühlszustand nicht. Er würde dem ausgeglichenen Hünen nur auf den Sack gehen und in sein Penthouse zog ihn auch nichts. San Francisco, die Verantwortung, um die er sich lange Zeit gedrückt hatte, rief ihn, ließ ihm keine Wahl und das machte ihn fertig. Aber so überdreht wie heute war er selten. Er hasste diesen Zustand nach dem Trinken, es war der Fluch nach dem Fluch.
    Es gab eine weitere Möglichkeit: sich von Ersatzmitteln aus Blutkonserven zu ernähren. Die Chemiker der Fürsten hatten vor einigen Jahrzehnten ein auf nativem Hämoglobin basierendes Blutersatzmittel aus biotechnologischer Herstellung auf den Vampir-Markt gebracht. Er hatte es ernsthaft versucht, doch es schmeckte nicht nur abscheulich und abgestanden, das Schlimmste war, es gab einem nicht die gewohnte Kraft. Die Muskeln schwanden, die Haut blich aus, wurde gräulich, als hätte man ewig nicht getrunken, die Sinne schärften sich nur in Ausnahmefällen und das Verlangen nach etwas richtig Gutem stieg von Tag zu Tag. Jonas hatte sich ein Jahr damit abgequält.
    Viele Blutsauger, die aus Eitelkeit, Scham oder sonstigen Gründen vom Trinken am Hals absahen und sich Blut aus dem Reagenzglas verabreichten, hielten es nicht lange aus und hingen nach kurzer Zeit in einem der zahlreichen Blutklubs und genossen in

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