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Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)

Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)

Titel: Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Madea
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sah sie an. „Weshalb wie ich? Du kommst doch ebenfalls aus Kalifornien, oder etwa nicht?“
    Amys Gedächtnis verblüffte sie stets aufs Neue. Sie hatte ihr dies vor Ewigkeiten erzählt, wie allen, da es im Prinzip der Wahrheit entsprach. Ihr Leben hatte erst begonnen, als sie nicht mal volljährig ihre Familie verließ und nach Kalifornien zog. „Hm, stimmt auch fast. Ich bin in Nevada geboren und gleich hierhergekommen. Schau, ob du was unter seinem Namen finden kannst.“
    Es tat ihr leid, das Thema so unwirsch abzuwürgen, aber ihre Vergangenheit existierte nicht mehr. Amys Gesichtsausdruck war undefinierbar, doch sie gab nicht auf.
    „Wo in Nevada?“
    „Carson City, Hauptstadt.“
    „Wo da?“
    „Im Hinterland.“ Cira richtete demonstrativ den Blick auf den Bildschirm. Es klappte.
    Amy begann erneut, die Tastatur zu bearbeiten. „Beschreib ihn so ausführlich du kannst.“
    Cira seufzte. Die Schuld lag bei ihr, sie hatte mit dem Thema angefangen und noch einen Streit wollte sie auf keinen Fall. Peinlich berührt dachte sie an ihre Worte. Sie schloss die Augen, beschrieb Jonas Baker, wahrscheinlich genauer, als er es vermocht hätte. Oh Mann, wie auffällig war das denn? Amy hatte es echt drauf, ihr Informationen aus der Nase zu ziehen, kein Wunder, dass sie heiß begehrt war und man sie auf knifflige Dinge ansetzte.
    „Der hier vielleicht?“
    Cira sah Jonas auf dem Bildschirm in Großaufnahme neben einer älteren Frau und einem Gleichaltrigen. Ihr Herz galoppierte aus der Reihe, sie schluckte sprachlos, während sie das Bild studierte. Die Personen trugen Schwarz. Traurige Gesichter blickten zu Boden, nur Jonas nicht. In seinem Blick lag etwas Wütendes, Bedrohliches. Wenn man nicht einwandfrei gesehen hätte, dass diese Aufnahme aus großer Entfernung durch ein starkes Objektiv gemacht worden war, hätte sie vermutet, dass er in die Kamera sah und sich über den Fotografen ärgerte. Nein, der hockte in Büschen, viel zu weit weg, als dass er ihm aufgefallen sein könnte. Ein anderer Grund erzürnte ihn.
    „Wie hast du ihn gefunden? Mein Gott, er hat seinen Vater verloren. Deshalb trug er Schwarz, wie peinlich.“ Cira stieg Röte ins Gesicht.
    „Ich kenne den Schmierfinken, der diesen Artikel geschrieben hat. Mir schwante, dass ich kürzlich was über eine Familie Baker gelesen habe. Zumal der Baker Konzern jedem ein Begriff ist – das Pharmaunternehmen mit Hauptsitz hier in San Francisco. Er ist der älteste Sohn des vor Kurzem verstorbenen Diandro Baker. Herzinfarkt.“ Amy schnalzte mit der Zunge. „Dein Jonas ist wahrhaftig ein Leckerbissen. Jetzt weiß ich, warum du zickig bist.“
    Cira kniff die Augenbrauen zusammen und sah sie gespielt böse an, obwohl ein Fünkchen Wahrheit in ihrem Unmut steckte.
    „Du willst ihn nicht mit mir teilen.“
    Nein, würde sie nicht, es gab nichts zu teilen.
    „Okay, Spaß beiseite. Er könnte es gewesen sein. Der Komplize, meine ich.“
    „Bitte?“
    „Heutzutage ist es saumäßig schwierig, ein Flugzeug zu entführen, das muss extrem gut geplant sein. Jemand mit Geld und Macht hat die Mittel und Wege dazu.“
    „Und das Motiv?“
    „Vielleicht ist er ein verwöhntes Vatersöhnchen, das seinen Frust rauslassen musste.“
    „Er hat uns gerettet, Amy. Schreibst du auf die Art deine Reportagen?“
    Amy schmunzelte und schüttelte den Kopf. „Natürlich nicht, aber für ein wenig Farbe und Lachfalten in deinem Gesicht lohnt es sich, ein bisschen Schwachsinn von sich zu geben.“
    „Falten? Du spinnst wohl!“
    Sie lachten, lasen im Internet noch ein paar Artikel, die von der Flugzeugentführung berichteten, belächelten und regten sich gleichzeitig über irre Gerüchte auf, wogegen Amys Mutmaßung als harmlos zu bezeichnen war, bis Amy zurück zur Arbeit und Cira sich auf den Weg zu ihren Arztterminen machen musste.
    Ihr gingen Amys Ratschläge durch den Kopf. „Sobald du weggehst, nimm Fire mit, hörst du? Er gehorcht aufs Wort und wird dich beschützen. Und besorg dir eine Waffe.“
    Sollte sie das wirklich tun? Sie teilte Amys Sorge nicht. Nach dem Gespräch mit ihr und dem Husky an ihrer Seite fühlte sie sich um einiges besser. In ein, zwei Tagen war alles vergessen. Nach den Tests der Fluggesellschaft durfte sie mit Sicherheit bald in die Lüfte steigen und ihr Leben würde wieder normal verlaufen.

16. März
     
    J onas huschte über die Straße, sprang auf das Trittbrett des Cable Cars und hielt sich an einer Haltestange fest. Unbehagen

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