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Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)

Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)

Titel: Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Madea
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Heavy Metal im Player gesteckt.
    Cira beugte sich mit geschlossenen Augen vor und ließ sich den Rücken mit einem Massagehandschuh schrubben. Sie genoss die Zuwendungen, die Wärme und den Duft des Vanille-Schaumbades und versuchte, abzuschalten.

     
    Verflucht, die vielen Schnitte auf Ciras Körper sahen aus, als wäre sie vor einer Woche brutal zusammengeschlagen worden. Der Bluterguss und die Platzwunde an der Schläfe konnten nicht von gestern stammen, unmöglich. Was verheimlichte sie? Amy zog es das Herz zusammen. Wie hatte die Fluggesellschaft zulassen können, dass Cira in diesem Zustand ein Passagierflugzeug steuerte? Sie fuhr mit dem Waschlappen an Ciras schlanken, sehnigen Armen hinunter. Es musste schlimm für sie sein, egal, was passiert war, sonst würde sie mit ihr reden. Sie wollte sie auf keinen Fall bedrängen, sie hatte schon zu viele Vergewaltigungsopferund Täter interviewt, war hinter zahlreichen Geschichten hergelaufen, die sich als familiäre Gewalt, Belästigung am Arbeitsplatz oder ähnlich Entsetzliches herausstellten. „Okay?“
    Cira brummte wohlig.
    „Sag mal, könnte ich Fire für ein paar Tage bei dir unterbringen? Ich muss zurzeit ständig weg und du kennst meine zickige Nachbarin, die mag er nicht.“
    Cira versteifte sich für einen Moment. „Klar, gern. Ich hab ja Zwangsurlaub.“
    „Lieb von dir.“ Damit hatte sie ein wenig mehr Sicherheit, wohin sie auch ging. Fire würde Cira nicht aus den Augen lassen.
    „Das mit Lost war eine dumme Idee, ich wollte …“
    Cira hob den Kopf. Die Haarspitzen hingen ihr mit einer Schaumschicht bedeckt ins Gesicht, das Blau ihrer Iris durchbohrte Amy, bevor sich ein zaghaftes Lächeln auf ihren Mund stahl. „Ich bin nicht aus Zucker. Außerdem hat die Serie dazu beigetragen, dass ich geredet habe, du hast dein Ziel erreicht. Guck nicht so, ich kenn dich zu gut, du knackst jede Nuss. Schon okay. Nur tu bitte nicht so, als wäre es keine Absicht, denn ansonsten weißt du ja auch, dass ich Abenteuerfilme liebe. Ich verzeih dir und nehme es dir ebenso nicht übel, dass du die anderen Wunden sehen wolltest und mir Fire als Wachhund abstellst.“ Ciras Stimme glich einem Hauch. „Ich verstehe es selbst nicht.“
    Sie tauchte mit dem Kopf unter Wasser, sodass Amy im ersten Moment erschrak, aber schnell peilte, dass es ihrer Freundin einfach peinlich war, darüber zu reden. Mannomann, direkter hätte Cira nicht antworten können. Eigentlich hatte sie gedacht, dass ihre Überredungskünste nicht leicht zu durchschauen waren. Sie setzte sich auf den breiten Badewannenabsatz, zog Schuhe und Socken aus, versuchte, die enge Jeans hochzukrempeln und stellte beide Beine beidseits von Cira ins Schaumbad, als diese endlich auftauchte und nach Atem rang. Amy zog die Waschlappen erneut über.
    „Deine Hose wird nass.“
    „Egal.“
    „Das tut richtig gut. Massier ruhig fester.“
    „Gern. Dann fang du an, zu erzählen, während ich dich massakriere.“ Sie hielt die Luft an. Ihr Mundwerk war mal wieder aufgegangen, bevor sie nachgedacht hatte. Zum Glück nahm Cira ihr es anscheinend nicht übel, da sie hörbar den Mund öffnete, nach einem Anfang suchte. Dass sie sich ohne Weiteres berühren ließ, passte auch nicht ins Bild. Vielleicht täuschte sich ihre Spürnase dieses Mal – hoffentlich. Sie half ihr auf die Sprünge. „Es gibt Ungereimtheiten.“
    „Oh ja, die gibt es. Die Cockpittür zum Beispiel. Niemand hätte sie rausreißen können. Die sind vor Jahren verstärkt worden, kugelsicher, Alarmanlage, alles, was du dir vorstellen kannst. Und trotzdem stand diese Hochsicherheitstür im Gang.“
    Das war nicht das, was Amy gemeint hatte, aber zugegebenermaßen interessant. Sie hatte nicht vor, einen Bericht darüber zu schreiben, gerade, weil sie an Informationen aus erster Hand kam und gerade, weil ihr Chef sie sogleich bedrängt hatte, genau dies zu tun. „Und wie erklärst du es dir?“
    „Dieser Mr. Baker sagt, er hätte Hilfe von Monique, der Chefstewardess, gehabt. Doch auch dann hätte er die Tür nur öffnen, aber nicht aufbrechen können. Unmöglich!“
    „Mr. Baker, aha.“
    „Ja, ein ziemlich großer und kräftiger, düsterer Frauenheld, der Schwarm aller Träumerinnen. Du hättest ihn sehen sollen.“
    „Du magst ihn.“
    „Was?“
    „Du hast dich noch nie aus freien Stücken über einen Mann ausgelassen. Das sind Gefühle, ob positiv oder negativ.“
    „Und deshalb muss ich ihn mögen? Weil ich … herablassend von ihm

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