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NIGHT WORLD - Engel der Verdammnis

NIGHT WORLD - Engel der Verdammnis

Titel: NIGHT WORLD - Engel der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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würden.
    Aber da war Kimberley Cherry, Kim die Turnerin, das überschäumende, funkelnde kleine Kraftpaket mit den sonnenblonden Locken und den babyblauen Augen. Sie lachte und plapperte drauflos. Und Steffi Lockhart, die Sängerin mit ihrer milchkaffeebraunen Haut und ihren seelenvollen, bernsteinfarbenen Augen, die gestikulierte und strahlte.
    Selbst Amanda die Cheerleaderin, Bruce Fabers Freundin, war da. Sie ließ ihr gesundes, breites Lächeln aufblitzen und schüttelte ihr glänzendes, braunes Haar, und ihr frisches Gesicht leuchtete.
    Plötzlich verstand Gillian. Die Mädchen konnten sie nicht hassen, oder wenn sie es taten, durften sie es sich nicht anmerken lassen. Denn Gillian hatte Status, den prompten und unanfechtbaren Status, den ihre Schönheit ihr verlieh, und Jungen, die sich überschlugen, um ihre Aufmerksamkeit zu erringen. Sie war ein aufgehender Stern, eine Naturgewalt, mit der zu rechnen war. Und jedes Mädchen, das sie vor den Kopf stieß, riskierte einen Einbruch ihrer eigenen Beliebtheit, sollte Gillian sich dafür entscheiden zurückzuschlagen. Sie hatten Angst, nicht nett zu ihr zu sein.
    Es war schwindelerregend, oh ja. Gillian fühlte sich so schön wie ein Engel und so gefährlich wie eine Schlange. Sie ritt auf Wellen der Energie und der Bewunderung.
    Aber dann sah sie etwas, das ihr das Gefühl gab, als sei sie plötzlich in einen Abgrund gestürzt.
    Tanya hatte David untergehakt, und die beiden gingen den Flur hinunter.
     

KAPITEL ACHT
    Gillian stand vollkommen reglos da und beobachtete, wie David um eine Ecke verschwand.
    Es ist noch zu früh für den Plan, Kleines. Jetzt lächle. Ein fröhliches Gesicht ist mehr wert als alle Diamanten.
    Gillian versuchte, ein fröhliches Gesicht zu machen.
    Der seltsame Tag dauerte an. In jedem Kurs bat Gillian den Lehrer um ein neues Buch. In jedem Kurs wurde sie bombardiert mit Angeboten, ihr Aufzeichnungen zu leihen oder ihr sonstwie zu helfen. Und während der gleichgültig gegenüber all den Blicken, so nachdenklich, dass es schon fast verträumt wirkte. Sie versuchte, sich ein wenig träge zu bewegen, wie Daryl das reiche Kind.
    Und ich hoffe, Amy denkt nicht, ich würde sie zurückweisen. Ich meine, es ist ja nicht so, als säße sie allein da hinten. Sie hat Eugene.
    Ja. Wir werden irgendwann über Amy reden müssen, Kleines. Aber im Augenblick will erst einmal jemand etwas von dir. Du wirst angepiept. Lächle und sei freundlich.
    »Jill! Erde an Jill!«
    »He, Jill, komm rüber zu uns.«
    Sie wollten sie bei sich haben. Sie ging mit ihrem Mittagessen zu ihnen hinüber, und sie verschüttete nichts und stolperte auch nicht, als sie sich hinsetzte. Sie war klein und elegant, mit Bewegungen so weich wie Distelwolle, und die anderen wogten um sie herum und bildeten ein warmes, freundliches Bollwerk.
    Und sie hatte keine Angst vor ihnen. Das war das Wunderbarste von allem. Diese Jungen und Mädchen, die ihr wie Stars in einer Teenager-Soap vorgekommen waren, waren reale Menschen, die Krümel auf dem Pullover hatten und Witze machten, die sie verstehen konnte.
    Gillian hatte sich immer gefragt, was sie so witzig fanden, wenn sie miteinander gelacht hatten. Aber jetzt wusste sie, dass es einfach die berauschende Atmosphäre war, das Wissen darüber, dass sie etwas Besonderes waren. Das machte es leicht, über alles zu lachen. Sie wusste, dass David, der ziemlich still bei Tanya saß, sie lachen hören konnte.
    Gelegentlich nahm sie andere Stimmen wahr, von Leuten am Rand ihrer Gruppe, Leuten, die von außen zuschauten. Meistenteils war es fröhliches Geplapper und bewunderndes Gemurmel. Sie dachte, sie hätte ihren Namen gehört...
    Und dann konzentrierte sie sich auf die Worte.
    »Ich habe gehört, Ihre Mom sei Alkoholikerin.«
    In Gillians Ohren klangen sie entsetzlich laut und deutlich und stachen vom Hintergrundlärm ab. Ihre ganze Haut kribbelte vor Schreck, und sie verlor den Faden der Geschichte, die Kim die Turnerin erzählte.
    Angel - wer hat das gesagt ? Ging es um mich - meine Moni ? Sie wagte es nicht, hinter sich zu schauen.
    »... hat vor einigen Jahren zu trinken angefangen und hat seither diese Halluzinationen...«
    Diesmal war die Stimme so laut, dass sie das Geplänkel von Gillians Gruppe durchschnitt. Kim brach mitten im Satz ab. Das Lächeln von Bruce dem Athleten verrutschte. Peinliche Stille breitete sich aus.
    Eine Woge des Ärgers stieg in Gillian auf, und ihr wurde schwindelig. Wer hat das gesagt? Ich bringe ihn

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