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NIGHT WORLD - Engel der Verdammnis

NIGHT WORLD - Engel der Verdammnis

Titel: NIGHT WORLD - Engel der Verdammnis
Autoren: Lisa J. Smith
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Art Brand... du weißt schon, diese fleischfressende Bakterie.«
    Gillian öffnete den Mund, aber es kam kein Laut heraus. Die Straße vor ihr erschien ihr sehr düster.
    »Cory meinte, sie dürfe keinen Besuch bekommen - ihr Arm ist auf das Dreifache seiner normalen Größe angeschwollen. Sie mussten ihn von der Schulter bis zu den Fingern aufschneiden, um ihn zu entleeren. Sie denken, sie verliert vielleicht ihre Finger...«
    »Hör auf!« Ein unterdrückter Aufschrei.
    David sah sie hastig an. »Es tut mir leid...«
    »Nein! Sag einfach gar nichts!« Gillian lenkte den Wagen nurmehr wie ferngesteuert. Sie nahm außerhalb ihres eigenen Körpers kaum etwas wahr. Ihre ganze Konzentration war auf das Drama in ihrem eigenen Geist gerichtet.
    Angel! Hast du das gehört? Was geht da vor?
    Natürlich habe ich es gehört. Die Stimme klang träge und nachdenklich.
    Nun, ist es wahr? Ist es wahr?
    Hör mal, lass uns später darüber reden, ja, Kleines? Lass uns warten...
    Nein! Bei dir heißt es ständig »warte« oder »wir reden später darüber« Ich will es sofort wissen: Ist es wahr?
    Ist was wahr?
    Ist Tanya so krank? Wird sie ivomöglich ihre Finger verlieren?
    Es ist lediglich eine Infektion, Gillian. Streptococcus pyogenes. Du warst diejenige, die ihr den Ausschlag beschert hat.
    Du sagst also, dass es wahr ist. Es ist -wahr. Ich habe das mit meinem Zauber angerichtet. Ich habe ihr fleischfressende Bakterien beschert. Gillian stieß ihre Gedanken wild und wirr aus. Sie konnte noch nicht begreifen, was all das bedeutete.
    Gillian, wir mussten sie daran hindern, David zu vernichten. Es war notwendig.
    Nein! Nein! Du zvusstest, dass ich sie nicht wirklich verletzen wollte. Wovon redest du? Wie kannst du das nur sagen? Gillian war wieder hysterisch. Ihr war vage bewusst, dass sie immer noch fuhr, dass Zäune und Bäume vorbeiflogen. Ihr Körper saß im Wagen, atmete schnell, fuhr zu schnell, aber ihr wahres Ich schien an einem anderen Ort zu sein.
    Du hast mich belogen. Du hast mir gesagt, es sei alles in Ordnung mit ihr. Warum hast du das getan ?
    Beruhig dich, Libelle...
    Nenn mich nicht so! Wie kannst du nur einfach - einfach dasitzen... Was für ein Wesen bist du?
    Und dann - veränderte sich Angels Stimme. Er wurde nicht hysterisch oder erregt; es war viel schlimmer. Seine Stimme wurde ruhiger. Melodischer. Angenehm.
    Ich sorge lediglich für Gerechtigkeit. Das ist es nämlich, was Engel tun.
    Eisiges Grauen überfiel Gillian. Er klang wahnsinnig.
    »Oh Gott«, sagte sie, und sie sagte es laut. David sah sie an.
    »He - ist alles in Ordnung mit dir?«
    Sie hörte ihn kaum. Sie dachte mit fiebriger Heftigkeit: Ich weiß nicht, was du bist, aber du bist kein Engel.
    Gillian, hör mir zu. Wir brauchen uns nicht zu streiten. Ich liebe dich...
    Dann sag mir, wie ich das mit Tanya in Ordnung bringen kann!
    Stille.
    Ich wrde es selbst herausfinden. Ich werde noch einmal zu Melusine fahren...
    Nein!
    Dann sag es mir Oder heile Tanya selbst, wenn du wirklich ein Engel bist!
    Eine Pause. Dann: Gillian, ich habe eine Idee. Eine Idee, wie du David dazu bringen kannst, dich noch mehr zu lieben.
    Was willst du?
    Wir müssen ihm eine Nahtod-Erfahrung verschaffen. Dann zvird er in der Lage sein, dich wirklich zu verstehen. Wir müssen ihn sterben lassen.
    Alles verschwamm. Gillian wusste, dass sie sich Somerset näherten. Sie waren auf vertrauten Straßen. Aber für einen Moment verschwamm ihre Sicht zu einem grauen Vorhang.
    »Gillian!« Eine Hand lag auf ihrer, eine richtige Hand, die das Lenkrad festhielt. »Ist alles in Ordnung mit dir? Soll ich fahren?«
    »Mir geht es gut.« Sie konnte wieder klar sehen. Sie wollte nur noch nach Hause. Sie musste diesen Schuhkarton unter dem Bett hervorholen und den Zauber, mit dem sie Tanya belegt hatte, irgendwie korrigieren. Sie musste nach Hause... in Sicherheit...
    Aber es war nirgendwo sicher.
    Verstehst du denn nicht? Die Stimme in ihrem Ohr war sanft und einschmeichelnd. David kann niemals wirklich wie du sein, bevor er nicht auf die gleiche Weise gestorben ist, wie du. Wir müssen ihn sterben lassen...
    »Nein!« Ihr wurde bewusst, dass sie wieder laut gesprochen hatte. »Hör auf, mit mir zu reden! Geh weg!«
    David starrte sie an. »Gillian...«
    Ich will dir nicht wehtun, Gillian. Nur ihm. Und er wird zurückkommen, ich verspreche es. Er ivird vielleicht ein wenig verändert sein. Aber er wird dich immer noch lieben.
    Verändert... Davids Körper. Angel wollte Davids Körper.
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