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NIGHT WORLD - Engel der Verdammnis

NIGHT WORLD - Engel der Verdammnis

Titel: NIGHT WORLD - Engel der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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der Ecke Hazel Street und Applebutter Street stand sie schließlich auf und ab hüpfend da, um sich ein wenig warm zu halten, die Arme um den Karton gelegt.
    Es ist viel verlangt...
    Es war viel verlangt, vor allem wenn man bedachte, wie sie Amy in letzter Zeit behandelt hatte. Und es war komisch, dass es trotz all der neuen Freunde, die sie gefunden hatte, Amy war, an die sie sich instinktiv wandte, wenn sie in Not war.
    Aber... Amy hatte etwas Solides und Echtes und Gutes. Und Gillian wusste, dass sie kommen würde.
    Der Chevrolet bog um die Ecke und kam rutschend zum Stehen. Typisches
    Amy-ohne-Brille-Fahren. Dann sprang Amy aus dem Wagen und wandte sich ängstlich in Gillians Richtung. Ihre blauen Augen waren riesig, und Tränen schienen darin zu glänzen.
    Und dann umarmten sie einander und weinten. Alle beide.
    »Es tut mir so leid. Ich habe mich in der letzten Woche so mies benommen...«
    »Aber ich habe mich vorher mies benommen...« »Ich fühle mich schrecklich. Du hast jedes Recht, sauer auf mich zu sein...«
    »Seit ich von dem Unfall gehört habe, habe ich mir solche Sorgen gemacht.«
    Gillian trat einen Schritt zurück. »Ich kann nicht bleiben. Ich habe keine Zeit. Und ich weiß, wie das aus dem Mund von jemandem klingt, der gestern Nacht gegen einen Telefonmast gefahren ist... aber ich brauche deinen Wagen. Zum einen muss ich David sehen.«
    Amy nickte und tupfte sich die Augen ab. »Mehr brauchst du gar nicht zu sagen.«
    »Ich kann dich zu Hause absetzen...« »Das ist die falsche Richtung. Es wird mir nicht schaden, zu Fuß zu gehen. Ich will zu Fuß gehen.«
    Gillian hätte beinahe gelacht. Amys Anblick, wie sie sich mit ihrem Muff das Gesicht abtupfte und mit den Füßen auf den eisigen Gehweg stampfte, fest entschlossen, zu Fuß zu gehen, wärmte ihr das Herz.
    Sie umarmte sie noch einmal, nur kurz. »Danke. Das werde ich dir nie vergessen. Und ich werde nie wieder die schreckliche Person sein, die du in der letzten Woche erlebt hast, zumindest...«
    Sie brach ab und stieg in den Wagen. Sie hatte eigentlich sagen wollen: »... falls ich das hier überlebe.«
    Denn sie war sich keineswegs sicher, dass sie es überleben würde.
    Aber als Erstes musste sie zu David.
    Sie musste ihn mit eigenen Augen sehen. Um sich davon zu überzeugen, dass es ihm gut ging... und dass er er selbst war.
    Sie jagte den Motor hoch und machte sich auf den Weg nach Houghton.
     

KAPITEL VIERZEHN
    Sie ließ sich am Empfang Davids Zimmernummer geben und fragte gar nicht erst, ob sie ihn besuchen durfte.
    Das Einzige, was Gillian denken konnte, während sie den Flur entlangging, war: Bitte. Bitte, wenn es David nur gut geht, besteht eine Chance, dass sich alles regeln lässt.
    An der Tür blieb sie stehen und hielt den Atem an.
    Vor ihrem inneren Auge sah sie alle möglichen Bilder. David im Koma, an so vielen Schläuchen und Drähten, dass er gar nicht zu erkennen war. Schlimmer noch, David, der lebte und wach war und lächelte... und sie mit violetten Augen ansah.
    Sie wusste, was Angel vorgehabt hatte. Zumindest glaubte sie es zu wissen. Die einzige Frage war, hatte er Erfolg gehabt?
    Mit noch immer angehaltenem Atem öffnete sie die Tür und spähte hinein.
    David saß aufrecht im Bett. Das Einzige, woran er angeschlossen war, war eine Infusion von klarer Flüssigkeit. Es stand noch ein zweites Bett im Zimmer, leer.
    Er blickte zur Tür und sah sie.
    Gillian ging langsam auf ihn zu. Sie zwang sich zu einer absolut ausdruckslosen Miene, den Blick auf ihn gerichtet.
    Dunkles Haar. Ein mageres Gesicht, das noch Spuren sommerlicher Bräune aufwies. Zum Sterben schöne Wangenknochen und Augen, in denen man ertrinken konnte...
    Aber kein halb fragendes, halb freundliches Lächeln. Er sah sie so nüchtern an, wie sie ihn ansah, und ein Buch glitt ihm unbemerkt vom Schoß.
    Gillian hielt sich am Fußende des Krankenhausbettes fest. Sie sahen einander an.
    Was sage ich? David, bist du es wirklich? Ich kann nicht. Es ist zu dumm, und was wird er antworten? Nein, Libelle, nicht er ist es, ich bin es?
    Das Schweigen zog sich in die Länge.
    Endlich sagte der Junge auf dem Bett sehr leise: »Geht es dir gut?«
    »Ja.« Das Wort klang schroff und leidenschaftslos. »Geht es dir gut?«
    »Ja, so ziemlich. Ich hatte Glück.« Er beobachtete sie.
    »Du siehst - irgendwie anders aus.«
    »Und du bist irgendwie so still.«
    Ein Hauch von Verwirrung blitzte in seinen Augen auf. Und dann eine gewisse Gekränktheit. »Ich war... nun, du

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