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NIGHT WORLD - Engel der Verdammnis

NIGHT WORLD - Engel der Verdammnis

Titel: NIGHT WORLD - Engel der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Wenn David fortging, würde Angel von ihm Besitz ergreifen...
    Sie waren fast zu Hause. Aber sie konnte vor der Stimme nicht fliehen. Wie floh man vor etwas, das in seinem eigenen Geist war? Sie konnte ihn nicht ausblenden...
    Lass einfach los, Gillian. Lass mich übernehmen. Ich werde für dich fahren. Ich liebe dich, Gillian.
    »Nein!« Sie keuchte, und sie umfasste
    das Lenkrad so fest, dass es wehtat. Das Wort kam ruckartig heraus. »David! Du musst fahren. Ich kann nicht...«
    Entspann dich, Gillian. Dir wird nichts geschehen. Ich verspreche es.
    Und sie konnte das Lenkrad nicht loslassen. Die Stimme schien in ihrem Körper zu sein und lähmte ihre Muskeln. Sie konnte den Fuß nicht vom Gaspedal nehmen.
    »Gillian, fahr langsamer!« David schrie jetzt. »Pass auf!«
    Es wird nur eine Sekunde dauern...
    Gillians Welt war zu einem Film aus alten Zeiten geworden. Einem flackernden, schwarzweißen Film. Mit jedem Bild wurde der Telefonmast vor ihr größer und größer. Es geschah sehr langsam, aber gleichzeitig mit absoluter Unausweichlichkeit. Sie schossen so langsam auf diesen Telefonmast zu, und sie würden dagegen prallen. Mit der rechten Seite des Wagens, wo David saß.
    Nein! Ich werde dich ewig hassen...
    Sie schrie es in ihrem Geist, und die Worte schienen ein endloses Echo zu haben. Dafür war genug Zeit.
    Und dann ein lauter Knall und Dunkelheit.
    »Darf ich ihn sehen?«
    »Noch nicht, Schätzchen.« Ihre Mutter rückte den Plastikstuhl näher an das Bett in der Notaufnahme.
    »Wahrscheinlich nicht heute Nacht.«
    »Aber ich muss ihn sehen.« »Gillian, er ist bewusstlos. Er würde nicht einmal mitbekommen, dass du da bist.«
    »Aber ich muss ihn sehen.« Wieder stieg Hysterie in Gillian hoch, und sie presste die Lippen zusammen. Sie wollte keine Spritze, und die Krankenschwestern hatten gesagt, dass sie ihr eine geben würden, wenn sie wieder zu schreien anfing.
    Sie war seit vier Stunden dort. Seit die Wagen mit den Blaulichtern gekommen waren und die Tür des Kombis aufgehebelt und sie herausgezogen hatten. Sie hatten auch David herausgezogen. Aber während sie vollkommen unverletzt gewesen war -»Ein Wunder! Nicht einmal ein Kratzer!«, hatte der Sanitäter zu ihrer Mutter gesagt war David bewusstlos gewesen. Und seither hatte er das Bewusstsein nicht wiedererlangt.
    Die Notaufnahme war kalt, und es schien keine Rolle zu spielen, in wie viele angewärmte Decken sie gewickelt wurde. Gillian zitterte weiter. Ihre Hände waren blauweiß und verkrampft.
    »Daddy kommt nach Hause«, sagte ihre Mutter und streichelte ihren Arm. »Er sitzt in dem ersten Flugzeug, das er bekommen konnte. Du wirst ihn morgen früh sehen.«
    Gillian zitterte. »Ist das dasselbe Krankenhaus - in dem Tanya Young liegt? Nein, antworte nicht. Ich will es eigentlich gar nicht wissen.« Sie klemmte die Hände unter die Achseln.
    »Mir ist so kalt...«
    Und sie war allein. Da war keine sanfte Stimme in ihrem Kopf. Und das war gut, denn, bei Gott, das Letzte, was sie wollte, war Angel - oder vielmehr dieses Ding, was immer es war, dieses Ungeheuer, das sich als Engel bezeichnet hatte. Aber nach so langer Zeit war es seltsam. Ganz allein zu sein... und nicht zu wissen, wo er lauern mochte. Er konnte in eben diesem Augenblick ihre Gedanken belauschen...
    »Ich hole noch eine Decke.« Die Krankenschwester hatte ihrer Mutter den Wärmeschrank gezeigt. »Wenn du einfach liegen bleiben könntest, Schätzchen, würdest du vielleicht ein wenig schlafen.«
    »Ich kann nicht schlafen! Ich muss nach David sehen.«
    »Schätzchen, ich habe es dir doch schon gesagt. Du wirst ihn heute Nacht nicht sehen.«
    »Du hast gesagt, ich werde ihn vielleicht nicht sehen. Du hast nicht gesagt, dass ich ihn auf keinen Fall sehen würde! Du hast nur gesagt wahrscheinlich!« Gillians Stimme schwoll an und wurde schriller, und sie konnte nichts dagegen tun. Auch die Tränen kamen und flossen jetzt unkontrollierbar. Sie würgte an ihnen.
    Eine Krankenschwester kam hereingeeilt, und die weißen Vorhänge um das Bett bauschten sich. »Es ist alles gut, das ist nur natürlich«, sagte sie leise zu Gillians Mutter. Und zu Gillian: »Also, beug dich ein wenig vor - halt still. Ein kleiner Piekser. Das ist etwas, das dir helfen wird, dich zu entspannen.«
    Gillian nahm ein Brennen an der Hüfte wahr. Kurze Zeit später war alles verschwommen, und die Tränen hörten auf zu fließen.
    Sie erwachte in ihrem eigenen Bett.
    Es war Morgen. Blasses Sonnenlicht schien durchs

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