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NIGHT WORLD - Jägerin der Dunkelheit

NIGHT WORLD - Jägerin der Dunkelheit

Titel: NIGHT WORLD - Jägerin der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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nah, für den anderen nur als Silhouette zu erkennen, genauso wie es in dem Keller gewesen war. Sie konnte Quinns Verwirrung beinahe fühlen. Er versuchte dahinterzukommen, was ihn beunruhigte.
    Und Rashel hatte Angst, etwas zu sagen, Angst, dass nicht einmal ihre vergnügteste Stimme eine hinreichende Tarnung sein würde. Das schreckliche Gefühl der Verbindung wuchs, wie eine riesige, grüne Welle, die über ihnen beiden aufragte. Jeden Augenblick würde diese Welle brechen, und Quinn würde sagen: »Ich kenne dich« und das Licht einschalten, um das Gesicht ohne den Schleier zu sehen.
    Rashels Finger wanderten zu ihrem Messer.
    Dann hörte sie Daphne durch das elektrische Summen in ihren Ohren sagen: »Weißt du, ich liebe diesen Wagen einfach. Ich wette, er fährt auch total schnell. Das ist alles so aufregend -ich bin ja so froh, dass ich es diesmal hierher geschafft habe. Nicht wie letzte Woche.«
    Sie plapperte unbefangen drauflos, während Rashel sich, benommen vor Erleichterung, zurücklehnte. Die Verbindung war unterbrochen; Quinn betrachtete jetzt sein Armaturenbrett, als versuchte er, dem Geschnatter zu entkommen. Und nun redete Daphne darüber, wie aufregend es war, im Dunkeln zu fahren.
    Kluges, kluges Mädchen.
    Quinn fuhr dazwischen, um zu fragen:
    »Also, ihr beide wollt euch der Dunkelheit ergeben?« Er sagte es, als erkundigte er sich, ob sie Pizza bestellen wollten.
    »Ja«, antwortete Rashel.
    »Oh ja«, sagte Daphne. »Es ist genau das, wovon wir immer reden. Ich denke, das wäre das absolut Coolste...«
    Quinn machte eine Handbewegung, als wollte er sagen: »Um Gottes willen, halt den Mund.« Es war keine grobe Geste. Es war eher, als versuche ein verärgerter Chorleiter, zu einem Sopran durchzudringen, der am Ende einer Melodie nicht aufhören wollte zu singen. Hör hier auf.
    Und Daphne hielt den Mund.
    Einfach so. Als hätte er einen Schalter in ihr umgelegt. Rashel drehte sich leicht, um auf den Rücksitz zu schauen, und sah, dass Daphne zur Seite weggesackt war; ihr Körper war schlaff geworden, ihre Atmung friedlich.
    Oh Gott, dachte Rashel. Sie kannte diese Art von Gedankenkontrolle, die andere Vampire bei ihr einzusetzen probiert hatten. So etwas wie ein ziemlich überzeugendes Flüstern in ihren Gedanken. Und als Quinn im Keller nicht versucht hatte, diese Methode zu benutzen oder telepathisch Hilfe herbeizurufen, hatte sie vermutet, dass er sehr schlecht in Telepathie war.
    Jetzt kannte sie die Wahrheit. Er verfügte über den telepathischen Durchschlag einer Dampframme. Oder besser: eines Karateschlags - schnell, präzise und tödlich.
    Er drehte sich zu ihr um, ein dunkler Umriss vor einer helleren Dunkelheit. Rashel wappnete sich.
    »Und der Rest ist Schweigen«, sagte Quinn und deutete auf sie.
    Rashel fiel ins Leere.
Sie erwachte, als sie ins Lagerhaus getragen wurde. Immerhin war sie geistesgegenwärtig genug, nicht die Augen zu öffnen oder mit irgendeinem anderen Zeichen zu erkennen zu geben, dass sie bei Bewusstsein war. Es war Quinn, der sie trug; sie konnte es selbst mit geschlossenen Augen erkennen.
    Als er sie auf eine Matratze warf, ließ sie sich bewusst so fallen, dass ihr Kopf von ihm abgewandt war und ihr Haar ihr übers Gesicht hing.
    Einen Moment lang fürchtete sie, dass er das Messer in ihrem Stiefel entdecken würde, wenn er ihr die Knöchel fesselte. Aber er krempelte nicht einmal ihr Hosenbein hoch. Er schien alles so schnell wie möglich zu erledigen, ohne wirklich auf irgendetwas zu achten.
    Rashel hörte, wie die Fesseln zuschnappten. Sie rührte sich nicht.
    Sie lag da und lauschte, während er Daphne hereinbrachte und sie fesselte. Dann hörte sie ganz in der Nähe Stimmen und das Geräusch von anderen Schritten.
    »Leg die da hier her - was ist mit ihrer Handtasche passiert?« Das war Lily
    »Die liegt noch im Wagen.« Ivan.
    »Okay, bring sie mit der nächsten rein. Ich kümmere mich um ihre Füße.«
    Der dumpfe Aufprall eines Körpers, der auf einer Matratze aufschlug. Schritte, die sich entfernten. Das metallische Klirren von Ketten. Dann ein Seufzer von Lily. Rashel konnte sich vorstellen, wie sie sich aufrichtete und sich zufrieden umsah.
    »Nun, das wäre das. Ivan hat Nummer vierundzwanzig im Wagen. Ich schätze, wir werden einen sehr glücklichen Kunden haben.«
    »Oh Freude«, antwortete Quinn tonlos.
    Vierundzwanzig? Ein einziger Kunde?
    »Ich werde eine Nachricht hinterlassen, dass alles für den großen Tag bereit sein wird.«
    »Tu

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