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NIGHT WORLD - Jägerin der Dunkelheit

NIGHT WORLD - Jägerin der Dunkelheit

Titel: NIGHT WORLD - Jägerin der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Einfluss im Rat der Nachtwelt. Er trug dazu bei, andere Vampire in die Schranken zu weisen. Wenn sie ihn durch seine Tochter traf, würde sie ihn damit lediglich in Rage bringen, und dann könnte er anfangen, den Ratsmitgliedern zuzuhören, die Menschen in Scharen abschlachten wollten.
    Und Rashel würde sich um jede Chance bringen, dem Sklavenhandel auf die Schliche zu kommen, an dem sich der echte Abschaum bereicherte.
    Ich hasse Politik, dachte Rashel. Aber sie strahlte Lily weiter an und plapperte wild drauflos. »Es war meine Freundin Marnie, die mir von diesem Klub erzählt hat, und ich bin wirklich froh, dass ich hergekommen bin, denn es ist noch besser, als ich dachte, und ich habe dieses Gedicht, das ich geschrieben habe...«
    »Wirklich. Nun, ich brenne darauf, es nicht zu hören«, entgegnete Lily. Ihre Habichtaugen hatten das Interesse verloren. In ihren Zügen stand unverhohlene Verachtung - sie hatte Rashel als hoffnungslos kriecherische Idiotin abgetan. Sie ging davon, ohne sich noch einmal umzudrehen.
    Zwei Prüfungen bestanden. Eine wartete noch.
    »Das ist es, was ich an Lily so mag. Sie ist einfach absolut kalt«, bemerkte ein Mädchen neben Rashel. Sie hatte gewelltes, bronzefarbenes Haar und aufgeworfene Lippen. »Hi, ich bin Juanita«, fügte sie hinzu.
    Und sie ist todernst, dachte Rashel, während sie sich vorstellte. Quinns Gruppe hatte sie endlich entdeckt, und sie alle schienen Juanita zuzustimmen. Sie waren fasziniert von Lilys kalter Persönlichkeit, von ihrem Mangel an Gefühl. Sie betrachteten es als Stärke.
    Ja, denn Gefühle verletzen. Vielleicht sollte ich ihr ebenfalls huldigen, ging es Rashel durch den Kopf. Sie stellte fest, dass sie zu viele Gemeinsamkeiten mit diesem Mädchen hatte.
    »Lily, die Eisprinzessin«, murmelte ein anderes Mädchen. »Es ist, als stamme sie eigentlich gar nicht von der Erde. Es ist, als käme sie von einem anderen Planeten.«
    »Merk dir diesen Gedanken«, erklang eine neue Stimme, eine scharfe, lachende, leicht wahnsinnige Stimme.
    Die Wirkung, die sie auf Rashel hatte, war bemerkenswert. Unwillkürlich versteifte sie sich, und ihre Handinnenflächen begannen zu kribbeln. Ihre Kehle war wie zugeschnürt.
    Okay, Prüfung Nummer drei, dachte sie und nahm jedes Gramm Disziplin zu Hilfe, die ihr durch das Erlernen der Kampfkünste in Fleisch und Blut übergegangen war. Verlier dein zanshin nicht. Bleib locker, bleib frostig, und lass dich treiben. Du kannst es schaffen.
    Sie drehte sich um und sah Quinn in die Augen.
     

Kapitel Zehn
    Oder genau genommen sah sie ihn nicht an, sondern an ihm vorbei, bevor sie sich auf sein Kinn konzentrierte. Sie wagte es nicht, ihm allzu lange in die Augen zu schauen.
    »Vielleicht ist sie ja von einem anderen Planeten«, sagte Quinn gerade zu dem Mädchen. »Vielleicht ist sie kein Mensch, vielleicht bin ich auch keiner.«
    So ist es recht, dachte Rashel. Mach dich über sie lustig, indem du ihnen eine Wahrheit sagst, die sie nicht glauben werden.
    Aber sie bemerkte, dass Quinn eher en Eindruck machte, als schere es ihn nicht, was sie herausfanden. »Vielleicht stammt sie von einer anderen Welt, habt ihr darüber jemals nachgedacht?«
    Rashel war wieder verwirrt. Quinn schien es darauf anzulegen, sich umbringen zu lassen. Es wirkte so, als sei er drauf und dran, diesen Mädchen von der Nachtwelt zu erzählen, und nach den Gesetzen der Nachtwelt stand darauf die Todesstrafe.
    Die Dinge entgleiten dir wirklich, dachte Rashel. Zuerst der Sklavenhandel und jetzt das. Ich dachte, du wärest so erpicht auf das Gesetz.
    »Es gibt dunklere Dimensionen«, vertraute Quinn der Gruppe gerade an, »als ihr sie euch je vorgestellt habt. Aber versteht ihr, es ist alles ein Teil des großen Plans des Lebens, daher ist es in Ordnung. Wusstest ihr...« Er legte einen Arm um die Schultern eines Mädchens und deutete nach draußen, als fordere er es auf, den Blick auf irgendeinen Horizont zu richten, »...dass es eine bestimmte Art von Wespe gibt, die ihre Eier in den Körper einer Raupe legt? Einer lebenden Raupe. Die am Leben bleibt, während in ihr aus den Wespeneiern kleine Larven schlüpfen und sie von innen auffressen. Also, was denkt ihr, wer das erfunden hat?«
    Rashel fragte sich, ob auch Vampire betrunken sein konnten.
    »Das wäre wahrscheinlich die grauenhafteste Weise zu sterben«, meldete Daphne sich zu Wort, und ihre melodische Stimme klang gruselig. »Von Insekten gefressen zu werden. Oder vielleicht verbrannt zu

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