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NIGHT WORLD - Jägerin der Dunkelheit

NIGHT WORLD - Jägerin der Dunkelheit

Titel: NIGHT WORLD - Jägerin der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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waren, musste sie ihre Taktik sehr schnell ändern.
    Die Küche war verlassen - und irgendwo im Haus erklang laute Musik. Rashel grinste. Es war ein Glücksfall, um den sie nicht zu beten gewagt hätte. Die Musik würde womöglich das Leben dieser Mädchen retten.
    Sie zog Rudi aus dem Weg und nickte Daphne zu. Daphne stand auf der obersten Treppenstufe und winkte die Mädchen schweigend vorbei. Fayth ging mit der Walküre Anne-Lise und der winzigen Keiko hinter sich voran. Die anderen Mädchen eilten vorüber, und Rashel war stolz darauf, wie leise sie waren.
    »Jetzt«, flüsterte sie und stieß Rudi zurück ins Treppenhaus. »Eine letzte Frage. Wer veranstaltet das Blutfest?«
    Rudi schüttelte den Kopf. »Wer hat dich eingestellt? Wer hat die Sklaven gekauft? Wer ist der Kunde, Rudi?«
    »Ich weiß es nicht! Ich sage es dir! Niemand weiß, wer uns eingestellt hat. Es wurde alles am Telefon abgewickelt!«
    Rashel zögerte. Sie wollte ihm noch weitere Fragen stellen - aber im Augenblick war es das Wichtigste, die Mädchen von der Insel wegzuschaffen.
    Daphne wartete noch immer in der Küche und beobachtete Rashel.
    Rashel sah sie an, dann blickte sie hilflos auf Rudis wuscheligen, braunen Kopf. Sie sollte ihn töten. Es wäre das einzig Kluge gewesen, und es war das, was sie vorgehabt hatte. Er war ein Mitverschwörer in dem Plan, vierundzwanzig junge Mädchen brutal zu ermorden - und es machte ihm Spaß.
    Aber Daphne beobachtete sie. Und Fayth würde ihr diesen Blick zuwerfen, wenn sie hörte, dass Rashel ihn umgebracht hatte.
    Rashel stieß den Atem aus. »Schlaf gut«, sagte sie und schlug Rudi mit dem Griff ihres Messers auf den Kopf.
    Er sackte bewusstlos zusammen, und sie schloss die Kellertür hinter ihm. Dann wandte sie sich hastig an Daphne. »Gehen wir.«
    Daphne sprang beinahe vor ihr her. Sie traten durch die Hintertür und gingen den Fußweg hinauf.
    Rashel bewegte sich geschmeidig und schnell über das niedergetrampelte Gras.
    Sie holte die anderen Mädchen sehr bald ein.
    »So ist es gut, Missy«, flüsterte sie. »Schön ruhig. Nyala, du humpelst; tut dir das Bein weh? Ein wenig schneller, ihr alle.«
    Sie lief zur Spitze der Gruppe. »Okay, Anne-Lise und Keiko. Wenn wir da sind, kümmere ich mich um die Wachen. Danach wisst ihr, was zu tun ist.«
    »Wir finden heraus, welche Boote wir bedienen können. Zerstören, was immer wir bei den anderen Booten zerstören können, und machen sie los. Danach nimmt jede von uns eine Hälfte der Mädchen und macht sich auf den Weg in Richtung Westen«, sagte Anne-Lise.
    »Richtig. Wenn ihr es nicht bis an Land schafft, tut euer Bestes und ruft die Küstenwache.«
    »Aber nicht sofort«, warf Keiko ein. »Viele Inselbewohner benutzen Funkgeräte statt Telefonen. Die Vampire könnten sie überwachen.«
    Rashel drückte anerkennend ihre Schulter. »Kluges Mädchen. Ich wusste, dass du die Richtige für den Job bist. Und denkt dran, wenn ihr die Küstenwache dann doch rufen solltet, gebt nicht den richtigen Namen des Bootes an und erwähnt auch diese Insel nicht.« Es war durchaus möglich, dass Geschöpfe der Nachtwelt bei der Küstenwache arbeiteten.
    Sie hatten fast den Fuß der Klippe erreicht, und bisher war noch kein Alarm geschlagen worden. Rashel ließ noch einmal den Blick über die Gruppe wandern, dann fiel ihr auf, dass Daphne hinter ihr war.
    »Alles okay?«
    »Bisher ja«, antwortete Daphne atemlos. Dann fügte sie hinzu: »Du machst das wirklich gut. Dass du sie ermutigst und das alles.«
    Rashel schüttelte den Kopf. »Ich versuche nur, sie zusammenzuhalten, bis sie nicht länger mein Problem sind.«
    Daphne lächelte. »Ich denke, genau das habe ich gerade gesagt.«
    Der Steg lag unter ihnen, und die Boote hüpften leise auf und ab. Der Ozean war ruhig und gläsern. Silbernes Mondlicht verlieh der Szene etwas postkartenhaftes. Sie lief wieder nach vorn. »Bleibt hinter mir, alle.« An Daphne gewandt fügte sie hinzu: »Ich zeige dir, was ich wirklich gut kann.«
    Einige Meter Felsen und Sand, und sie war auf der Kaimauer. Die Augen auf den Schuppen gerichtet, das Messer in der Hand, bewegte sie sich vollkommen lautlos. Sie wollte sich wenn möglich ohne ein einziges Geräusch um den Werwolf kümmern.
    Dann kam eine dunkle Gestalt aus dem Schuppen ins Mondlicht gesprungen. Sie warf einen Blick auf Rashel und warf den Kopf zurück, um zu heulen.
     

Kapitel Dreizehn
    Rashel wusste, dass sie den Wachposten daran hindern musste, auch nur einen Laut von

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