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NIGHT WORLD - Jägerin der Dunkelheit

NIGHT WORLD - Jägerin der Dunkelheit

Titel: NIGHT WORLD - Jägerin der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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die Lippen. »Sind wir für Werwölfe ausgerüstet?«
    Rashel nickte. Sie hielt ihr Messer in der Hand und zog an dem dekorativen Knauf am Ende der Scheide. Mit ihm glitt eine Metallklinge heraus. Sie steckte den Knauf verkehrt herum zurück in die Scheide, sodass aus dieser nun die Klinge wie ein Bajonett herausragte.
    »Die Klinge ist aus versilbertem Stahl«, sagte sie zufrieden. »Wir sind ausgerüstet für Werwölfe.«
    »Siehst du?«, sagte Daphne zu Fayth. »Dieses Mädchen denkt an alles.«
    Rashel steckte das Messer weg. »Also schön. Reden wir noch einmal mit allen. Ich will meinen Plan erklären. Wenn wir den morgen Nacht durchziehen, müssen wir zusammenarbeiten, und wir müssen sehr präzise arbeiten.«
    Und, dachte sie, wir brauchen sehr viel Glück.
»Nammnamm!«
    Rudi ging zwischen den Bettreihen entlang und warf zu beiden Seiten Päckchen aus einer Plastiktüte. Er sah genauso aus wie ein Dompteur, fand Rashel, der Seehunden Heringe hinwarf. Der Gang hinter ihm war leer. Kein anderer Werwolf an der Tür. Gut.
    Es war eine lange Nacht und ein noch längerer Tag gewesen. Die Mädchen waren aufgepeitscht und zugleich benommen vom Mangel an Nahrung, und mit jeder Stunde, die sie ohne Tranquilizer verbrachten, wurden sie angespannter. Einige von ihnen schienen nicht in der Lage zu sein, ihren ersten Eindruck von Rashel abzuschütteln - der seinen Ursprung in Nyalas Geschrei gehabt hatte.
    »Esst auf, ihr Süßen. Ihr müsst bei Kräften bleiben.« Ein lauwarmes, in Folie eingepacktes Päckchen fiel Rashel auf den Schoß, ein anderes traf die Matratze. Das Gleiche wie beim Frühstück - Hotdogs von der Art, wie man sie in einem Lebensmittelladen bekam. Bestrichen mit Senf und Medikamenten. Die Mädchen hatten nur den Grapefruitsaft zu sich genommen, den er ihnen eingeschenkt hatte.
    Als Rudi sich umdrehte, um Juanita ein Päckchen hinzuwerfen, erhob Rashel sich geschmeidig von ihrem Bett. Mit einer einzigen Bewegung sprang sie los und landete punktgenau.
    »Gib keinen Laut von dir«, flüsterte sie Rudi ins Ohr. »Und denk nicht mal daran, dich zu verwandeln.«
    Sie hatte ihm den Arm hinter den Rücken gedreht und hielt ihm das silberne Messer an die Kehle. Rudi schien nicht zu wissen, wie er in diese Situation gekommen war. Überall auf dem Boden lagen Hotdogs.
    »Also«, sagte Rashel. »Verstehst du was von Jiujitsu? Das hier nennt man einen korrekten Griff. Widerstand dagegen wird ernsthafte Schmerzen hervorrufen und höchstwahrscheinlich zu einem gebrochenen Gelenk führen. Kapierst du das, Rudi?« Rudi zappelte ein wenig, und Rashel übte etwas Druck gegen sein Gelenk aus. Rudi heulte auf und tanzte auf den Zehen. »Schsch! Was ich wissen will, ist Folgendes: Wo ist der andere Werwolf?«
    »Bewacht den Anleger.«
    »Wer ist sonst noch auf dem Anleger?«
    »Ich - niemand.«
    »Ist irgendjemand auf der Treppe oder in der Küche? Lüg mich nicht an, Rudi, oder ich werde sehr ärgerlich!«
    »Nein. Sie sind alle im Versammlungsraum.«
    Rashel nickte Daphne zu. Daphne sprang aus ihrem Bett.
    »Vergesst nicht - schnell und leise, ihr alle«, sagte sie wie eine Cheerleaderin, die zu einem Drillsergeant befördert worden war.
    Rashel spürte, dass Rudi zusammenzuckte, als alle Mädchen im Raum ihre Decken wegstrampelten und ungefesselt aufstanden.
    »Was zum... was zum...«
    »Aber, aber, Rudi.« Rashel hielt ihn weiter fest in ihrem Griff und dirigierte ihn durch leichten Druck dorthin, wo sie ihn haben wollte. »Du gehst zuerst. Du wirst die obere Tür für uns aufschließen.«
    »Anne-Lise und Keiko nach vorn«, kommandierte Daphne. »Missy hierher. Gehen wir.«
    »Ich kann sie nicht aufschließen. Ich kann nicht. Sie werden mich töten«, murmelte Rudi, während Rashel ihn die Treppe hinaufschob.
    »Rudi, sieh dir diese jungen Frauen an.« Rashel drehte ihn um, sodass er die Gefangenen hinter sich gut sehen konnte. Sie standen dicht nebeneinander, angespannt mit klaren Augen und müheloser Atmung. »Rudi, wenn du diese Tür nicht aufschließt, werde ich dich fesseln und mit ihnen allein lassen... und mit diesem silbernen Messer. Ich verspreche dir, was auch immer die Vampire dir antun, kann nicht schlimmer sein.«
    Rudi starrte die Mädchen an, die seinen Blick erwiderten. Alle Altersklassen, alle Größen vereint.
    »Ich werde die Tür aufschließen.«
    »Braver Junge.«
    Er fummelte die Tür auf. Als er fertig war, stieß Rashel ihn zuerst hindurch, dann sah sie sich angespannt um. Wenn Vampire hier

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