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Night World - Prinz des Schattenreichs - Night World - Black Dawn

Titel: Night World - Prinz des Schattenreichs - Night World - Black Dawn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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legten Cady in die Mitte; Maggie und P.J. setzten sich auf die eine Seite von ihr und Jeanne auf die andere. Die Decke war mehr als groß genug für sie alle.
    Das Heu roch angenehm. Es war stachelig, aber Maggie wurde von ihren langen Ärmeln und den Jeans geschützt. Es hatte etwas seltsam Tröstliches, P.J.’s zarten Körper neben sich zu spüren - wie ein Kätzchen, dachte sie. Und es tat so unendlich gut, nicht zu gehen, niemanden
zu tragen, sondern einfach dazusitzen und ihren schmerzenden Muskeln Ruhe zu gönnen.
    »Hier ist immer etwas zu essen versteckt«, bemerkte Jeanne und zog ein kleines Päckchen unter dem Heu hervor. »Getrocknete Fleischstreifen und Haferkuchen mit Scheinbeeren. Aber wir sollten besser etwas für morgen übrig lassen.«
    Maggie machte sich hungrig über das getrocknete Fleisch her. Es schmeckte anders als das Fleisch, das sie kannte; es war zäher und erinnerte an Wild, aber im Augenblick erschien es ihr köstlich. Sie versuchte, Cady dazu zu bringen, ebenfalls etwas zu essen, aber es hatte keinen Sinn. Cady wandte lediglich den Kopf ab.
    Sie, Jeanne und P. J. beendeten das Mahl mit einem Schluck Wasser, dann legten sie sich auf das Bett aus Heu.
    Maggie war beinahe glücklich. Das Nagen in ihrem Magen war verschwunden, ihre Muskeln entspannten sich, und eine warme Schwere legte sich über sie.
    »Du wolltest mir... von Bern erzählen...«, kam Jeannes Stimme von Cadys anderer Seite. Die Worte verloren sich in einem gewaltigen Gähnen.
    »Ja.« Maggies Gehirn war umnebelt, und sie konnte die Augen nicht offen halten. »Morgen...«
    Und dann schlief sie ein, auf einem Heuhaufen in einer winzigen Hütte in einem fremdartigen Königreich, zusammen mit drei Mädchen, die vor diesem Nachmittag Fremde für sie gewesen waren und die ihr jetzt ein wenig wie Schwestern erschienen.

    Als Maggie erwachte, war ihre Nase kalt, und ihre Füße waren zu heiß. Bleiches Licht fiel durch alle Ritzen in den Brettern der Hütte. Einen Moment lang starrte sie die rauen, verwitterten Bretter und das Heu auf dem Boden an und fragte sich, wo sie war. Dann erinnerte sie sich wieder an alles.
    »Cady.« Sie richtete sich auf und betrachtete das Mädchen neben ihr.
    Cady sah nicht gut aus. Ihr Gesicht hatte den wächsernen, inneren Glanz eines Menschen mit hohem Fieber, und kleine Löckchen dunklen Haares klebten ihr feucht auf der Stirn. Aber als sie Maggies Stimme hörte, flatterten ihre Wimpern, dann öffnete sie die Augen.
    »Maggie?«
    »Wie fühlst du dich? Möchtest du etwas Wasser?« Sie half Cady, aus dem Lederbeutel zu trinken.
    »Mir geht es gut. Was ich dir zu verdanken habe, denke ich. Du hast mich hierher gebracht, nicht wahr?« Cady drehte den Kopf, als schaute sie sich mit ihren großen, trüben Augen im Raum um. Sie sprach in kurzen Sätzen, als wollte sie ihre Kraft schonen, aber ihre Stimme war eher sanft als schwach. »Und Jeanne ebenfalls. Ich danke euch beiden.«
    Sie muss gestern Nacht gehört haben, wie wir uns unterhalten haben, dachte Maggie. Jeanne saß mit Stroh in ihrem roten Haar da, und ihre grünen Augen waren schmal und wachsam. P.J. regte sich und gab ärgerliche kleine Geräusche von sich.
    »Morgen«, sagte Maggie. »Geht es allen gut?«

    »Ja«, antwortete P.J. mit heiserer Stimme. Dann folgte ein lautes Knurren aus ihrem Magen. »Ich schätze, ich habe immer noch ein wenig Hunger«, gestand sie.
    »Es sind noch einige Haferkuchen übrig«, sagte Jeanne. »Und ein Streifen Fleisch. Wir können eigentlich alles verputzen.«
    Sie brachten Cady dazu, das Fleisch zu essen, obwohl sie versuchte, es abzulehnen. Dann teilten sie die Haferkuchen feierlich in vier Teile und aßen sie, wobei sie verbissen auf dem trockenen, blättrigen Gebäck herumkauten.
    »Wir werden auch mehr Wasser brauchen«, bemerkte Maggie, nachdem jede von ihnen getrunken hatte. Der Lederbeutel war fast leer. »Aber ich denke, zuerst müssen wir überlegen, was wir jetzt tun wollen. Wie unser Plan aussieht.«
    »Zuerst«, widersprach Jeanne, »musst du uns erzählen, was mit Bern passiert ist.«
    »Oh.« Maggie blinzelte, aber sie konnte verstehen, warum Jeanne das wissen wollte. »Also, er ist definitiv tot.« Sie berichtete, was geschehen war, nachdem sie und Cady durch den Wald gelaufen waren. Wie Gavin und Bern sie gejagt und sie schließlich auf dem Felshaufen in die Enge getrieben hatten. Wie Bern hinaufgeklettert war und sich verwandelt hatte...
    »Er war nämlich ein Gestaltwandler«, sagte

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