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Night World - Prinz des Schattenreichs - Night World - Black Dawn

Titel: Night World - Prinz des Schattenreichs - Night World - Black Dawn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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hinunter hinter sich gebracht. Maggie war von brennendem Stolz auf P. J. und Cady erfüllt. Und dann plötzlich das Bellen der Jagdhunde; es war schrecklich nah und wurde schnell lauter.
    Im gleichen Moment blieb Jeanne stehen und fluchte, während sie geradeaus schaute.
    »Was?« Maggie keuchte heftig. »Siehst du sie?«
    Jeanne streckte die Hand aus. »Ich sehe die Straße. Ich bin eine Idiotin. Sie kommen direkt die Straße hinunter, viel schneller, als wir uns durchs Unterholz fortbewegen können. Mir war nicht klar, dass wir darauf zugegangen sind.«
    P. J. lehnte sich an Maggie, ihre schmale Brust hob und senkte sich schnell, und ihre karierte Baseballmütze saß ihr schief auf dem Kopf.
    »Was tun wir jetzt?«, fragte sie. »Werden sie uns fangen?«
    »Nein!« Maggie reckte entschlossen das Kinn vor. »Wir werden schnell zurückgehen müssen...«
    In diesem Moment sagte Cady schwach, aber deutlich: »Der Baum.«
    Ihre Augen waren halb geschlossen, ihr Kopf war gesenkt, und sie wirkte immer noch so, als sei sie in Trance. Aber aus einem unbestimmten Grund hatte Maggie das Gefühl, dass sie ihr zuhören sollten.
    »He, wartet - seht euch das an.« Sie standen am Fuß
einer riesigen Douglasie, deren unterste Äste viel zu hoch am Stamm saßen, als dass sie noch auf gewöhnliche Weise hätten hinaufklettern können. Aber ein Ahorn war gegen den Stamm der Douglasie gestürzt und so stehen geblieben, dass seine Äste wie eine Leiter hinaufführten. »Wir können hinaufklettern.«
    »Du bist verrückt «, sagte Jeanne einmal mehr. »Wir können uns unmöglich hier verstecken; sie werden direkt an uns vorbeikommen. Und außerdem, woher weiß sie überhaupt, dass hier ein Baum ist?«
    Maggie sah Arcadia an. Es war eine gute Frage, aber Cady antwortete nicht. Sie schien wieder in Trance zu sein.
    »Keine Ahnung. Aber wir können nicht einfach dastehen und darauf warten, dass sie kommen.« Die Wahrheit war, dass all ihre Instinkte ihr zuschrien, Cady zu vertrauen. »Lasst es uns versuchen, okay? Komm, P. J., kannst du auf diesen Baum klettern?«
    Vier Minuten später waren sie alle oben. Wir verstecken uns in einem Weihnachtsbaum, ging es Maggie durch den Kopf, während sie zwischen den Zweigen mit seinen flachen, aromatisch duftenden Nadeln hindurchspähte. Aus dieser Höhe konnte sie die Straße sehen, die lediglich aus zwei Wagenspuren mit einem Grasstreifen in der Mitte bestand.
    In diesem Moment erschien der Jagdtrupp.
    Die Hunde kamen zuerst, Hunde, so groß wie Jake, die Dänische Dogge, aber magerer. Maggie konnte ihre Rippen unter dem kurzen, hellbraunen Fell deutlich erkennen.
Direkt hinter ihnen kamen Leute auf Pferden. An der Spitze ritt Sylvia.
    Sie trug etwas, das aussah wie ein fürs Reiten geschlitztes Gewand in einem kühlen, gletschergrünen Farbton. Neben ihrem Steigbügel trottete Gavin einher, der blonde Sklavenhändler, der am vergangenen Tag Maggie und Cady gejagt hatte und davongelaufen war, nachdem Delos Bern mit dem blauen Feuer getötet hatte.
    Ja, die beiden verstanden sich blendend, dachte Maggie. Aber sie hatte keine Zeit, darüber nachzugrübeln. Hinter Sylvia näherten sich sehr schnell zwei weitere Reiter, die ihr beide einen Schrecken einjagten, und sie wusste nicht, welcher davon der Schlimmere war.
    Der erste war Delos. Er ritt ein wunderschönes Pferd von einem sehr dunklen Braun das fast schon schwarz war, mit einigen rötlichen Aufhellungen. Er saß aufrecht und entspannt im Sattel und verkörperte von Kopf bis Fuß den eleganten jungen Prinzen. Nur die schwere Schiene an seinem linken Arm beeinträchtigte sein Erscheinungsbild etwas.
    Maggie starrte ihn mit taubem Herzen an.
    Er war tatsächlich hinter ihnen her. Es war genauso, wie Jeanne gesagt hatte. Er jagte sie mit Hunden. Und er hatte Sylvia wahrscheinlich erzählt, dass er doch nicht beide Sklavinnen getötet hatte.
    Beinahe unhörbar flüsterte Jeanne: »Siehst du?«
    Maggie konnte sie nicht anschauen.
    Dann sah sie den zweiten Reiter aus der Nähe und erstarrte vor Verwirrung.

    Es war Delos’ Vater.
    Er sah genauso aus wie in Delos’ Erinnerungen. Ein hochgewachsener Mann mit blutrotem Haar und einem kalten, schönen Gesicht. Aus dieser Entfernung konnte Maggie die Augen nicht sehen, aber sie wusste, dass sie wild waren und von einem leuchtenden Gold.
    Der alte König. Aber er war tot. Maggie war zu erregt, um vorsichtig zu sein.
    »Wer ist das? Der rothaarige Mann«, fragte sie Jeanne in einem drängenden

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