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Night World - Prinz des Schattenreichs - Night World - Black Dawn

Titel: Night World - Prinz des Schattenreichs - Night World - Black Dawn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Flüsterton.
    Jeanne antwortete beinahe, ohne ein Geräusch zu machen. »Hunter Redfern.«
    »Das ist nicht der König?«
    Jeanne schüttelte kaum merklich den Kopf. Und als Maggie sie weiter anstarrte, wisperte sie: »Er ist Delos’ Urgroßvater. Er ist einfach aufgetaucht. Ich werde dir später davon erzählen.«
    Maggie nickte. Und schon im nächsten Augenblick waren alle Gedanken daran vergessen. P.J. griff nach ihrer Hand, und eine Woge von Adrenalin durchströmte ihren Körper.
    Der Jagdtrupp unter ihnen hielt an.
    Die Hunde liefen zuerst im Kreis und formten keine zehn Meter entfernt auf der Straße einen zögerlichen Ring. Die Reiter ließen ihre Pferde fast direkt unter dem Baum zum Stehen kommen.
    »Was ist los?«, fragte der hochgewachsene Mann, den Jeanne Hunter Redfern genannt hatte.
    Und dann verwandelte sich einer der Jagdhunde. Maggie
nahm aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahr und schaute schnell hin, sonst hätte sie es versäumt.
    Das magere, drahtige Tier stellte sich auf die Hinterbeine wie ein Hund, der versuchte, über einen Zaun zu schauen. Aber als das Geschöpf sich ganz aufgerichtet hatte, schwankte es weder, noch ließ es sich wieder fallen. Es verharrte, und sein ganzer hellbrauner Körper wand sich wie von einem inneren Wellenschlag.
    Dann, als sei es das Natürlichste auf der Welt, dehnten die Schultern sich in die Breite, und die Vorderläufe wurden dicker. Das Rückgrat straffte sich und schien länger zu werden. Der Schwanz schrumpfte und verschwand. Und das Hundegesicht schmolz und formte sich neu, die Ohren und die Schnauze zogen sich zurück, und das Kinn wuchs.
    Innerhalb von vielleicht zwanzig Sekunden war der Hund zu einem Jungen geworden, einem Jungen, der noch hie und da Flecken braunen Fells aufwies, der aber definitiv menschlich aussah.
    Und Hosen trug, dachte Maggie geistesabwesend, obwohl ihr das Herz bis zum Hals schlug. Wie sie das wohl schaffen?
    Der Junge wandte den Kopf den Reitern zu. Maggie konnte sehen, wie seine nackte Brust sich unter seinen Atemzügen bewegte.
    »Etwas stimmt hier nicht«, erklärte er. »Ich kann ihrer Lebenskraft nicht länger folgen.«
    Hunter Redfern sah sich um. »Schirmen sie uns ab?«
    Gavin, der immer noch neben Sylvias Steigbügel stand,
meldete sich zu Wort. »Bern sagte gestern, sie würden uns abblocken.«
    »Ist das nicht unmöglich?« Delos’ kühle Stimme kam aus der hintersten Reihe der Gruppe, wo er sein nervöses, tänzelndes Pferd sachkundig unter Kontrolle hielt. »Wenn es nur Menschen sind?«
    Hunter bewegte sich nicht, er blinzelte nicht einmal, aber Maggie sah, dass Sylvia und Gavin einen Blick tauschten. Sie selbst drehte leicht den Kopf, gerade weit genug, um die anderen Mädchen im Baum zu betrachten.
    Sie wollte sehen, ob Jeanne verstand, wovon sie sprachen, aber es war Cady, die ihre Aufmerksamkeit erregte. Cadys Augen waren geschlossen, ihr Kopf lehnte an der dunklen Borke des Baums. Ihre Lippen bewegten sich, obwohl Maggie keinen Laut hören konnte.
    Und Jeanne beobachtete sie aus schmalen Augen und mit einer Miene, die grimmigen Argwohn widerspiegelte.
    »Menschliches Ungeziefer ist voller Überraschungen«, bemerkte Hunter Redfern unter ihnen. »Es spielt keine Rolle. Am Ende werden wir sie kriegen.«
    »Sie könnten zur Burg gehen«, meinte Sylvia. »Wir sollten besser zusätzliche Wachen am Tor postieren.«
    Maggie bemerkte, wie Delos sich bei diesen Worten versteifte.
    Und dasselbe tat Hunter Redfern, obwohl er in die andere Richtung schaute, während er gelassen fragte: »Was hältst du davon, Prinz Delos?«
    Einen Moment lang verharrte Delos reglos. Dann sagte er: »Ja.Tut es.« Aber er sagte es zu einem mageren, bärtigen
Mann an seiner Seite, der mit einer ruckartigen Bewegung den Kopf neigte.
    Und er tat etwas, das Maggie das Herz gefrieren ließ.
    Er blickte zu ihr auf.
    Die anderen Leute in seinem Trupp, die Hunde eingeschlossen, schauten die Straße entlang oder zur Seite in den Wald. Delos war der Einzige, der still dagesessen und geradeaus geschaut hatte. Aber jetzt hob er das Kinn und drehte sich mit ausdrucksloser Miene zu dem Gewirr von Ästen um, auf dem Maggie saß.
    Und schaute ihr direkt in die Augen.
    Selbst aus dieser Entfernung sah sie das Aufflammen seiner goldenen Augen. Er schaute kühl und gelassen - in ihre Richtung.
    Maggie zuckte zurück und konnte nur mit knapper Not verhindern, dass sie fiel. Ihr Herz hämmerte so heftig, dass es sie in der Kehle würgte. Aber sie war

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