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Night World - Prinz des Schattenreichs - Night World - Black Dawn

Titel: Night World - Prinz des Schattenreichs - Night World - Black Dawn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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gesagt, dass du dich fernhalten sollst, aber du willst einfach nicht hören. Du tauchst in meiner eigenen Burg auf, und du glaubst einfach nicht, dass du in Gefahr bist. Also werde ich es dir jetzt zeigen.«
    Maggie machte einen Schritt rückwärts. Sie war in keiner guten Position; hinter ihr war die Wand, und zu ihrer Linken war das riesige Bett. Delos stand zwischen ihr
und der Tür. Und sie hatte bereits gesehen, wie schnell seine Reflexe waren.
    Ihre Beine wurden weich; ihr Puls ging sprunghaft und sie atmete stoßweise.
    Er meint es nicht wirklich so - er wird es nicht wirklich tun. Es ist nicht sein Ernst...
    Aber trotz der verzweifelten Beschwichtigungsversuche, die ihr Gehirn hämmerte, stieg Panik in ihr auf. Lange vergrabene Instinkte ihrer vergessenen Vorfahren kamen plötzlich an die Oberfläche. Irgendein uralter Teil von ihr erinnerte sich daran, von jagenden Tieren gehetzt worden, Beute gewesen zu sein.
    Sie wich zurück, bis sie die Wandteppiche hinter ihr berührte. Und dann konnte sie nicht weiter.
    »Also«, sagte Delos und überwand die Entfernung zwischen ihnen mit der Anmut eines Tigers.
    Er stand direkt vor ihr. Maggie konnte nicht anders, als zu ihm aufzublicken, als direkt in dieses fremdartige und schöne Gesicht zu sehen. Sie nahm einen Geruch von Herbstblättern und frischem Schnee wahr, aber sie konnte die Hitze spüren, die sein Körper abstrahlte.
    Er ist nichts Totes oder Untotes, sagte ihr eine weit entfernte Stimme tief in ihrem Inneren. Er ist skrupellos, er ist dazu erzogen worden, eine Waffe zu sein, aber er ist definitiv lebendig - vielleicht das Lebendigste, das ich je gesehen habe.
    Als er sich bewegte, konnte sie nirgendwohin, um ihm auszuweichen. Seine Hände schlossen sich wie unversöhnlicher Stahl um ihre Schultern. Und dann zog er sie
an sich, nicht grob, aber auch nicht sanft, er zog sie an sich, bis ihr Körper an seinem ruhte. Und er schaute mit goldenen Augen, die wie Zwillingsflammen brannten, auf sie herab.
    Er betrachtet meine Kehle, dachte Maggie. Sie konnte den Puls spüren, der dort schlug, und sie wusste, dass er es sehen konnte, denn sie hatte das Kinn gehoben, um ihn anzublicken, während ihr Oberkörper sich von ihm weg neigte. Seine Augen waren mit einem Hunger auf ihre Kehle gerichtet, wie sie ihn noch nie in einem menschlichen Gesicht gesehen hatte.
    Für einen Augenblick überwältigte sie die Panik, die mit ihrer Schwärze alles andere zu verschlingen drohte. Sie konnte nicht denken; sie war nichts als eine Masse zu Tode erschrockener Instinkte, und sie hatte nur einen Wunsch: Sie wollte rennen, wollte sich in Sicherheit bringen.
    Dann verebbte die Panik langsam. Sie floss einfach von ihr ab. Maggie hatte das Gefühl, als steige sie aus tiefem Wasser in Luft hinauf, die so klar war wie Kristall.
    Sie sah direkt in die goldenen Augen über ihr und sagte: »Nur zu.«
    Dann hatte sie das Vergnügen festzustellen, dass ein verblüffter Ausdruck in die goldenen Augen trat. »Was?«
    »Nur zu«, wiederholte Maggie klar und deutlich. »Es spielt keine Rolle. Du bist stärker als ich; das wissen wir beide. Aber was du auch tust, du kannst mich nicht zu deiner Beute machen. Diese Macht hast du nicht. Du kannst mich nicht beherrschen.«

    Delos zischte vor Zorn, ein Geräusch wie von einem Reptil. »Du bist so...«
    »Du willst, dass ich Angst habe; ich habe Angst. Aber andererseits hatte ich auch vorher schon Angst. Und es spielt keine Rolle. Hier steht etwas Wichtigeres auf dem Spiel als ich. Beweise, was immer du beweisen musst, und dann werde ich dir davon erzählen.«
    »... so absolut dumm«, tobte Delos. Aber Maggie hatte das eigenartige Gefühl, dass sich sein Ärger mehr gegen sich selbst richtete als gegen sie. »Du glaubst nicht, dass ich dir wehtun werde«, fügte er hinzu.
    »In diesem Punkt irrst du dich.«
    »Ich werde dir wehtun. Ich werde dir zeigen...«
    »Du kannst mich töten«, sagte Maggie ruhig. »Aber das ist alles, was du tun kannst. Ich habe es dir schon gesagt, du kannst mich nicht beherrschen. Und du kannst nicht ändern, was zwischen uns ist.«
    Er war jetzt sehr, sehr wütend. Die unergründlichen Pupillen seiner Augen waren wie schwarze Löcher, und Maggie fiel plötzlich wieder ein, dass er nicht nur ein Vampir oder eine Waffe war, sondern ein Geschöpf des jüngsten Tages mit der Macht, das Ende der Welt herbeizuführen.
    Er ragte vor ihr auf, und seine Reißzähne waren deutlich zu sehen.
    »Ich werde dir wehtun«, wiederholte

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