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Nightschool. Du darfst keinem trauen

Nightschool. Du darfst keinem trauen

Titel: Nightschool. Du darfst keinem trauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Daugherty
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Jedenfalls weiß ich nicht, wo er gerade steckt.«
    »Ich hoffe nur, dass Sylvain ihn nicht zu sehr triezt. Er ist bestimmt wahnsinnig eifersüchtig, weil du jetzt so viel Zeit mit Carter verbringst, seit du Schluss mit ihm gemacht hast.«
    Allie hatte die ganze Zeit auf den Boden gestarrt, damit Lucas nicht sah, wie rot sie war, doch nun hob sie ruckartig den Kopf. »Woher weißt du, dass ich Schluss mit ihm gemacht habe?«
    Lucas lächelte erneut. »Meine liebe Allie, in Cimmeria gibt es keine Geheimnisse – vor allem nicht in Sachen Beziehungen. Katie Gilmore ist seit Freitagabend unerträglich gut gelaunt und erzählt überall herum, dass Sylvain mit dir Schluss gemacht hat«, sagte er. »Aber weil er sich gerade wie der letzte Vollidiot aufführt, gehen wir alle davon aus, dass du mit ihm Schluss gemacht hast. Ich denke, wir haben recht, oder?«
    Allie nickte.
    »Gut. Sylvain benimmt sich manchmal wie der letzte Arsch. Das kommt davon, wenn die Eltern Milliardäre sind und man der einzige Sohn ist.« Lucas lächelte schelmisch. »Er ist eh nicht gut genug für dich. Carter ist viel cooler.«
    Als Allie erneut darauf beharren wollte, dass Carter und sie bloß Freunde seien, lachte Lucas nur und schnitt ihr das Wort ab. »Hör mal, ich muss los. Ich geh mal checken, ob Carter schon wieder zurück im Jungstrakt ist. Oder Phil oder sonst jemand. Mir ist so was von langweilig. Wenn nicht bald was passiert, muss ich am Ende noch lernen. So weit kommt’s noch.«
    Als er sich gerade verabschieden wollte, spazierte ein hochgewachsenes, elegantes Mädchen vorbei. »Hab ich richtig gehört, Lucas: Du drohst damit zu lernen? Bitte mach das nicht. Am Ende hört die Erde noch auf, sich zu drehen – und das, wo es heute Abend Pasta gibt. Die will ich mir nicht entgehen lassen.«
    »Na gut«, sagte Lucas. »Dann such ich mir eben eine andere Beschäftigung.«
    Allie und das Mädchen sahen einander einen Moment lang erwartungsvoll an, bevor Lucas schaltete. »Ach, Entschuldigung, mir war nicht klar, dass ihr zwei euch gar nicht kennt. Darf ich vorstellen? Allie Sheridan – Rachel Patel. Ihr solltet euch mal unterhalten. Ich glaube, ihr würdet euch gut verstehen. So durchgeknallt, wie ihr beide seid.«
    »Blödmann«, sagte Rachel liebevoll.
    Allie fühlte sich etwas ausgeschlossen und betrachtete ihre Schuhe. Doch als Lucas gegangen war, schenkte Rachel ihr ein breites Lächeln, das ihre Grübchen und eine Reihe blendend weißer Zähne entblößte. »Lucas ist cool. Wir sind so gute Freunde, dass wir nie was miteinander anfangen könnten. Kennst du das auch?«
    Sie hatte goldbraune Haut und mandelförmige Augen. Ihre langen, dunklen Locken wurden von einem dünnen, geflochtenen, Silberband zurückgehalten. Ihr Lächeln war unwiderstehlich, und Allie fiel es nicht schwer zurückzulächeln.
    »So was kennt doch jeder«, sagte sie und dachte an Mark in London.
    »Aber echt. Ist wohl so ’ne Art Naturgesetz.« Rachel musterte Allie einen Moment lang. »Jetzt lerne ich also endlich die berühmte Neue kennen, über die alle reden.«
    Allie gefiel ihre honigsüße Stimme – wenn man genau aufpasste, konnte man einen nordenglischen Akzent heraushören.
    »Über mich redet doch niemand«, erwiderte Allie verlegen.
    »Oh, doch. Außerdem haben wir zusammen Geschichte, wenn du dich erinnerst?«
    Allie kramte in ihrem Gedächtnis. Sie sah dunkel ein ernsthaftes Mädchen vor sich, das auf sämtliche Fragen von Zelazny immer die richtige Antwort wusste. »Du trägst eigentlich ’ne Brille«, sagte sie, und es klang unbeabsichtigt anklagend. »Und du bist ziemlich schlau, oder?«
    Rachel zog eine modische Brille mit dunklem Gestell aus ihrer Rocktasche. »Schuldig im Sinne der Anklage. Ich bin ein totaler Streber, ich kann nix dafür. Und ich zieh sie auch nur auf, damit ich die Folien auf dem Projektor richtig sehen kann.«
    Nach einer kurzen Pause sagte sie: »Die Leute reden wirklich über dich.«
    Allie verzog das Gesicht. »Na, toll. Und was sagen sie so?«
    Rachels Stirn furchte sich, während sie die Liste durchging und ihre Antworten herunterratterte. »Ach, na ja. Dass du erst mit Sylvain gegangen bist und jetzt nicht mehr; dass du dich mit Jo angefreundet hast und Jo dann durchgedreht ist; dass du diejenige warst, die in der Ballnacht Ruths Leiche gefunden hat …« Sie hielt inne. »Was ja ziemlich krass ist, wenn es stimmt.«
    Allie schlug die Augen nieder, und Rachel pfiff durch die Zähne. »Ach, du Scheiße.« Sie

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