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Nightschool. Du darfst keinem trauen

Nightschool. Du darfst keinem trauen

Titel: Nightschool. Du darfst keinem trauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Daugherty
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Gerichtsmedizinerin, oder was? Es war dunkel, Allie. Überall war Blut, und du hast völlig unter Schock gestanden. Du kannst gar nicht wissen, ob Ruth sich umgebracht hat oder nicht. Also hör auf, Detektiv zu spielen.«
    »Hat Isabelle dich geschickt, um mir diesen Mist zu erzählen?«, fragte sie wütend.
    »Niemand hat mich geschickt.«
    Sie schaute ihm fest in die Augen, doch Carter wich ihrem Blick nicht aus.
    Er griff nach ihrer Hand. »Ich bin auf deiner Seite, Allie. Wirklich.«
    »Dann kapier ich nicht, wieso du das machst!«, sagte sie und riss sich los. »Ich habe gesehen, was ich gesehen habe.«
    Carter machte einen Schritt auf sie zu. »Allie, es geht das Gerücht, dass du bei ihr warst, als sie gestorben ist.«
    »Dass ich … was?« Allie starrte ihn an.
    »Und dass du die Letzte warst, die Ruth lebend gesehen hat, und die Einzige, die ihre Leiche gesehen hat.«
    Allie schüttelte den Kopf. »Ich verstehe nicht …«
    Carter wog seine nächsten Worte sorgfältig.
    »Allie, es geht das Gerücht, dass du was mit Ruths Tod zu tun hast.«

Einundzwanzig
    Es war exakt 6 Uhr 43, als Allie am nächsten Morgen die Treppe hinunterstieg. Sie hatte die Haare fest zu einem Pferdeschwanz gebunden, der bei jedem Schritt hin- und herwippte. Sie war erschöpft, aber entschlossen. Nachdem sie Carter am Abend zuvor verlassen hatte, war sie ins Badezimmer gegangen und hatte sich kaltes Wasser ins Gesicht gespritzt. Sie blieb eine Zeit lang vor dem Waschbecken stehen, starrte ihr Spiegelbild an und ging dabei noch einmal ihr Gespräch mit Carter durch.
    »Wieso kommt jemand auf die Idee, ich könnte was mit Ruths Tod zu tun haben?«, hatte sie Carter gefragt. »Das ist doch krank. Ich hab sie kaum gekannt. Wieso hätte ich ihr was antun sollen?«
    »Das ist ein abgekartetes Spiel, Allie«, hatte er mit grimmiger Miene geantwortet. »Die behaupten auch, dass du Jo auf dem Dach betrunken gemacht hast und dass du … psychische Probleme hast.« Sie wollte protestieren, doch er hob nur die Hand: »Die Leute, die diesen Unsinn verbreiten, wissen ganz genau, dass es nicht stimmt. Wer immer sie sind, sie versuchen, dich fertigzumachen.«
    »Aber wieso? Wieso sollte jemand das wollen?«
    »Es gibt Leute, die sich von dir bedroht fühlen.«
    »Wie, bitte, soll ich jemanden bedrohen?«, fragte sie klagend. »Ich bin doch ein Niemand.«
    »Ich hab dir schon mal gesagt, dass ich da anderer Meinung bin«, sagte er. »Und auch sonst glaubt das keiner.«
    »Ich versteh das nicht«, sagte Allie, fuhr sich mit den Händen durch die Haare und presste dabei die Finger fest gegen die Schläfen. »Meine Eltern sind im öffentlichen Dienst, die sind nicht reich. Und die meisten Leute hier sind Millionärskinder. Wie können die sich von mir bedroht fühlen?«
    »Genau das müssen wir herausfinden«, hatte Carter gesagt.
    Danach war für Allie an Einschlafen nicht zu denken gewesen. Ruhelos war sie um zwei Uhr morgens aufgestanden und hatte das Fenster aufgemacht, um frische Luft hereinzulassen. Eine Stunde später schloss sie das Fenster wieder, weil ihr kalt war. Einmal hörte sie Schritte vor ihrer Tür, danach war es wieder ruhig.
    Mehr als einmal kam ihr der Gedanke. Vielleicht war es Rachel? Ich hab ihr vertraut. Sie ist die Einzige, die alles weiß, sonst habe ich es niemandem erzählt. Und sie ist ja so eine Klatschtante. Aber sie würde doch nie … Oder doch? Gegen vier Uhr war sie dann doch noch einmal eingeschlafen, aber nur kurz. Als um Viertel nach sechs der Wecker ging, war sie bereits hellwach und starrte an die Decke.
    Und jetzt musste sie das Frühstück überstehen.
    Indem sie so früh wie möglich zum Speisesaal ging, hoffte Allie, den meisten Leuten aus dem Weg gehen zu können. Schließlich war es Samstag. Carter hatte ihr geraten, an ihren täglichen Abläufen am besten nichts zu ändern. Doch sie hatte wirklich keine Lust, sich, nur zum Beispiel, mit Katie Gilmore herumschlagen zu müssen.
    Aber niemand schien ihr größere Beachtung zu schenken. Nachdem sie sich beim Toast und den Frühstücksflocken bedient hatte, gestattete sich Allie ein Gefühl der Erleichterung. Vielleicht ist das mit dieser Gerüchteküche ja doch nicht so ein Riesending.
    Sie sah sich nach ihren üblichen Tischgenossen im Saal um, doch um diese frühe Zeit war noch keiner von ihnen da.
    »Hey, Allie, setz dich doch zu mir«, sprach da Rachel sie an, die rechts von ihr allein an einem Tisch saß.
    Einen Augenblick lang zögerte Allie. Die

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