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Nightschool. Du darfst keinem trauen

Nightschool. Du darfst keinem trauen

Titel: Nightschool. Du darfst keinem trauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Daugherty
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Schnapsidee von mir war. Es heißt ja, dass die Leute manchmal noch nach ihrem Tod auf einen aufpassen … Schau, Mama – ich hab’s geschafft!

Eins
    »Isabelle, ich brauche Hilfe!«
    Allie Sheridan kauerte im Dunkeln und wisperte in ihr Telefon.
    Sie lauschte auf das, was die Stimme am anderen Ende sagte. Wenn sie ab und zu nickte, schwang ihr Haar. Als sie aufgelegt hatte, fummelte sie wild an ihrem Handy herum, um den Akku herauszunehmen, riss auch die SIM-Karte heraus und zertrampelte sie mit dem Absatz im Dreck.
    Dann kletterte sie über die niedrige Steinmauer, die – typisch für London – den kleinen Park in der Mitte des Platzes begrenzte, in dem sie sich, beinahe unsichtbar in der mondlosen Nacht, versteckt hatte. Nun rannte sie die Straße hinunter und warf den Akku irgendwo über den hohen Zaun eines Gartens.
    Plötzlich hörte sie ein Geräusch, das ihre eigenen Schritte auf dem Asphalt übertönte. Sie duckte sich hinter einen weißen Lieferwagen, der am Straßenrand geparkt war, hielt den Atem an und lauschte.
    Schritte.
    Panisch suchte sie die ruhige Wohnstraße mit den Reihenhäusern nach einem Versteck ab, doch sie konnte keins entdecken. Die Schritte ihres Verfolgers kamen näher, ihr blieb nicht viel Zeit.
    Da warf sie sich einfach flach auf den Boden und robbte unter den Lieferwagen. Ein Geruch nach Teer und Benzin stieg ihr in die Nase, ihre Wange lag auf dem rauen Asphalt, der vom Regen kalt und feucht war.
    Sie lauschte und versuchte ihren Herzschlag zu beruhigen.
    Die Schritte kamen näher und näher. Als sie den Lieferwagen erreichten, blieb Allie fast das Herz stehen, doch die Schritte liefen vorbei, ohne ihr Tempo zu verringern.
    Allie schauderte erleichtert.
    Plötzlich hielten sie an.
    Einen Augenblick lang war es mucksmäuschenstill, als wäre jedes Geräusch von der Luft aufgesogen worden. Dann schreckte ein unterdrücktes Fluchen Allie auf, und sie hörte eine Männerstimme flüstern: »Ich bin’s. Ich hab sie verloren.« Eine Pause, dann beschwichtigend: »Ich weiß, ich weiß … Sie kann verdammt schnell rennen, außerdem kennt sie sich hier aus, hast du selbst gesagt.« Wieder eine Pause. »Ich bin hier auf der …« Allie vernahm das Schlurfen seiner Schuhe, während er sich nach einem Straßenschild umsah, »Croxted Street … Okay, ich warte hier.«
    Die Stille, die folgte, dehnte sich so lang, dass Allie sich langsam fragte, ob der Mann sich vielleicht unbemerkt auf Zehenspitzen davongeschlichen hatte. Sie hörte keinen Mucks von ihm.
    Just als ihre Muskeln vom angespannten Stillliegen zu schmerzen begannen, jagte ihr ein fernes Geräusch einen Schauer über den Rücken.
    Noch mehr Schritte.
    Schritte, die in der kühlen Nachtluft deutlich nachhallten – und die immer näher kamen.
    Die Haare an ihren Armen richteten sich auf, ihr Puls wummerte ihr in den Ohren, ihre Handflächen waren schweißnass.
    Ruhe bewahren , dachte sie verzweifelt. Einfach Ruhe bewahren .
    Sie erinnerte sich an die Atemtechniken, die ihr Freund Carter ihr im Sommer beigebracht hatte: Durch konzentriertes kurzes Ein- und Ausatmen hatte sie die Panikattacken unter Kontrolle gebracht, denen sie sonst hilflos ausgeliefert gewesen wäre.
    Einatmen. Ausatmen. Einatmen. Ausatmen. Einatmen , sagte sie sich langsam vor.
    »Wo hast du sie zuletzt gesehen?«, fragte eine leise, bedrohliche Stimme. Allie konzentrierte sich weiter auf ihre Atmung.
    »Zwei Straßen weiter hinten«, antwortete die Stimme des ersten Mannes. Sie hörte sein Jackett knistern, als er den Arm hob und auf die Stelle deutete.
    Einatmen. Ausatmen. Einatmen.
    »Okay, wahrscheinlich ist sie irgendwo abgebogen und hat sich in einem Garten versteckt. Wir gehen zurück und sehen hinter den Mülltonnen nach – bei ihrer Körpergröße könnte sie sich dahinter verstecken. Hat sie wieder schwarze Klamotten an?«
    Der Erste antwortete nicht, deshalb nahm Allie an, dass er nickte, denn sie trug tatsächlich schwarze Klamotten.
    Der zweite Mann seufzte. »Nathaniel wird das gar nicht schätzen, wenn wir sie verlieren. Du hast gehört, was er gesagt hat. Also sollten wir sie lieber nicht verlieren, klar?«
    »Sie ist verdammt schnell«, antwortete der Erste. Er klang nervös.
    »Ja, aber das wussten wir ja vorher. Du übernimmst die andere Straßenseite, ich die hier.«
    Ihre Schritte entfernten sich. Allie rührte sich nicht vom Fleck, bis sie ganz verklungen waren. Dann zählte sie noch bis fünfzig, ehe sie vorsichtig unter dem

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