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Nightschool. Du darfst keinem trauen

Nightschool. Du darfst keinem trauen

Titel: Nightschool. Du darfst keinem trauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Daugherty
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Ruth hat er nichts gesagt, das hat er mir erst vor ein paar Wochen verraten. Er wollte nicht, dass ich weiter mit Allie abhänge. Er hat gesagt, das, was mit Ruth passiert ist, könnte auch Allie zustoßen. Oder ihren Freunden.«
    Beim Gedanken an Ruths Leiche – das bis zur Unkenntlichkeit bleiche Gesicht, das hübsche rosa Kleid mit den Blutflecken überall – musste Allie schwer schlucken. Gabe hatte die ganze Zeit auch sie bedroht. Es hätte ihr Gesicht sein können, ihr hübsches Kleid.
    Sie zählte ihre Herzschläge – zwölf, dreizehn, vierzehn …
    »Was hat er dir noch gesagt?«, fragte Isabelle.
    »Er wollte, dass ich Allie weder was über die Night School erzähle noch über das, was er so treibt«, sagte Jo müde. »Er sagte, Allie wäre an den vielen schlimmen Vorfällen schuld und dass Sie und Zelazny schwach wären. Nathaniel hingegen, meinte er, wäre der richtige Mann und dass Sie ihm einfach Allie überlassen sollten …«
    Isabelle und Allie wechselten einen verblüfften Blick.
    »Woher kennt er Nathaniel?«, fragte Isabelle sanft.
    »Keine Ahnung«, sagte Jo, »sie … kennen sich eben. Gabe trifft sich manchmal mit ihm. Zum Reden.«
    Allie rang nach Luft. Sie sah, wie die Farbe aus Isabelles Gesicht wich.
    »Sie sind … befreundet?« Allie bemerkte ein leises Beben in Isabelles Stimme, das Jo bestimmt nicht aufgefallen war.
    »Sozusagen.« Jo dachte nach. »Gabe bewundert ihn, glaube ich.«
    Zelazny und Matthew schauten ins Zimmer. Isabelle erhob sich und ging hinaus, um mit ihnen zu reden. Kurz darauf kehrte sie allein ins Zimmer zurück und setzte sich zu Jo und Allie aufs Bett.
    »Warum hast du uns das nicht früher gesagt, Jo?«, fragte sie leise.
    Jo liefen die Tränen über die Wangen. »Ich wusste nicht, was ich tun soll«, schluchzte sie. »Ich liebe … Ich habe Gabe geliebt. Ich konnte doch nicht … Ich wusste nicht, was ich tun soll. Es tut mir leid. Es tut mir so leid.«
    »Schon gut«, flüsterte Isabelle. Doch Allie wusste, dass sie log. Nichts war gut.
    Nachdem Isabelle gegangen war, um Jo in ihr Zimmer zu bringen, bewegte Rachel Allie dazu, ein bisschen von dem geschmolzenen Eis zu essen. Sie ging erst, nachdem Allie eingeschlafen war.
    Als Allie wieder aufwachte, saß Carter am Fußende des Betts und sah sie mit seinen unergründlichen, dunklen Augen an.
    »Hey«, krächzte sie.
    »Wie geht’s dir?«, fragte er sanft.
    »Prächtig«, antwortete sie, musste dann aber erst mal eine Runde husten. Er reichte ihr ein Glas Wasser mit Strohhalm.
    Nachdem sie einen Schluck getrunken hatte, ging es ihr besser. Sie rutschte im Bett hin und her, bis sie sich aufgesetzt hatte.
    »Hast du das mit Gabe gehört?«, flüsterte sie.
    Er nickte angespannt. »Ich hätte es ahnen müssen, Allie. Wieso habe ich nicht gesehen, dass er es war?«
    »Niemand konnte das ahnen«, erwiderte sie. »Mach dir keine Vorwürfe. Wenn, dann müssten wir uns schon alle Vorwürfe machen. Haben sie ihn gefunden?«
    »Nein – sie suchen überall nach ihm. Keiner weiß, wo er steckt. Wahrscheinlich hat er sich aus dem Staub gemacht.«
    Diese Neuigkeit musste sie erst mal verdauen.
    Dann sagte sie: »Rachel hat mir erzählt, dass du gestern Abend viele Menschen gerettet hast. Das finde ich toll.«
    »Du hast auch Leute gerettet«, erwiderte er, sagte aber nicht, dass er das toll fand. Allie sah die Anspannung in seinem Gesicht.
    »Was ist los?«, fragte sie.
    Er schüttelte den Kopf und schwieg. Als er nach einer Weile zu sprechen begann, bebte seine Stimme.
    »Wieso bist du nicht im Versteck geblieben, Allie? Wenn du auf mich gehört hättest, wäre dir nichts passiert.«
    »Es tut mir leid, Carter. Aber ich hatte Angst um die anderen Mädchen«, sagte sie. »Ich musste helfen. Ich konnte doch nicht einfach zusehen, wie sie sterben.«
    »Wir hätten sie schon rausgeholt«, sagte er.
    »Das konnten wir aber nicht wissen«, hielt sie ihm entgegen. »Das Feuer hat sich rasend schnell ausgebreitet.«
    »Wessen Idee war das eigentlich, ins Gebäude zu gehen? Deine oder die von Jules?«
    Allie hätte zu gern gelogen. »Meine«, sagte sie. »Jules hätte lieber noch gewartet.«
    »Und dabei wärt ihr beinahe beide draufgegangen«, sagte er aufgebracht.
    »Aber wir haben Leben gerettet, Carter.« Ihre heisere Stimme war empört. »Wir haben geholfen.«
    »Das Leben der anderen ist mir egal, ich würde sie alle für deins geben.«
    Sie sah ihn entgeistert an. »Sag so was nicht«, flüsterte sie. »Das ist

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