Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nightschool. Du darfst keinem trauen

Nightschool. Du darfst keinem trauen

Titel: Nightschool. Du darfst keinem trauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Daugherty
Vom Netzwerk:
Haare frisieren zu lassen und mir einen Kopf zu machen, wie ich aussehe. Aber ich find’s gar nicht bescheuert. Irgendwie … gefällt’s mir.«
    Jo kniete vor dem Kleiderschrank und sah zu ihr auf. »Und, ist doch gut so, oder?«
    »Ja«, sagte Allie nachdenklich. »Ich glaub schon.«
    Eine gute Stunde später trug Allie die Kleider zurück in ihr Zimmer und verstaute sie im Kleiderschrank. Die Haare band sie wieder zu einem Pferdeschwanz, das Seidenband legte sie behutsam in die oberste Schublade ihres Schreibtischs. Sie sah auf die Uhr und raste los – nur noch zwanzig Minuten, bis der Speisesaal für den Mittag zumachte.
    »Hey, Allie.« Sie drehte sich um und sah Jules, die in die gleiche Richtung lief.
    Na, toll. Die hat mir gerade noch gefehlt.
    »Ach hi, Jules.«
    Wie immer saß Jules’ gerade geschnittene blonde Frisur perfekt, und sie hatte ihre niedlichen rosa Birkenstock-Sandalen an. Wieso darf die eigentlich ihre eigenen Schuhe tragen?, dachte Allie. Irgendwie unfair.
    »Ich hab mich gerade gefragt, ob du auch zum Ball gehst«, sagte Jules. »Solltest du unbedingt. Ich weiß, du bist neu hier, aber dieses Erlebnis sollte man sich wirklich nicht entgehen lassen. Man muss auch gar keinen Tanzpartner haben.«
    Der letzte Satz ging Allie ein bisschen gegen den Strich. »Ich hatte eigentlich vor, hinzugehen«, sagte sie.
    »Ach, das ist ja toll. Wer weiß, ob du nächsten Sommer noch hier bist – und da wär’s ja ’ne Schande, den Ball zu verpassen.«
    Allie runzelte die Stirn. »Wieso sollte ich nächsten Sommer nicht mehr hier sein?«
    Jules sah verdattert drein. »Oh, gar nichts. Es ist nur so, dass, na ja … im Sommer sind normalerweise nur die Top-Schüler da. Und wenn ich’s richtig verstanden habe, bist du ja … aus anderen Gründen hier.«
    Allie fühlte sich, als hätte man ihr eins übergebraten. »Was soll das heißen? Was für Gründe?«
    »Ach, das weißt du gar nicht?« Jules schien sich immer weniger wohl in ihrer Haut zu fühlen. »Isabelle hat das eigens für dieses Trimester eingerichtet. Danach wirst du vermutlich zu den anderen … äh, normalen Schülern kommen.«
    Allie drückte die Schultern durch und ging einen Schritt auf sie zu.
    »Was willst du damit sagen, Jules? Dass ich nicht hierhergehöre?«
    »Oh, nein, natürlich nicht!« Jules machte hastig einen Schritt zurück. »Ich hoffe, ich hab dich jetzt nicht bel…«
    »Beleidigt? Doch, Jules, du hast mich sehr wohl beleidigt.« Allie wandte sich ab und rannte den Gang entlang und die Treppe hinunter. Ihre Fäuste waren so fest geballt, dass die Fingernägel kleine Halbmonde in ihren Handflächen hinterließen.
    Am Fuß der Treppe angekommen, schlitterte sie um die Ecke und wäre beinahe mit Sylvain zusammengestoßen, der sie spielend auffing.
    »Gehst du eigentlich auch mal normal?«, fragte er lachend und hielt sie fest.
    »Nur wenn es gerade passt«, sagte Allie. Es klang schroffer, als sie beabsichtigt hatte. Sie holte tief Luft und versuchte, sich zu beruhigen.
    »Was ist denn los?« Besorgt betrachtete Sylvain ihr Gesicht. »Alles okay?«
    Sie zuckte die Achseln. »Ich bin gerade Jules über den Weg gelaufen. Sie … Ach, es lohnt sich gar nicht, sich aufzuregen wegen dieser blöden Kuh!«
    Sylvain wirkte amüsiert. »Ja, ja, sie kann schon manchmal etwas … schwierig sein. Aber das würde ich nicht so ernst nehmen. Sie meint es gut.«
    Er hatte eine Art, mit den Augen zu lächeln, die unwiderstehlich war – sie musste einfach zurücklächeln. »Du hast recht. Ich sollte das nicht so an mich ranlassen.«
    »Ehrlich gesagt, habe ich gehofft, dass ich dir über den Weg laufe.« Sylvain lehnte sich an die Wand, nahm Allies Hand und zog sie an sich heran, damit sie sich ungestört unterhalten konnten.
    Er ist so cool. Wie macht er das?
    »Ich wollte dich fragen, ob du schon einen Tanzpartner für den Ball hast.«
    Allie fühlte, wie ihre Wangen rot wurden und ihr Herz wie wild zu schlagen begann. Ruhig bleiben und nichts anmerken lassen.
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, noch nicht.«
    Er sah ihr immer noch in die Augen. »Ich hatte gehofft, du würdest vielleicht mit mir auf den Ball gehen.«
    Mit dir auf den Ball gehen? Ich möchte dich heiraten und Kinder haben, ein Haus kaufen, in Frankreich leben …
    »Fänd ich schön«, sagte sie ruhig.
    »Großartig. Ich kann’s gar nicht erwarten.« Er lächelte sie mit seinem sexy Schlafzimmerblick an.
    Einen Moment lang standen sie so da, als fiele es ihnen

Weitere Kostenlose Bücher