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Nightshifted

Nightshifted

Titel: Nightshifted Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassie Alexander
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Dienstausweis plötzlich heiß und begann so stark zu glühen,
dass man es sogar durch meinen Pulli hindurch sehen konnte.
    Der Vampir, der den Tisch hereingebracht hatte,
umrundete ihn jetzt, griff nach den Riemen und zog einen nach dem anderen fest
an. Zum Schluss zeigte er auf meinen Ausweis.
    Â»Ist das ein Trick?«, fragte er ruppig.
    Â»Ich bin eine Nichtkombattantin«, erklärte ich.
    Â»Jetzt nicht mehr.« Er packte meinen Pulli und den
Ausweis darunter, schnitt ihn so ab, dass ein Stofffetzen mit abging, und ließ
mir nur das leere Trageband. Er schleuderte die Plastikkarte hinter sich, und
ich sah zu, wie sie wie eine Sternschnuppe zu Boden sank. Jeder Schutz, den ich
durch sie vielleicht gehabt hatte, war damit weg.
    Weatherton schnalzte laut mit der Zunge. Plötzlich
strahlte er eine tief greifende Erschöpfung aus, nicht altersbedingt, sondern
ausgelöst durch die Idioten, mit denen er hier arbeitete, und durch die
ekelhafte Umgebung, in der er wirken musste, wo ein Abflussrohr unermüdlich
dunkle Schmiere ausstieß, die langsam den gesamten Boden bedeckte. Gemächlich
ging Weatherton zum Kopfteil meines Tisches und musterte zunächst seine
durchweichten Schuhe, bevor er den Blick wieder auf Koschei richtete und
gleichzeitig gelangweilt und gereizt fragte: »Ich hörte, Sie haben einen
Zeugen? Falls dem so ist, lassen Sie ihn vortreten.«
    Â»Ich mache hier die Regeln, Opa«, erwiderte Koschei.
    Â»Die Regeln sind die Regeln, wie sie schon immer
waren. Das Konsortium verlangt Schicklichkeit, und ich verlange ein gewisses
Tempo. Wie Sie ja bereits festgestellt haben, wurde meine Schlafenszeit schon
überschritten.«
    Bei diesem Satz kicherten einige Zuschauer. Am Rande
meines Gesichtsfeldes konnte ich Sike sehen, die nachdrücklich nickte.
    Stirnrunzelnd zog Koschei ein Blatt Papier hervor und
las davon ab: »Wir sind hier, um zu beweisen, dass die Angeklagte den
vorzeitigen Tod unseres Bruders Kristoff herbeigeführt hat. Wir werden zeigen,
dass sie sich zu dem Ort begab, an dem er lebte, sich durch Lügen Zutritt
verschaffte und ihn dann mit Weihwasser angriff, was mit seinem grauenhaften
Dahinscheiden endete.«
    Â»Und wie ich hörte, haben Sie einen hervorragenden
Zeugen für dieses Verbrechen? Der- oder diejenige hat all das gesehen?«
    Ich atmete vorsichtig ein. Würden die Zverskiye
zugeben, dass Anna dort gewesen war?
    Koschei hob einen kleinen Beutel in die Höhe und fuhr
fort, als hätte er den Einwand nicht gehört: »Dies ist Kristoffs Asche. Ich
werde sie nun verstreuen, damit er euch durch seinen Geruch vertraut wird.«
    Mit einem Ruck schleuderte er den Beutel von sich,
der sich in der Luft mehrfach überschlug und in einem dünnen, grauen Schwall
eine gar nicht mal große Menge Asche versprühte. Als ich die Lider
zusammenkniff, um meine Augen zu schützen, konnte ich hören, wie die Vampire in
meiner Nähe bewusst tief einatmeten, um anschließend gemurmelte Kommentare
auszutauschen.
    Weatherton trat einen Schritt vor. »Haben Sie außer
diesem Beutel Asche keine weiteren Beweise anzubieten?« Mit weit ausgestreckten
Armen drehte er sich demonstrativ im Kreis. »Wo sind die wirklichen Beweise?
Mir wurde zugetragen, es gäbe eine Aussage aus erster Hand.«
    Wieder geriet die Menge leicht in Bewegung. Ich
drehte meinen Kopf so weit wie möglich herum, um etwas zu sehen. Selbst wenn
sie Anna nicht auftreten lassen würden – wo war der schreckliche Vampir mit dem
Apfeltabakgestank, den ich in dieser Nacht und später noch einmal gesehen
hatte? Der mit den steingrauen Augen?
    Â»Wenn Sie nicht beweisen können, dass sie ihn getötet
hat …«, fuhr Weatherton nach einer dramatischen Pause fort.
    Koschei schüttelte den Kopf. »Dann halten wir uns an
Paschas Aussage, die wir im Vorfeld gehört haben.«
    Â»Werde ich denn keine Gelegenheit bekommen, ihn ins
Kreuzverhör zu nehmen? Meiner Klientin droht nicht nur der Tod, sondern die
Psychophagie, und da soll sie aufgrund von Hörensagen verurteilt werden?«
Weatherton klang empört.
    Â»Schweig, Thron der Rose! Dies ist unser Gericht,
nicht deines.«
    Â»Ganz offensichtlich!« Weatherton warf frustriert die
Hände in die Luft. Es war seltsam mit anzusehen, wie ein vollwertiger Vampir so
viel Emotion zeigte. »Wie soll ich denn ihre Unschuld beweisen, wenn man mich
nicht sprechen

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