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Nightshifted

Nightshifted

Titel: Nightshifted Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassie Alexander
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»Könntest du ein bisschen mehr ins Detail gehen?
Wieso Baby und wieso Party?«
    Â»Es ist wie bei einem Engel, der sich seine Flügel
verdient, nur mit mehr Blut. Irgendjemand hat entschieden, dass er wichtig
genug ist, um dabeizubleiben. Auf ewig – so Gott und Silber es wollen«,
erklärte Charles und bekreuzigte sich. »Holst du bitte das Betäubungsgewehr?
Ich habe es hinter die Tür gestellt.«
    Ich nickte und schloss die Tür. Da stand es in der
Ecke, mit dem Schaft nach unten. Vorsichtig nahm ich die Waffe und drückte den
Kolben gegen meine Schulter. Sie war entsichert – hier unten waren die Gewehre
nie, nie, niemals gesichert.
    Â»Denk dran: ihn, nicht mich«, spottete Charles und
trat vorsichtshalber einen Schritt zurück.
    Ich ging noch etwas weiter vor und versuchte so,
meine schlechten Zielfähigkeiten durch reine Nähe auszugleichen. Dann richtete
ich die Waffe auf die Brust des Vampirs.
    Â»Das war also alles Vampirblut?«, fragte ich mit
einem Blick auf die Überreste der abgepackten roten Blutkörperchen über uns,
beziehungsweise auf die leeren, zartrosa getönten Plastikbeutel mit den letzten
Blutstropfen. »Vollwertiges Vampirblut?«
    Â»Vermischt mit Haldol, ja.« Charles hängte die
nächste Blutkonserve auf. Der scheinbar schlafende Patient fauchte leise, als
Charles sich ihm näherte, reagierte aber nicht weiter. »Dieser Kerl war – wer
weiß wie lange – ein loyaler Tageslichtagent des Throns der Rose. Irgendwie,
vielleicht indem er irgendwas getan hat, hat er sich eine volle Bluttransfusion
verdient. Wir haben ihm vor und während der Zeremonie Betäubungsmittel gegeben
und werden es auch hinterher noch tun, aber …« Er zeigte auf mich und die
angelegte Waffe.
    Â»Verstehe.« Wer hat schon einen Job, bei dem
Übungsstunden auf der Schießanlage vorgeschrieben sind? Ich schon. Aber
wenigstens bezahlte das County die Munition. Bisher war ich erst zweimal auf
dem Schießstand gewesen. Jetzt trat ich einen Schritt zur Seite, um einen
besseren Blick auf die Brust des Patienten zu bekommen. Auf so kurze Distanz
konnte nicht einmal ich danebenschießen – hoffentlich. Bei uns waren die Pfeile
vollgepackt mit Suxamethoniumchlorid und Propofol – also »Suxi« und Diprivan –,
was zwei der stärksten Betäubungsmittel sind, die die Menschheit kennt, deren
Wirkung noch dazu extrem schnell einsetzt. Was offenbar auch für Vampire galt.
Ich runzelte zweifelnd die Stirn. »Bist du sicher, dass die Medikamente bei ihm
noch anschlagen?«
    Â»Vorerst ja. Und bis zu dem Zeitpunkt, wo sie nicht
mehr wirken, liegt er längst vollständig verwandelt in seinem Sarg auf der Farm
der Vampire.«
    Ich unterdrückte ein genervtes Augenrollen. »Dann ist
er jetzt also noch kein vollwertiger Vampir?«
    Â»Nein. Aber sobald die Neuanpassung abgeschlossen
ist, wird er einer sein. Es liegt halb an den Genen, die andere Hälfte ist
reine Körperkraft. In gewisser Weise ist der Vampirismus wie eine
fortschreitende Krankheit, und indem wir das hier tun, helfen wir der Sache auf
die Sprünge. Alleine hätte er Jahrzehnte gebraucht, um so viel Blut der Älteren
zu trinken, wie wir ihm hier gegeben haben, immer vorausgesetzt, es hätte hier
in der Gegend überhaupt so viele Alte gegeben, die dazu bereit gewesen wären.
Wir lagern inzwischen Blut für sie ein, für genau diese Anlässe. Deswegen
kommen sie hierher. Die Schatten beschützen den gemeinsamen Vorrat für die
Throne, und die Throne erschaffen die Nachfrage.«
    Â»Wer entscheidet darüber, wer wann etwas bekommt?«
    Â»Die Throne reichen bei unseren Sozialarbeitern
schriftliche Bedarfsanforderungen ein, und dann geben die Ärzte
Dienstanweisungen an uns weiter.«
    Â»Und wozu der ganze Aufwand?« Ich deutete mit dem
Gewehrlauf auf das Blut, das in die Magensonde tropfte. Langsam wurden meine
Arme müde, wenn ich die Waffe weiter so hielt.
    Â»Sobald sie aufwachen, sind sie hungrig und stark.«
Charles ging an der Wand entlang. »Falls sie überleben, was nicht immer der
Fall ist. Manchmal kommen wir so weit, und dann schaffen sie den Absprung
einfach nicht. Das ist der Teil mit der Genetik.«
    Â»Und dann?«
    Â»Dann verfallen sie in einen Schockzustand, und die
Vampire schalten sie aus.«
    Unwillkürlich klappte mir der Unterkiefer runter, ich
war nur nicht

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