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Nightside 10 - Für eine Handvoll Pfund: Geschichten aus der Nightside Band 10 (German Edition)

Nightside 10 - Für eine Handvoll Pfund: Geschichten aus der Nightside Band 10 (German Edition)

Titel: Nightside 10 - Für eine Handvoll Pfund: Geschichten aus der Nightside Band 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green , Oliver Graute
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Geschäfte zu machen, wussten, wie verschlagen und tödlich er sein konnte. Hundert oder mehr seiner Schläger stellten sich bei der Barrikade auf und zielten mit ihren Gewehren auf uns.
    „Irgendwelche Ideen?“, fragte Ms. Fate. „Ich fühle mich überfordert und waffentechnisch eindeutig unterlegen.“
    „Entspannen Sie sich“, sagte Fürst Schrei. „Das sind nur Menschen. Außer Walker vermutlich; wir waren uns bei ihm nie wirklich sicher.“
    „Er ist menschlich“, antwortete ich. „Der Beste und der Schlechteste von uns, ein fieses Gesamtpaket.“
    „Ah, John“, brummte Walker. „Du kennst mich so gut.“
    „Du hättest uns jederzeit fassen können“, meinte ich zu zerschlagen, um richtig entrüstet zu sein. „Du hast uns provoziert, deine Strohmänner zu bekämpfen, hast darauf gewartet, dass ich dumm genug wäre, eine Zeitanomalie zu nutzen, in die du alle so eingegriffen hast, dass sie uns hierher befördern würden. Natürlich. Genau das hätte ich auch getan.“ Ich sah Schrei an. „Falls Sie noch irgendwelche explosionsartigen Sachen in den Fingern haben, nur zu …“
    „Wenn ich es täte, wäre ich nicht so närrisch, sie auf Walker zu werfen“, sagte Schrei trocken. „Er ist geschützt.“
    „Können wir wenigstens versuchen, vernünftig miteinander zu reden?“, fragte ich. „Ich weiß, die Chancen stehen schlecht, aber wir waren auch früher schon fähig, Gemeinsamkeiten zu finden.“
    „Das stimmt, John“, sagte Ms. Fate. „Du kannst vernünftig mit Walker reden, und ich stehe direkt hinter dir. Ich kann dich also als menschlichen Schild verwenden, wenn die Schießerei anfängt.“
    Fürst Schrei trat nach vorne und schien auf einmal arroganter, edler und unmenschlicher zu sein als je zuvor. Die Schusswaffen aller Soldaten folgten ihm. Walker stützte sich auf seinen Regenschirm und widmete Schrei seine volle Aufmerksamkeit.
    „Sehet und staunet“, rief der Elf mit einer tragenden, klangvollen Stimme. „Ich habe alle Antworten, und ich bin es, der die Verwirrung auflösen muss. Wisset, dass ich nicht Schrei, der fahle Prinz der Eulen, bin, aber dennoch ein Elf von großem Ansehen und entscheidender Bedeutung.“
    „Sie sind nicht der, der Sie zu sein vorgeben?“, frotzelte Walker. „Sie verblüffen mich. Ein Elf, der lügt – wer hätte das gedacht? Mich interessiert einen Dreck, wer Sie wirklich sind; geben Sie mir einfach den verdammten Friedensvertrag. Oder wir nehmen ihn aus Ihren kalten, toten Fingern, wenn Sie das vorziehen. Erraten Sie, was ich lieber hätte?“
    Ich sah Schrei an. „Wer sind Sie und warum habe ich das Gefühl, dass ich die Antwort nicht mögen werde?“
    „Vielleicht sind Sie Hellseher“, frotzelte der Elf mit einem Lachen und einem Zwinkern.
    Sein Zauber endete wie ein abgebrochenes Lied, und die ganze Welt schien sich zu schütteln und sich wieder zusammenzusetzen, als Fürst Schrei dem wahren Elfen und seiner wahren Gestalt Platz machte. Ich glaube, wir staunten alle ein wenig. Anstelle des typischen großen und schlanken Fürst Schrei waren wir nun mit einem Elfen konfrontiert, der beinah doppelt so groß war wie jeder von uns, aber durch einen Buckel gebückt gehen musste und der eine Schulter nach unten und nach vorne zog; der verkümmerte Arm daran endete in einer klauenartigen Hand. Der Rest seines Aussehens war glatt und geschmeidig wie das eines Tänzers, aber sein Haar war ergraut, seine Haut hatte die Farbe alter Knochen, und zwei elegante Geweihe ragten aus seiner hohen Stirn empor. Er trug den Pelz irgendeines Tiers, das in seinen eigenen, haarigen Oberkörper überging, und seine Beine endeten in gespaltenen Hufen. Er war edel, elegant und beinahe unerträglich unmenschlich. Er grinste breit, seine tiefsitzenden Augen waren voller Schalk.
    „Natürlich“, brummte ich. „Ich hätte es wissen müssen. Der einzige Elf, der nicht vollkommen ist. Puck.“
    „In der Tat“, stimmte er mit kalter, trällernder Stimme zu. „Wer sonst außer ich, der unfügsame Nomade der gesprenkelten Nacht, hätte frei zwischen den beiden Elfenhöfen wandeln und dennoch keinem untertan sein können? Ich liebte beide, vertraute keinem; wer hätte sonst fähig sein können, zu sprechen und all die Dinge zu hören, die kein anderer Elf hätte ertragen können? Ich bin Puck, der heitere Wanderer in der Nightside, und ich habe Sie alle in einen süßen und lustigen Tanz geführt, um meinen eigenen Absichten zu dienen. Ich habe den Friedensvertrag

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