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Nightside 10 - Für eine Handvoll Pfund: Geschichten aus der Nightside Band 10 (German Edition)

Nightside 10 - Für eine Handvoll Pfund: Geschichten aus der Nightside Band 10 (German Edition)

Titel: Nightside 10 - Für eine Handvoll Pfund: Geschichten aus der Nightside Band 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green , Oliver Graute
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sich mit den wild lebenden Tieren zu paaren und so auf der evolutionären Leiter viel, viel höher zu steigen. Was manchmal zum Einsatz der Gesundheitsbrigade mit ihren wirklich riesigen Kanonen und Flammenwerfern führte. Arbeiter wie Kanalarbeiter Jack verdienten so im Kampf ihren Arbeitslohn.
    Kanalarbeiter Jacks Partytrick war es, Rauchringe zu formen. Nur tat er das, indem er seine Fürze anzündete – und er fragte sich, warum man ihn nicht zu mehr Partys einlud …
    „Arbeitsreiche Nacht, John?“, fragte er höflich.
    „So könnte man es sagen“, antwortete ich, „und du?“
    „Grade mit einem Möchtegern-Phantom der Kanäle fertiggeworden. Ich gebe ja diesem Lloyd-Webber-Musical die Schuld. Dann waren da die Riesenameisen letzten Monat. Jedes Mal, wenn du glaubst, schlimmer geht es nicht, kommt jemand, der dir etwas Schlimmeres berichtet. Ich habe gerade mit dem Schall-Assassinen geredet, außerhalb des Zeitturms. Gerüchten zufolge hat der Sammler ein völlig neues Zeitreisegerät aus irgendeinem Museum der fernen Zukunft gestohlen, ein Gerät, das sein Bewusstsein in jede Person der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft versetzen kann. Jetzt kann er seine ganzen wertvollen Raritäten völlig anonym aufspüren. Muss ziemlich hinderlich sein, wenn jeder auf dich schießt, sobald du dein Gesicht zeigst …“
    „Also könnte theoretisch jeder der Sammler sein“, sagte ich. „Das ist echt unheimlich. Habe gerade etwas Ä hnliches mit Doktor Fell erlebt. Du kannst niemandem trauen, der zu sein, der er zu sein vorgibt. Als wäre die Nightside nicht schon paranoid genug …“
    Kanalarbeiter Jack sah mich interessiert an. „Du hattest endlich einen Zusammenstoß mit Doktor Fell? Was ist geschehen?“
    „Ich bin ihm geschehen“, sagte ich.
    „Du beunruhigst mich manchmal, John“, sagte Kanalarbeiter Jack traurig und zog davon.
    Alex Morrisey kam endlich zu mir und goss mir, ohne zu fragen, ein Glas Wermut-Branntwein ein. Ich stierte es an.
    „Was ist jetzt wieder verkehrt?“, fragte Alex. „Es ist ein sauberes Glas. Ich weiß doch, wie kleinlich du mit solchen Dingen bist.“
    „Alles gut“, sagte ich. „Ich habe mich nur gefragt, ob ich vorhersehbar werde. Keine gute Idee in der Nightside. In bekannte Routinen zu verfallen, an die gleichen Orte zu gehen, immer das gleiche Getränk zu bestellen – du kannst darauf wetten, dass irgendjemand einen Weg findet, daraus einen Vorteil zu schlagen.“
    „Ach, sei still und trink“, entgegnete Alex. „Diese Bar hat schon einen ständig anwesenden, düsteren Mistkerl, und der bin ich.“
    Alex war wie immer ganz in Schwarz gekleidet, in Trauer darüber, wie sein Lebensweg ausgefallen war. Er trug zudem eine schwarze Baskenmütze, um seine sich ausbreitende Glatze zu verstecken, und eine Designer-Sonnenbrille in dem Glauben, sie ließe ihn cool aussehen. Alex wurde in ärmlichen Verhältnissen geboren und hatte dies im Lauf seines Lebens auch nicht verbessern können. Er schenkte betrügerisch ein, gab immer falsch heraus und mixte die erschreckendsten Cocktails der Welt. Kluge Menschen mieden die Barsnacks. Andererseits tolerierte er Leute und Verhaltensweisen, die nirgendwo sonst geduldet worden w är en, und setzte stur einen allgemeinen Waffenstillstand durch, der das Strangefellows zu einem der wenigen neutralen Orte der Nightside machte.
    Alex und ich kannten einander schon lange. Wir waren so eine Art Freunde. Es war kompliziert.
    Ich schob den Wermut-Branntwein entschlossen zur Seite. „Was hast du sonst, Alex?“
    „Sich schnell ausbreitende Geheimratsecken, Schmerzen im Lendenwirbelbereich, und du willst wirklich nichts über meine Darmaktivitäten wissen.“
    „Ich sollte dich gleich ohrfeigen, und das wird wehtun. Ich meinte eigentlich: Hast du etwas Interessanteres im Alkoholbereich, von dem du glaubst, es weiterempfehlen zu können? Ich bin in der Stimmung für etwas … anderes.“
    „Na ja, du könntest das Walhallgift probieren“, schlug Alex vor. „Ich habe die Restposten bekommen, weil niemand im Abenteurerclub mutig genug war, es zu probieren. Bis jetzt hat auch hier jeder gekniffen. Ich habe das Gefühl, dass es etwas damit zu tun hat, wie die Flaschen Blut schwitzen.“
    „Schenk mir ein Glas ein“, sagte ich. „Ein großes, mit einem bleiernen Strohhalm.“
    Alex hob eine Braue. „Du bist wieder in einer deiner Stimmungen, nicht wahr? Unterschreib einfach diese Überlassungs erklärung, in der du deine nächsten

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