Niklas Pettersson - Im Labyrinth der Finsternis (German Edition)
bis er an einer Tür endete. Behutsam drehte Niklas den
Türknopf, die Tür sprang auf. Zögernd betraten sie den Raum, als sie hinter
ihnen ins Schloss fiel. Erschrocken drehten sie sich um.
„Sieh dir das an, Kimama, diese vielen Bücher.“ An den Wänden befanden
sich in Stein gehauene Regale. Bis an die Decke standen dort Bände aller Größen
und Stärken.
„Wo sollen wir da anfangen zu suchen“, meinte Kimama.
„Wir müssen alle Regale durchsuchen. Es bleibt uns wohl nichts anderes
übrig“, erwiderte Niklas. „Und in der Zwischenzeit findet die Rolle ein
anderer.“ Als sie die Hälfte der Borde durchgesehen hatten und nichts fanden,
setzten sie sich auf den kalten Steinboden.
„Komm lass uns gehen, hier finden wir nichts“, mutlos stellte Kimama sich
auf die Beine, da sah sie in einer Ecke etwas funkeln. Sie bückte sich und
hielt einen glitzernden Stein in der Hand.
„Sieh mal, Niklas, was ich hier habe. Das ist bestimmt ein magischer
Stein.“ Während Kimama ihn in ihrer Hand drehte, veränderte er laufend die
Farbe.
„Komm, wir zeigen ihn Mr. Sykes“, sie wollten die Tür öffnen, da bemerkten
sie, dass die Tür innen keinen Türknopf besaß. Sie konnte nur von außen
geöffnet werden. Niklas hatte eine Idee:
„Wenn das ein magischer Stein ist, dann kann er sie vielleicht
aufkriegen.“ Kimama legte ihm den Stein in die Hand, und er drückte ihn gegen
die Tür. Der Stein veränderte seine Farbe in ein Kobaltblau. Mit einem Satz
sprang die Tür auf. Den Stein hielt Niklas fest umklammert. Sie rannten zurück
in das Klassenzimmer, wo Mr. Sykes an seinem Pult saß und aufblickte, als er
die beiden sah.
„Habt ihr die Pergamentrolle gefunden?“, fragte er freundlich.
„Nein“, erwiderte Niklas, „aber wir haben etwas viel Besseres, einen
Zauberstein.“ Aufgeregt zeigte er ihn dem Lehrer, der den Stein in seiner Hand
genau in Augenschein nahm. Er zog eine Augenbraue hoch.
„Das ist sehr interessant, hast du ihn gefunden?“
„Nein, Kimama“, meinte Niklas.
„Es ist tatsächlich ein magischer Stein. Er hat ungeahnte Fähigkeiten. Derjenige,
der ihn findet darf ihn behalten. Du bist also ein Glückspilz Kimama.“ Verlegen
nahm die Fee den Stein entgegen. Mittlerweile trafen auch die anderen Zauberlehrlinge
wieder ein, keiner von ihnen hatte die Pergamentrolle gefunden.
„Nun, dann müssen wir das Spiel verschieben. Die Rolle muss zuerst
gefunden werden.“
Kapitel 35
Am nächsten
Morgen saßen alle wieder zusammen im großen Speisesaal. Farmodur, der wieder
einmal auf seinem schwebenden Podium saß, hatte ein großes Buch aufgeschlagen.
„Das sieht fast so aus wie unser Buch“, meinte Niklas leise. Kimama
nickte und lächelte bei dem Wort ´unser`. Es war lange nicht so groß und
prächtig wie das von Sagremor, doch auch recht eindrucksvoll . Er las
ihnen die Geschichte vom ´Goldenen Kelch` vor.
„Der Kelch der Wahrheit“, flüsterte Niklas vor sich hin. Die anderen
Zauberlehrlinge drehten sich zu ihm um.
„Möchtest du uns etwas sagen?“, erkundigte sich der Professor. Niklas schüttelte
den Kopf.
„Nein, Entschuldigung.“ Seine Gedanken schweiften wieder ab, wanderten zu
Sagremor. Wie lange hatte er ihn nicht mehr gesehen. Er kannte den ´Kelch der
Wahrheit`. Wer aus ihm trinkt und nicht die Wahrheit gesprochen hat, fällt ohnmächtig
zu Boden. Kimama stieß ihn an, Farmodur hatte die Geschichte beendet und meinte
zu Niklas:
„Nun Niklas, erzähle uns doch von deinem Erlebnis mit dem ´Kelch der
Wahrheit`.“ Hatte er laut gedacht, woher wusste der Magier davon, oder hatte Sagremor
ihm etwas darüber erzählt?
„Ich glaube nicht, dass ich darüber reden darf. Das ist eine Geschichte,
die Kimama und ich bei Sagremor erlebt haben.“
„Also gut, wenn du uns nichts berichten willst, dann ist das in Ordnung.
Es gibt ihn wirklich, den ´Kelch der Wahrheit`, er ist im Besitz des Zauberers Sagremor.
Alles begann mit dem ´Goldenen Kelch`, der schon immer der Familie Sagremors gehörte,
erst seinem Bruder Molakol, dann ihm.“ Dann erzählte Farmodur den
Zauberlehrlingen eine spannende Geschichte, die davon berichtete, dass Hera,
Molakols Tochter, ihren Vater kurz vor seinem Tod bestohlen hatte. Sie stahl
ihm das Buch der Magie, den Schlüssel dazu besaß sie schon längere Zeit. Als
ihr Vater es merkte und sie befragte, stritt sie den Diebstahl ab. Molakol
merkte, dass seine Kräfte nachließen und er rief Sagremor, seinen Bruder
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