Niklas Pettersson - Im Labyrinth der Finsternis (German Edition)
schlechten Vorhersagen
trafen oft ein, worüber die Trolle nicht sehr glücklich waren.
Sagremor zog sich in seine Kammer zurück, er war von der Aufregung sehr
erschöpft. Niklas lief unruhig auf und ab. Er konnte und wollte seinen Vater
nicht im Stich lassen. Kimama wusste genau, was in seinem Kopf vor sich ging.
Ob Nirwa eine Lösung hätte? Kaum dachte der Junge an den Erdgeist, schon stand
er vor ihm.
„Was du hast, Junge? Kann Nirwa helfen dir?“
„Mein Vater zieht in den Krieg gegen diesen Tubork, und ich soll hier
warten. Das geht nicht, ich muss zu ihm.“
„Vielleicht Nirwa kann tun etwas. Nirwa hat Zaubertrank, wovon du wirst unsichtbar.“
Niklas wurde neugierig.
„Unsichtbar? Das ist die Lösung.“
„Warte, Nirwa gleich zurück sein.“ Mit diesen Worten verschwand er,
kehrte aber nach wenigen Minuten mit einem Fläschchen, in dem ein Korken
steckte, zurück. In ihm befand sich eine braune, fast schwarze Flüssigkeit.
„Igitt, das soll ich trinken?“, rief Niklas aus.
„Wenn du willst deinem Vater helfen, dann du musst Elixier trinken. Du an
dem Ort verstecken dich musst, wo Trolle sich treffen, dann du trinkst
scheußlich schmeckendes Zeug und kein Troll dich mehr sehen kann. Aber
vergessen nicht, ewig hält nicht.“ Damit gab der Erdgeist Niklas das Fläschchen,
der es voller Ehrfurcht in seine Hosentasche steckte. Nur nicht zerbrechen,
dachte er beunruhigt.
„Kimama wo willst du hin?“, rief Niklas ihr hinterher. Er hatte gehofft,
dass sie mitkäme.
„Ich muss zurück zum Feenschloss, Fistibell wird eine Erklärung von mir
verlangen. Wir sehen uns bald wieder. Soll ich dich mit nach oben nehmen?“ Niklas
nickte nur, er war traurig, dass seine beste Freundin ihn verlassen würde. Aber
was sollte schon geschehen, schließlich war er Niklas, der Junge, der einmal
Herrscher über alle Trolle werden sollte. Da durfte er doch keine Angst haben,
oder? Er entschied sich, Sagremor nicht zu verständigen, er würde es ohnehin
nicht gutheißen. Sie bedankten sich bei Nirwa, und Kimama tippte Niklas mit
ihrem Zauberstab kurz an. Kurze Zeit später befanden sie sich im Wald. Sie
umarmten sich, und Kimama machte sich auf den Weg. Niklas war ratlos, in welche
Richtung er nun laufen sollte. Ob er rechtzeitig bei der Hütte ankam? Er
erinnerte sich an das Amulett seiner Mutter. Es war schon eine Weile her, dass
er es geöffnet hatte. Sicher hatte sie einen Rat für ihn. Vorsichtig klappte er
es auf, das Bild war verschwunden. Ein schwarzes Loch starrte ihn an.
„Mama wo bist du?“ Mehrmals stellte er die Frage, doch
er bekam keine Antwort. Traurig setzte er sich auf einen umgefallenen Baumstamm
und klappte den Deckel wieder zu. Er nahm den magischen Spiegel in die Hand und
sagte leise den Zauberspruch auf:
„Magica
Speculi, ich flehe dich an, zeige mir, was ich nicht erblicken kann. Mama wo
bist du?“
In dem Spiegel erschien, seltsam verzerrt, das Bild
seiner Mutter. Sie schien ihm zuzuwinken und etwas zu sagen, aber er konnte
nicht deuten, was sie ihm mitteilen wollte. Was war nur geschehen? Verzweiflung
kam in ihm auf. Warum hatte er so lange damit gewartet, das Amulett wieder zu
öffnen. War es richtig, sich ohne Sagremors Zustimmung in den Kampf der Trolle
einzumischen? Viele Fragen gingen ihm durch den Kopf. Aber es war zu spät, er
hatte sich entschieden, und schließlich konnte er seinen Vater nicht im Stich
lassen.
Einstweilen lief Sagremor in seinem unterirdischen Reich unruhig hin und
her. Er vermisste Niklas, und als Nirwa ihm erzählte, dass er ihm ein Elixier
gegeben hatte, das ihn unsichtbar machen würde, wurde Sagremor richtig böse. Es
war ihm klar, dass Niklas sich auf den Weg zu seinem Vater machen würde. Der
Junge wusste gar nicht, in welche Gefahr er sich begab. Niklas schlug den Weg
ein, der ihm am wahrscheinlichsten schien, der Richtige zu sein. Er durchquerte
einen dichten Kiefernwald und war sicher schon einen halben Tag unterwegs, als
er eine Rast einlegte und sich an einen mächtigen Baumstamm setzte. Es dauerte
nicht lange, und er war eingeschlafen. Er träumte von Trollen, die furchterregend
aussahen, lange Bärte hatten wild mit den Armen gestikulierten. Einer trat auf
ihn zu, mit einem Knüppel in der Hand. In dem Moment, als er den Knüppel zum
Schlag hob, wachte Niklas schweißgebadet auf. Was hatte ihn geweckt? Jemand zog
an seinem Ärmel, stellte er fest. Er öffnete die Augen, es war stockdunkel. Um
ihn herum tanzten lauter Lichtpunkte. Er konnte
Weitere Kostenlose Bücher