Niklas Pettersson - Im Labyrinth der Finsternis (German Edition)
in der
Luft, er drehte sich um, und sein Herz machte vor Freude einen Luftsprung.
„Kimama“, rief er aus, gleich darauf hielt er sich die Hand auf den Mund.
Sie ließ sich zur Erde gleiten, und sie fielen sich in die Arme.
„Hast du das Elixier?“, fragte sie ihn. Er nickte, ob es wohl für beide
ausreichte? Sie würden es bald wissen. Vorsichtig schlichen sie hinter den
Trollen her, versteckten sich immer wieder hinter Büschen. Plötzlich wurde es
in der Gruppe unruhig. Kimama und Niklas konnten nichts Genaues erkennen, doch
sie hörten den Namen Tubork. Lautes Gebrüll ertönte, es hatte den Anschein,
dass Thor und seine Anhänger auf Tuborks Leute gestoßen waren. Nun war es Zeit,
das Elixier zu nehmen. Niklas zog das Fläschchen aus seiner Hosentasche und
öffnete es. Er reichte es Kimama, sie nahm einen Schluck und schüttelte sich.
Dann war Niklas an der Reihe, es schmeckte wirklich abscheulich. Die Flasche steckte
er wieder in die Hosentasche. Sie warteten und sahen sich an. Ihre Körper wurden
langsam durchsichtig und waren im nächsten Moment nicht mehr zu sehen.
„Kimama“, flüsterte Niklas, „bist du noch da?“
„Ja, gib mir deine Hand. Sonst stoßen wir zusammen. Ich tippe dich mit
meinem Zauberstab an, damit du auch fliegen kannst.“ Sie erhoben sich und
schwebten bald darauf auf die kämpfende Gruppe zu. Da ging es ordentlich zur
Sache. Die Trolle hieben mit ihren Knüppeln aufeinander ein. Tuborks Gruppe
bestand lediglich aus etwa fünfzig Trollen, doch sie waren alle sehr kräftig
und sahen aus wie Wilde. Kimama machte sich den Spaß und tippte einige mit
ihrem Zauberstab an, wobei sie einen Zauberspruch murmelte und sie in quakende
Frösche verwandelte. Ob Fistibell damit einverstanden gewesen wäre, wenn sie
das gewusst hätte?, dachte sie. Kimama hätte es wissen müssen, denn Fistibell
verfolgte jeden ihrer Schritte in ihrem Mondstein. Die Trolle wussten gar nicht
wie ihnen geschah, auf einmal hüpften zwischen den Kämpfenden grüne Laubfrösche
herum. Es war ein wüstes Gerangel. Niklas war stets in der Nähe seines Vaters.
Gerade schlich sich Tubork von hinten an ihn heran und hob den Knüppel zum Schlag.
Der Junge mobilisierte all seine Zauberkräfte und dachte an das, was ihn Sagremor
gelehrt hatte. Er konzentrierte sich auf den Stock in Tuborks Hand und ließ in
schweben, dann drehte sich dieser herum und hieb Tubork auf den Kopf. Verdutzt
schaute er Thor an, rieb sich seine Beule und hob den Knüppel wieder auf.
Abermals ging er auf Thor los und wieder war Niklas schneller. Er riss Tubork
den Stock aus der Hand und schleuderte ihn weit weg.
„Das geht nicht mit rechten Dingen zu“, brüllte er Thor an. „Wir sind
noch nicht fertig.“ Thor erwiderte nichts, musste ihm aber im stillen recht
geben. Tubork wandte sich seinen Anhängern zu. Das Gemetzel ging weiter. Thor ahnte,
wer hier seine Hand im Spiel hatte und leise rief er Niklas Namen. Der war aber
viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, da er feststellte, dass das Elixier
langsam seine Wirkung verlor. Seine Füße und seine Hände waren wieder sichtbar.
Da er immer noch über den Köpfen der Anderen schwebte, sah ihn keiner. Er
schaute sich um, wo war Kimama? Da entdeckte er zwei Flügel nicht weit von sich
entfernt. Leise rief er ihren Namen:
„Kimama man sieht deine Flügel.“ Da sie ihn nicht hörte, versuchte er ein
zweites Mal.
„Kimama man sieht deine Flügel.“
„Und deine Hände und Füße“, antwortete sie. Niklas sah an sich hinunter.
„Ich weiß, komm her, ich gebe dir noch etwas von dem Zaubertrank.“ Kimama
flog zu ihrem Freund hinüber.
„Was meinst du, wie lange werden sie noch aufeinander eindreschen? Auf
Tuborks Seite gibt es schon viele Verletzte.“
„Es wird solange weitergehen, bis Tubork aufgibt. Entweder er wird
verletzt, oder er sieht ein, dass es sinnlos ist weiter zu kämpfen.“ Er gab Kimama
das Fläschchen mit dem Elixier. Sie nahm einen winzigen Schluck und reichte es Niklas
zurück. Er trank es aus und hoffte, jetzt bis zum Ende des Kampfes durchzuhalten.
Thor hielt Ausschau nach Niklas, konnte ihn aber nirgendwo entdecken. Er
schüttelte den Kopf, hier stimmte etwas nicht. Der Troll hatte nicht die Zeit,
sich darüber Gedanken zu machen, denn ein anderer wütend aussehender Troll
rannte schnaubend auf ihn zu. Er schwang seinen Knüppel und wollte auf Thor
einprügeln. Dieses Mal war Kimama an der Reihe. Sie nahm ihren Zauberstab und
berührte den Troll am Kopf. Im
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