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Nimm doch einfach mich

Titel: Nimm doch einfach mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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Erster-Arbeitstag-Lächeln und straffte die Schultern. Jackie O. schien ihr von ihrem Cover aus aufmunternd zuzunicken. »Avery Carlyle?«, sagte sie und ärgerte sich sofort darüber, dass es wie eine Frage klang. »Avery Carlyle «, wiederholte sie mit Betonung auf ihrem Nachnamen. »Ich bin die Praktikantin«, fügte sie hinzu.
    »Sie sind eine Praktikantin«, kam es von dem A.J.-Verschnitt zurück, was aus ihrem Mund so klang, als hätte sie Sie sind eine Müllwagenfahrerin oder Sie sind eine Prok tologin gesagt. »Und Ticky möchte ganz bestimmt nicht mit Ihnen sprechen, glauben Sie mir. Ich geb McKenna Bescheid, die wird sie hier einsammeln. Sie ist zuständig für die Praktikanten.«
    Avery runzelte die Stirn. Einsammeln? Sie war doch kein recyclingfähiges Altglas.
    Sie setzte sich auf die schwarze Ledercouch gegenüber der Empfangstheke und blätterte in der neuesten Ausgabe der Metropolitan . Eine Modestrecke zeigte Models, die sich träge auf der Brooklyn Bridge mitten auf der Fahrbahn räkelten und drauf und dran waren, vom entgegenkommenden Verkehr erfasst zu werden. Die Schlagzeile warnte vor den Gefahren des Downtown-Looks und im dazugehörigen Artikel machte sich der Autor über den Boho-Chic lustig. Avery musste grinsen, als sie an die ganzen Mädchen auf der Constance dachte, die versuchten, die schlichte Eleganz ihrer Schuluniform durch Flip-Flops, Palästinenserschals oder zerrissene Leggins aufzubrechen. Ja, hier war sie garantiert am richtigen Ort.
    »Ist es die?«
    Avery blickte auf. Neben der Glastür stand ein supergroßes, superdünnes Mädchen, dessen herzförmiges Gesicht von einem strengen hellblonden Bob à la Anna Wintour eingerahmt wurde. Sie trug gerade geschnittene Jeans zu einem roséfarbenen Thakoon-Blazer, den Avery in der neuen Vogue gesehen hatte, und sah aus, als käme sie frisch von der Uni.
    »Avery, das ist McKenna Clarke«, stellte der A.J.-Verschnitt sie vor und wandte sich dann wieder ihrem iMac zu.
    »Avery Carlyle. Hallo.« Avery stand auf und streckte förmlich die Hand aus. »Ich freue mich so, Sie kennenzulernen, McKenna!«
    »Mitkommen.« McKenna drehte sich auf dem Absatz ihrer zehn Zentimeter hohen Wildleder-Louboutins um und ging mit zackigen Schritten den weißen Flur hinunter. Avery musste praktisch rennen, um mithalten zu können.
    »Wie lange arbeiten Sie denn schon hier?«, tschilpte sie höflich, während sie verzweifelt versuchte, sich McKennas Supermodelgang anzupassen. Der Flur war in seiner gesamten Länge verglast und gab den Blick auf ein riesiges Großraumbüro frei, in dem Redakteurinnen in engen Kabinen an Computern saßen. Kurz darauf kamen sie an einem Konferenzraum voller Magermodels mit Schlauchbootlippen vorbei, die im Akkordtempo von einer gestresst aussehenden blonden Frau abfotografiert wurden.
    McKenna seufzte und verringerte ihr Tempo nicht einmal um eine Viertelschrittlänge, als sie sich zwischen laby rinthartig aufgestellten Ständern voller Pelzmäntel hindurchschlängelte. »Ein Jahr. Und die erste Praktikantenregel lautet übrigens: Bleib immer in Sichtweite und mach nur dann den Mund auf, wenn du was gefragt wirst. So läuft das hier bei der Metropolitan .«
    Gut zu wissen.
    Vor einem verglasten Eckbüro drosselte McKenna endlich ihre Geschwindigkeit. Avery sah Ticky, die an einem Schreibtisch saß, in der einen Hand einen vorsintflutlichen Telefonhörer, mit der anderen hektisch auf eine ebenso vorsintflutliche Schreibmaschine einhackend. Sie trug eine perlenbesetzte goldene Chanel-Kostümjacke und ihre hennarot gefärbten Haare ragten über ihrer gebotoxten Stirn zu einem mindestens zehn Zentimeter hohen Turm auf.
    »Ich sag Ticky schnell Guten Tag – sie erwartet mich«, erklärte Avery und steuerte beherzt auf das im Fünfzigerjahrestil gehaltene Büro zu.
    »Tststs!« McKenna schloss ihre dünnen Finger um Averys Handgelenk und zog sie resolut den Flur entlang. An dessen Ende öffnete sie eine Tür ohne Aufschrift, schob Avery hindurch und machte sie hinter sich zu.
    Sie befanden sich in einem fensterlosen Kabuff. Entlang der Wände standen Regale, in denen die unterschiedlichsten Beauty-Produkte gelagert wurden; auf dem Boden stapelten sich Kartons, deren Inhalt offenbar darauf wartete, ebenfalls in die Regale einsortiert zu werden. In der Mitte des Raums saßen drei über Laptops gebeugte junge Frauen an einem langen Tisch; in einer Ecke klingelte durchdringend ein Telefon.
    »Äh, vielen Dank für Ihre Hilfe, aber ich

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