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Nimm doch einfach mich

Titel: Nimm doch einfach mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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sich die Hände an seiner Diesel-Jeans trocken wischte.
    Jack lächelte verkrampft und versuchte ihm per Gedankenübertragung mitzuteilen, dass nichts – aber auch gar nichts – okay war. Da sie es sich jetzt alle so hübsch gemütlich gemacht hatten, konnten sie ihr vielleicht auch endlich mal erklären, was sie verdammt noch mal ständig in ihrem Apartment zu suchen hatten.
    »Sehr schön!«, dröhnte Dick. »Wir wollten das Catering für unsere kleine Sause am Freitag besprechen, und da dachte ich mir, dass wir doch gleich mal bei dir vorbeischauen könnten, um zu sehen, wie du dich so eingelebt hast. Gehörst doch schließlich zur Familie, Jacky-Baby.« Er nickte. Erst jetzt nahm Jack die Horde Männer und Frauen in Koch-Bekleidung wahr, die sich am anderen Ende des Apartments in der Küche drängten.
    »Was für eine nette Überraschung.« Sie lächelte Dick gezwungen an und warf J.P. dann einen finsteren Blick zu. Er zog hilflos die Schultern hoch, als wollte er sa gen: Ich kann nichts dafür, das war seine Idee. Aus dem Augen winkel sah sie, dass neben dem weißen Zweisitzer ihr pfirsichfarbenes La-Perla-Mieder auf dem Boden lag. Sie schob es hastig mit der Schuhspitze darunter.
    »Schön, dass du dich hier schon so richtig häuslich eingerichtet hast!« Dick hielt triumphierend das zerknitterte Einwickelpapier eines Snickers-Riegels in die Höhe, das er zwischen den Kissen gefunden hatte. »Ich mag Frauen mit gutem Appetit!« Er zwinkerte Tatiana zu, die gerade geistesabwesend über ihren blonden voluminisierten Haar turm streichelte, als wäre er ein Haustier. Im selben Moment bemerkte Jack, dass zwei von J.P.s ekelhaft sabbernden Puggles von Magellan verfolgt durchs Apartment flitzten. Wehe, die beiden waren nicht stubenrein!
    »Das werfe ich schnell weg. Danke.« Jack riss Dick das Papier aus der Hand und überlegte krampfhaft, was sie jetzt sagen sollte. Sie hatte das Gefühl, die Gastgeberin spielen zu müssen, obwohl sie nicht die leiseste Ahnung hatte, wer diese Köche waren, was sie in ihrer Küche trieben oder was Dicks PR-Zicken hier zu suchen hatten.
    »Ich glaube, das Experiment war ein voller Erfolg. Die ganze Stadt redet über dich!«, frohlockte Dick und blickte sich anerkennend im Apartment um. Dann sprang er aus dem Sessel auf. »Was meint ihr, Kinder – ob wir mal die Snacks probieren? Soll ich euch sagen, was mich am Essen auf diesen schicken Partys wirklich stört? Die schneiden alles immer so klein, dass kein Mensch mehr ordentlich reinbeißen kann!«, donnerte er, während er seine Schäfchen zum Esstisch führte. Unverzüglich versammelte sich die Koch-Brigade um sie und servierte Platten mit köstlich aussehenden Mini-Quiches, Rindfleischspießchen, Sushi, Lammburgern und kunstvoll aufeinandergetürmten Prosciutto-Sandwich-Häppchen. Jacks Magen fing an zu knurren, und sie wünschte sich, sie könnte sich ungestört und ohne die ganzen Leute hier auf das Essen stürzen.
    »Behandelst du auch gut meinen wunderhübschen Jungen, Sladkaja? Er ist so viel glücklicher und gesünder mit dir als mit diesem chaotischem kleinen Hippie-Mädchen.« Tatiana tätschelte Jacks Knie und schob sich drei Mini-Quiches auf einmal in den rot geschminkten Mund. Jack musste gegen ihren Willen lächeln. Irgendwie waren J.P.s Eltern doch ganz süß.
    In diesem Moment schlug ihr Handy die ersten Takte der Nussknacker-Suite an.
    »Ha!«, lachte Dick. »Einen anderen Klingelton hätte ich bei meiner Ballerina auch nicht erwartet!« Er schaufelte sich noch ein paar Mini-Lammburger auf den Teller.
    »Entschuldigt bitte!« Jack stand hastig auf, fischte ihr Handy aus ihrer schwarzen Collegetasche von Marc Jacobs und betrachtete stirnrunzelnd die ihr unbekannte Nummer auf dem Display. Wahrscheinlich wieder eine Anfrage für ein Interview oder etwas Ähnliches.
    »Hallo?«, meldete sie sich.
    »Spricht dort Jacqueline Laurent ?«, fragte eine etwas zittrige ältere Stimme, die ihren Namen so betonte, als handle es sich um zwei Vornamen.
    »Ja«, antwortete sie kurz angebunden.
    »Guten Tag. Hier ist die School of American Ballet. Wir möchten Ihnen gerne mitteilen, dass das Gremium von ihrem Vortanzen vor einiger Zeit sehr beeindruckt war. Wir freuen uns, Ihnen ein Stipendium in unserem Nachwuchs-Ensemble anzubieten. Haben Sie vielleicht noch irgendwelche Fragen?«
    »Nein. Vielen Dank!«, hauchte Jack und klappte das Handy wie in Trance zu. Vor lauter Stress und Hektik hatte sie das Vortanzen für das Stipendium

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