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Nimm doch einfach mich

Titel: Nimm doch einfach mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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gerade zuprostete. Jack lächelte und sah wunderschön aus. » MÄZEN ODER SUGARDADDY? «, lautete die Bildunterschrift.
    »Sieht gut aus.«
    Avery drehte sich erschrocken um und sah James, der auf sie hinunterlächelte. »Nicht nur der Artikel«, murmelte er und ließ seinen Blick anerkennend über ihre tief ausgeschnittene Seidenbluse von Tocca wandern.
    »Mir war nicht klar, dass der Artikel schon so schnell fertig sein würde«, sagte Avery gepresst. Sie spürte einen kleinen reumütigen Stich, als sie das Foto von Dick Cash-man und Jack betrachtete. Es vermittelte den Eindruck, als hätten die beiden eine Beziehung und Jack sei nur alibi halber mit J.P. zusammen. Wobei der Artikel das natür lich an keiner Stelle ausdrücklich behauptete. Abge sehen davon entsprach alles, was darin geäußert wurde - auch die besonderen Umstände und Jacks Geheimniskrämerei –, den Tatsachen.
    Hm, vielleicht sollte sie ernsthaft darüber nachdenken, in die Politik zu gehen?
    »Es ist eine großartige Story.« James lächelte stolz. »Lesen Sie sich den Artikel bitte in Ruhe durch und lassen Sie es mich wissen, falls noch etwas ergänzt werden sollte. Wir beide sind ein gutes Team. Das habe ich übrigens auch Ticky gesagt, und sie ist vollkommen meiner Meinung.« Er legte eine Hand auf Averys Schulter und drückte sie sanft. Sie spürte, wie ihre Knie weich wurden.
    »Und schauen Sie hier.« James zog die letzte Seite des Artikels heraus. »Co-Reporterin: Avery Carlyle« stand am Ende des Texts . Avery glühte innerlich. Gedruckt sah ihr Name ziemlich cool aus. Sie biss sich auf die Lancômegeglosste Unterlippe, um ein stolzes Lächeln zu unterdrücken. Sie wollte vor James so souverän wirken, als würde ihr Name ständig in irgendwelchen großen Magazinen auftauchen.
    »Haben Sie eine Ahnung, wie viele Praktikanten hier überhaupt jemals namentlich genannt worden sind?«, fragte James, aber es war offensichtlich eine rhetorische Frage, denn im Anschluss daran formte er mit dem Daumen und Zeigefinger eine Null. »Ich werde Sie im Auge behalten« – er zwinkerte ihr zu – »und morgen Abend begleiten Sie mich auf die Einweihungsparty der Cashman-Lofts. Mal sehen, ob wir da nicht noch mehr Material für unsere Story finden.«
    »Cool!«, rief Avery spontan und hätte sich am liebsten auf die Zunge gebissen. Sie hörte sich wie ein aufgedrehter Teenager an. »Ich meine … ich kann es kaum erwarten«, fügte sie etwas würdevoller hinzu. Diesmal würde sie nur ein - aller höchstens zwei – Gläschen Champagner trinken.
    »Sehr schön.« James lächelte und entblößte seine ultraweißen Zähne. »Und jetzt seien Sie ein Schatz und holen mir einen Zitronentee aus der Cafeteria, ja? Ich würde es mir nie verzeihen, wenn Ihnen Ihr jüngster Erfolg zu Kopf steigen würde, obwohl es zugegebenermaßen ein sehr hübscher Kopf ist.« Er zauste ihr durch die Haare und warf nachlässig einen zerknitterten Schein auf ihren brechend vollen Schreibtisch. »Hier ist ein Fünfer. Behalten Sie den Rest.«
    Avery errötete und steckte den Schein in ihr Portemonnaie. Sogar die Art, wie er sie herumschickte, war süß.
    Das kann man so sehen, muss man aber nicht …
    Oh Gott! Plötzlich wurde ihr gleichzeitig heiß und kalt, weil ihr klar wurde, was passieren würde, wenn das Heft mit dem Artikel in den Zeitungskiosken einschlug. Sie stand sowieso schon ganz oben auf Jacks Hassliste. Und jetzt war sie auch noch Mitautorin eines Artikels, in dem angedeutet wurde, Jack würde sich – quasi – prostituieren und mit einer Immobilie bezahlen lassen. Aber dann beruhigte sich ihr Puls wieder. Vielleicht verdiente es eine egozentrische, intrigante Zicke wie Jack nicht anders. Als Avery Richtung Aufzug stolzierte, erlaubte sie sich sogar ein kleines triumphierendes Lächeln.
    Hoffentlich vergeht ihr das nicht ganz schnell wieder.

gesprächsversuche
    »Carlyle?!« Coach Siegel ging neben Owens Bahn in die Hocke und klopfte gegen die Kacheln des Beckens, um auf sich aufmerksam zu machen. Owen tauchte auf, zog die Schwimmbrille ab und blickte zu den lysterineblauen Augen des Trainers auf.
    »Hör zu, Junge. Ich hab keine Ahnung, was bei euch los ist, aber sieh zu, dass du dich in den Griff bekommst – dass du das Team in den Griff bekommst.«
    Owen nickte. Als bräuchte er eine weitere Erinnerung daran, dass seine Mannschaftskollegen ihn hassten!
    »Und jetzt raus aus dem Wasser. Ich will mit dir reden.« Der Coach blies in seine Trillerpfeife.

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