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Nimm doch einfach mich

Titel: Nimm doch einfach mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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ein. Mit der einen Hand schob er sich eines der Stücke in den Mund, mit der anderen rief er seine Mails ab.
    Teamgeist stärken , stand im Betreff der einzigen Mail, die in seinem Posteingang war. Er klickte sie an. Fett tropfte auf die Tastatur, während er las, dass Coach Siegel das Team zur Vorbereitung auf den Wettkampf gegen die Unity School zum Pastaessen einlud. Plötzlich wurde ihm von dem fettigen Käse übel.
    Scheiß drauf. Scheiß auf das Schwimmteam und die lahmen Mannschaftstreffen. Rhys scrollte zum Ende der E-Mail und klickte auf den Link, mit dem er sich von der Mailingliste abmelden konnte. Er brauchte die Jungs von der Mannschaft nicht mehr. Er würde seine eigene Party feiern. Mit seinen wahren Freunden. Er öffnete eine neue E-Mail und gab Lucas' Adresse ein, um ihn und die anderen sofort anzuschreiben. Vielleicht würden er und Lisa ja zusammenkommen, kleine Hippie-Babys in die Welt setzen, nach Kanada ziehen und dort auf einer Farm leben und Alpakas züchten. Alpakas, die Snowboard fahren konnten.
    Hach, Kiffertagträume sind doch durch nichts zu übertreffen!

was kostet die welt?
    »Gott, geht das nicht schneller?«, zischte Jack dem Taxifahrer genervt zu. Statt sich mit Sarah Jane und Genevieve auf einer exklusiven Gartenparty im Museum of Mo dern Art zu amüsieren, raste sie im Taxi nach Tribeca zurück und war einem Nervenzusammenbruch nahe. Eigentlich hatte sie vorgehabt, sich mit ihren Freundinnen über J.P.s neu entdeckte Langweiler-Häuslichkeit zu beraten, Kette zu rauchen und zu viel Rosé zu trinken. Sie hatte das Ge fühl, in den letzten Tagen um dreißig Jahre gealtert zu sein, und hatte sich deshalb umso mehr darauf gefreut, sich einen Abend lang wieder wie ein alberner Teenager zu fühlen. Aber kaum hatte diese dürre Zicke an der Tür zum MoMa sich bequemt, sie reinzulassen, hatte auch schon J.P. angerufen: Seine Eltern würden sie in ihrem Apartment in den Cashman Lofts zum Abendessen er warten. Also hatte sie Sarah Jane und Genevieve, die mit einem süßen, älteren Typen mit schottischem Akzent geflirtet hatten, schweren Herzens zurücklassen und mitten im schlimmsten Abendverkehr ein Taxi auftreiben müssen.
    »Hier ist es!«, schrie Jack, als der Taxifahrer fast an dem Gebäude vorbeigefahren wäre. Sie warf ihm einen Zwanzig-Dollar-Schein zu und rannte mit klappernden Chanel-Ballerinas durch die Lobby. Der Eingangsbereich war mit Holz in verschiedensten Schattierungen getäfelt und erinnerte an ein Chalet in einem exklusiven Skiort in den Alpen oder an ein Luxusrefugium am Grand Canyon. Blickfang war ein Wasserfall, der von natürlichem Regenwasser gespeist wurde und von japanischen Kirschbäumen gesäumt war. Nicht dass Jack Zeit gehabt hätte, das prachtvolle Ambiente zu würdigen. Sie wollte so schnell wie möglich nach oben, um alle eventuellen Peinlichkeiten – herumliegende Dessous, Tampons oder die halb leere Tube Kuchenteig im Kühlschrank – verschwinden zu lassen, bevor J.P.s Eltern kamen.
    »Ich habe Ihre Gäste gerade nach oben geschickt, Miss!«, rief der Abendportier ihr freundlich hinterher.
    »Scheiße!« Jack sprang keuchend in den wartenden Aufzug und hämmerte ungeduldig auf den Knopf. »Perfekt, perfekt, perfekt« , murmelte sie im gleichen Rhythmus, in dem ihr rasendes Herz schlug, während sich die Fahrstuhltür schloss.
    Als sie im Penthouse wieder aufglitt, hörte sie bereits die laute Stimme von J.P.s Mutter.
    »Hallo!«, rief Jack und hoffte, dass sie nicht allzu verschwitzt aussah oder abgehetzt wirkte. Das aus Biobaumwolle gewebte Pulloverkleid von Marc Jacobs, das gestern als Einweihungsgeschenk von einer Boutique in der Nähe geliefert worden war, klebte ihr am Rücken fest. Igitt!
    »Wunderschön!« Tatiana Cashman stöckelte auf sie zu und drückte ihr mit russischem Temperament einen Kuss auf die Wange. Jack lächelte unsicher, weil sie nicht wusste, ob Tatiana sie oder das Loft meinte.
    Oder das Werbeplakat von ihr, das im Loft hing?
    »Gefällt dir die bescheidene Hütte hier, Jacky-Baby?«, fragte Dick Cashman herzlich und setzte sich in einen der eleganten weißen Sessel, die im Wohnbereich standen. Der Sessel ächzte leise unter seinem Gewicht.
    »Es ist fantastisch«, murmelte Jack. Candice und Jeannette, die beiden zwillingsroboterhaften PR-Frauen, saßen auf einer mit Hanf bezogenen Couch in der Ecke und lasen irgendwelche Dokumente.
    »Hey, meine Schöne! Alles okay?«, begrüßte J.P. sie, der gerade aus dem Badezimmer kam und

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