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Nimm mich, wie ich bin

Nimm mich, wie ich bin

Titel: Nimm mich, wie ich bin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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war er sich nicht mehr so sicher. Tina war süß gewesen, aber so verflixt hilflos und verletzlich, trotz ihrer Versuche, ihm das Gegenteil zu beweisen. Jetzt konnte er sich nicht mehr vorstellen, eine Frau zu lieben, die so war wie sie, und das machte ihn sehr traurig. “Ich weiß nicht.”
    Ally nickte. “Ich verstehe. Das Herz kann einen leicht täuschen.”
    “Thomas hat dir wehgetan.”
    “Du bist auch verletzt worden.”
    “Ja.” Chance schüttelte dann den Kopf. “Ich weiß nicht, weshalb ich dir all diese Dinge erzähle.”
    “Es ist viel besser, wenn wir miteinander reden, statt wie Hund und Katze misstrauisch umeinander herumzuschleichen oder …” Sie biss sich auf die Unterlippe.
    “Oder?”
    “Uns zu küssen”, flüsterte sie.
    “Dir gefällt das Küssen nicht?”
    “Oh, doch.” Ihr Blick blieb unwillkürlich an seinem Mund hängen. “Viel zu sehr.”
    “Aber?”
    “Aber wir sind so verschieden.”
    Er konnte der Versuchung nicht länger widerstehen und blieb so dicht vor ihr stehen, dass ihre Schenkel sich berührten. “Das habe ich dir von Anfang an klarzumachen versucht.”
    “Ich bin langsam und vorsichtig …”
    “Vorsichtig ist wohl nicht das passende Wort”, warf er ein.
    “Und du bist schnell und verwegen.”
    “Ich nehme an, wir reden hier nicht über Sex.” Chances Stimme klang plötzlich sinnlich rau. Er berührte Ally immer noch nicht, obwohl er sich danach sehnte. Ihre Körper waren nur einen Lufthauch voneinander entfernt. Er nahm ihren Duft wahr, ihren Atem, die Wärme ihrer Haut. “Denn glaub mir”, flüsterte er ihr ins Ohr, “es gefällt mir langsam und schnell. Ruhig und verwegen. Mir gefällt es auf alle möglichen Arten.”
    Sie fuhr sich nervös mit der Zunge über die Lippen. “Ich … das meinte ich nicht. Ich meinte, weil wir so verschieden sind, ist es schwierig, sich irgendetwas zwischen uns vorzustellen. Außer …”
    Er legte die Hände um ihre Taille und streichelte dann zärtlich ihren Rücken. “Sex?”, ergänzte er.
    “Ja.” Ally errötete. “Ich bin sicher, im Bett würden wir gut zusammenpassen.”
    Es war ein großer Fehler, aber er schob die Finger in ihr Haar und hielt sie fest. Daran, wie sie ihn mit angehaltenem Atem ansah, die Lippen leicht geöffnet, sah er, dass sie geküsst werden wollte. “Lass es uns herausfinden”, schlug er vor.
    “Ich …”
    Er fuhr mit der Zungenspitze die Konturen ihres Mundes nach, und Ally stöhnte auf.
    “Ich glaube, wir spielen mit dem Feuer.” Sie legte abwehrend die Hände auf seine Brust. “Und dann sind da all die anderen Frauen, die du begehrst. Ich teile nicht gern, Chance.”
    Sie wartete darauf, dass er etwas sagte. Insgeheim hoffte sie, dass er sich vielleicht ihr zuliebe ändern könnte.
    Aber er blieb stumm.
    “Chance …” Sie küsste ihn auf das Kinn.
    “Nicht.”
    Sie küsste ihn auf den Mund.
    “Wenn ich dich jetzt berühre”, erklärte er mit belegter Stimme und schob sie sanft von sich, “werde ich nicht aufhören können. Ich werde dich ausziehen und jeden Zentimeter von dir liebkosen.”
    Sie atmete heftig.
    “Ich werde weitermachen, bis wir beide völlig erschöpft sind. Verstehst du mich, Ally?”
    Sie blinzelte nur und sah ihn wie hypnotisiert an.
    Chance war so erregt von den Bildern, die er selbst heraufbeschwor, dass er fürchtete, schon ein Kuss würde ihn die Kontrolle über sich verlieren lassen. “Ich meine damit, dass du aufhören sollst, mich so anzusehen, sonst wird es passieren, aber ohne irgendwelche Zugeständnisse von mir, ohne jede Bindung. Also lauf lieber davon, als ob der Teufel hinter dir her wäre.”
    Ally schüttelte den Kopf. “Ich will nicht davonlaufen.” Sie sah ihn herausfordernd an. “Warum sollte ich? Weil du zu groß und wild für mich bist? Ich bin viel mutiger, als du denkst, Chance.”
    “Nicht mutig genug”, sagte er. Und weil er am Ende seiner Kräfte war, drehte er sich um und floh. Erst als er allein im Bett lag, erkannte er die Wahrheit.
    Ally war mutig. Viel mehr als er.

9. KAPITEL
    Die Untersuchungen brachten ganz in der Nähe der Stelle, wo das Feuer ausgebrochen war, leere Getränkedosen, Plastikbecher und ein Schulbuch zum Vorschein. Das Buch kam zufällig von der Schule, die Brian besuchte.
    Und Brian war gestern auf dem Berg gewesen.
    Er war außerdem den größten Teil des Nachmittags ohne Aufsicht gewesen, ganz zu schweigen von seiner mürrischen Haltung, als Chance versuchte, mit ihm über den Brand zu

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