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Nimm mich, wie ich bin

Nimm mich, wie ich bin

Titel: Nimm mich, wie ich bin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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jäh aus seiner sinnlichen Versunkenheit gerissen hätte.
    Rauch!
    Er sah auf, und ihm blieb fast das Herz stehen. Hoch über ihnen loderten Flammen.

8. KAPITEL
    Innerhalb einer Stunde bekamen sie Hilfe vom Land und aus der Luft.
    Chance sorgte schnell und methodisch dafür, dass alle Gäste und Angestellten in Sicherheit waren. Ally sah seine Sorge, seine Angst, und ihr Herz fühlte mit ihm.
    “Alle Mitarbeiter sind am Funkgerät”, sagte sie, als sie zu ihm in sein Büro ging. “Sie warten auf weitere Anweisungen.”
    “Die einzige Anweisung ist, sich nicht in Gefahr zu bringen und die Feuerwehr ihre Arbeit erledigen zu lassen.” Er nahm seinen Rucksack und überprüfte sein Funkgerät.
    Er will hinaufgehen, erkannte sie entsetzt und packte ihn am Arm. “Ich denke, keiner soll sich in Gefahr bringen?”
    “Ich werde nachsehen, was los ist.”
    “Nein!”
    Chance holte tief Luft. “Ally, ich halte es nicht aus, hier unten zu bleiben, über eine Meile entfernt, und nicht zu wissen, was da draußen los ist.” Abrupt schüttelte er ihre Hand ab. “Ich melde mich, wenn es was Neues gibt.”
    “Nein! Warte hier, wo es …”
    “Wo es sicher ist?” Er schüttelte mit wilder Entschlossenheit den Kopf. “Nicht, solange es etwas gibt, dass ich tun kann, um zu helfen.” Dann küsste er sie, und impulsiv schlang sie die Arme um ihn.
    Einen Moment lang erwiderte er ihre Umarmung.
    “Sei vorsichtig”, flüsterte sie.
    Ohne ein weiteres Wort verließ er den Raum.
    Gegen Mitternacht war das Feuer unter Kontrolle. Das war die gute Nachricht, aber es gab auch eine schlechte. Das Feuer schien kein erneutes Aufflammen des letzten Brands gewesen zu sein, und das bedeutete, dass entweder die ungewöhnliche Hitzewelle der Grund dafür war – oder Brandstiftung.
    Ally war erst zur Ruhe gekommen, nachdem Chance unversehrt zurückgekommen war. Jetzt knipste sie ihre Schreibtischlampe aus, um zu ihrer Hütte zu gehen. Aber das Licht am Ende des Gangs zog sie magisch an.
    Jeglicher Gedanke an Schlaf war vergessen. Sie wollte bei Chance sein und ihn trösten. Als sie vor seiner Bürotür stand, hörte sie ihn mit leiser Stimme sagen: “Ja, alle sind in Sicherheit.”
    “Und Ally?”, kam Lucys Stimme aus dem Lautsprecher auf seinem Schreibtisch. “Wie geht es ihr?”
    Chance lehnte an seinem Schreibtisch, die Arme vor der Brust verschränkt, und starrte aus dem Fenster in die tiefschwarze Nacht hinaus. Als ob er Allys Gegenwart gespürt hätte, drehte er sich zur Tür um, und ihre Blicke trafen sich. “Es geht ihr gut”, sagte er.
    “Und du?”, fragte Lucy. “Ich kenne dich zu gut, Chance. Du warst bestimmt da draußen, wo es gefährlich war.”
    Chance ließ Ally nicht aus den Augen. “Mir geht’s auch gut. Ich muss jetzt auflegen, aber ich rufe dich morgen früh wieder an, okay?”
    “Okay. Chance?”
    “Ja?”
    “Ich liebe dich, als ob du mein Sohn wärst, das weißt du doch, ja?”
    Chance wandte sich ab und nahm den Hörer auf. Er holte tief Luft und schluckte mühsam.
    “Du brauchst mir nicht zu sagen, dass du mich liebst”, hörte er Lucy erwidern. “Sag nur, dass du weißt, wie sehr ich dich liebe, mein Junge.”
    Seine Augen brannten, aber nicht vom beißenden Rauch, der ihn stundenlang umgeben hatte. “Lucy.”
    Ihre Stimme wurde weicher. “Chance, ich weiß, dass du deine eigene Familie nie an dich herangelassen hast. Aber in einer Nacht wie der heutigen braucht jeder Mensch das Gefühl, dass er geliebt wird. Und ich werde nie aufhören, dir meine Liebe zu geben. Hörst du mich?”
    “Wie sollte ich das nicht?”, brachte er mit rauer Stimme hervor. “So wie du brüllst.”
    Obwohl Ally Lucys Antwort nicht hören konnte, sah er sie lächeln. “Ich muss jetzt wirklich auflegen.”
    “Okay, ich verstehe schon, dass du nicht gefühlsduselig werden willst. Aber ich meinte es ernst. Gute Nacht, mein Junge.”
    “Gute Nacht. Lucy …”, er zögerte es bis zum letzten Moment hinaus, “ich liebe dich auch.”
    Er legte auf und starrte den Hörer einen Augenblick an, bevor er den Kopf hob. Ally war immer noch da. Sie war schmutzig, roch nach Rauch und war weiß wie ein Laken, aber sie war ihm noch nie schöner vorgekommen. Er sehnte sich nach ihr, wahrscheinlich mehr als er sich je nach jemandem gesehnt hatte. Die Heftigkeit seiner Gefühle war etwas völlig Neues für ihn und erschreckte ihn.
    “Geht es dir gut?”, fragte sie leise.
    “Du solltest längst im Bett sein.” Verflixt, warum hatte

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