Nimm mich
Lass-uns-ins-Bett-gehen-Gesichtsausdruck.“ Sie war völlig ungeschminkt und so schön, dass ihm der Atem stockte.
„Gestern Nacht habe ich keine Sekunde geschlafen, Jess. Hab Mitleid.“
„Du willst nur anstößige Dinge mit meinem Körper anstellen.“
„Das auch.“
Welch ein Glück, dass sie nach dem Liebesspiel tatsächlich noch ein Nickerchen gemacht hatten. Vermutlich hatte er wieder eine lange Nacht vor sich. Denn als sie abends zurück ins Hotel kamen, war Jessie wieder unglaublich schlecht.
Mit bleichem Gesicht kam sie aus dem Badezimmer. „Komm mir nicht von wegen ‘ich hab’s dir doch gesagt’.“
„Geh ins Bett, Jess. Ich rufe den Arzt.“ Gott, wie er das hasste. Die Angst um sie brachte ihn fast um.
Während der Arzt sie untersuchte, ging er im Zimmer auf und ab.
„Das ist nicht fair. Ich habe kein einziges Wort von dem verstanden, was ihr gesagt habt“, beschwerte sich Jessie, nachdem der Arzt ihm die Rechnung überreicht hatte und gegangen war.
„Er meint noch immer, dass das eine Art Lebensmittelvergiftung ist.“ Sie hatte wieder etwas Farbe bekommen, wirkte aber immer noch erschöpft und schwach.
„Danke, dass du so gut zu mir bist, Joshua.“ Als sie das sagte, wurde ihm klar, dass wahrscheinlich noch nicht viele Menschen gut zu ihr gewesen waren. Diese Vorstellung machte ihn wütend. Und schon übermannte ihn ein verdammt herzerweichendes Gefühl, das er vor Jessie niemals empfunden hatte.
Er berührte die dunklen Ringe unter ihren Augen. Hatte der Arzt recht? Handelte es sich wirklich um eine Lebensmittelvergiftung und Jetlag? Vielleicht hatte sie sich auch letzten Monat von ihm diesen verdammten Virus eingefangen.
„Ich bin daran schuld“, sagte er. Er fühlte sich so hilflos. Es gab nichts, was er tun konnte.
„Du machst mich nicht krank.“ Sie schenkte ihm dieses ganz spezielle Lächeln, das ihm immer einen Stich versetzte.
„Ich habe dich vermutlich angesteckt.“ Joshua streichelte mit dem Daumen über ihre Augenbraue, ihre Lider zuckten. „Mach die Augen zu. Ruh dich aus.“
„Ich will einfach nur nach Hause. Es wäre mir zu peinlich, mich wieder auf einer todschicken Toilette zu übergeben“, erklärte sie traurig, und beinahe hätte er gelächelt. „Ich will das auf meiner eigenen Toilette tun und in meinem eigenen Bett schlafen.“
„Dann geht’s eben zurück“, erklärte er schroff. Sie blickte mit dem grenzenlosen Vertrauen eines Hundebabys zu ihm hoch. „Schlaf jetzt. Ich kümmere mich um alles.“
Seltsamerweise ging es ihr in der Sekunde, in der das Flugzeug abhob, wieder gut. Joshua hatte sie auf ein Sofa gelegt, wo sie sich ausruhen sollte. „Was tust du?“, fragte sie ihn.
„Papierkram. Wieso schläfst du nicht?“
„Ich bin einsam.“
„Ich bin nur wenige Meter von dir entfernt, Jess.“ Sie versuchte, mitleiderregend auszusehen. Er lächelte und streckte ihr eine Hand entgegen. „Möchtest du auf meinen Schoß?“, fragte er sanft. Ihr Herz machte einen Sprung.
„Zuerst muss ich auf die Toilette.“ Sie warf die dünne Decke von sich und schnappte ihre Handtasche.
„Bist du in Ordnung?“
„Ich bin gleich wieder da.“
Jessie beeilte sich mit den Verhütungsmaßnahmen. Dann ging sie zurück, ließ die Toilettentür hinter sich zuschnappen, warf ihre Handtasche aufs Sofa und spazierte auf Joshua zu, der sie mit seinen blassen Augen beobachtete. Sein Haar war ordentlich zurückgekämmt, er trug ein gelbes Hemd und Jeans. Vorsichtig nahm sie ihm die Papiere vom Schoß und legte sie auf den Tisch.
Die Motoren dröhnten, als sie sich mit gegrätschten Beinen auf seinen Schoß setzte. Er lehnte sich zurück und zog sie an sich. Einen Arm um seinen Hals, den anderen um seine Hüfte geschlungen, legte sie ihren Kopf an seine Brust. „Liebe mich“, forderte sie leise und tastete über den Reißverschluss seiner Jeans.
„Ich glaube nicht, dass das eine gute …“
Ihr Kuss schnitt ihm das Wort ab. Sie rieb sich lasziv an seiner augenblicklichen Erektion, ließ aber keine Sekunde von seinen Lippen ab. Mit beiden Händen hielt sie seinen Kopf fest und küsste ihn hart und fordernd.
Es dauerte nur Sekunden, dann übernahm er die Führung.
„Und wenn Joe hereinkommt …?“, fragte sie plötzlich.
„Wird er nicht. Du hast damit angefangen, Jessie. Nun bring es auch zu Ende.“
„Ist das eine Drohung?“ Sie fuhr mit ihren Fingernägeln sanft unter sein geöffnetes Hemd, er zuckte zusammen. Er roch nach Seife und dem
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