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Nimmerklug im Knirpsenland

Nimmerklug im Knirpsenland

Titel: Nimmerklug im Knirpsenland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikolai Nossow
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mit irgend etwas unzufrieden war, brummte: „Was ist das für eine Sache – mal abwärts und mal aufwärts? Ein richtiger Luftballon fliegt doch nicht so.“
    Da fiel sein Blick auf Nudeldick, der Schweigend an einem Zuckerstück knabberte.
    „Was lutschst du da?“
    „Ich hatte mir Zucker in die Taschen gesteckt; nun esse ich ihn auf.“
    „Du hast dir ja gerade den richtigen Zeitpunkt ausgesucht, um Zucker zu lutschen. Wir sinken, und du frißt!“
    „Wozu soll ich überflüssige Lasten mit mir herumschleppen?“ meinte Nudeldick … Ich esse allen Zucker auf – dadurch wird der Luftballon leichter und kann wieder steigen.“
    „Dann iß nur weiter! Wir werden schon sehen, was bei deiner Lutscherei herauskommt“. brummte Brummer.

Der Absturz
    Manche Leute glauben, je höher man steigt, um so wärmer würde die Luft; das stimmt aber nicht. Je höher, desto kälter. Warum wohl? Weil die Sonne mit ihren Strahlen die Luft nur wenig erwärmen kann, denn die Luft wird oben immer dünner. Am Boden ist die Luft dicker und wird leichter warm. Dazu kommt, daß die Sonne mit ihren Strahlen die Erde erwärmt, und die wiederum erwärmt die Luft – wie ein heißer Ofen. Warme Luft ist aber leichter als kalte und steigt deshalb empor. Je höher sie steigt, um so mehr kühlt sie sich ab. Darum ist es in großer Höhe immer sehr kalt.
    Das merkten auch die Knirpse, als sie mit ihrem Luftballon höher stiegen. Ihnen wurde so kalt, daß sich ihre Nasen und Wangen röteten. Sie trampelten mit den Füßen und schlugen weit ausholend die Arme über der Brust zusammen, um sich zu erwärmen. Schussel, der seine Mütze zu Hause vergessen hatte, fror am meisten. Die Kälte war so schrecklich, daß ihm ein langer Eiszapfen an der Nase wuchs. Er zitterte wie Espenlaub und klapperte unaufhörlich mit den Zähnen.
    Brummer verließ seinen Platz und knurrte: „Ich kann es nicht ertragen, wenn jemand genau an meinem Ohr mit den Zähnen klappert. Dann muß ich auch klappern.“
    Er setzte sich neben Farbenklecks, aber der klapperte ebenfalls. Brummer warf ihm einen mißtrauischen Blick zu.
    „Was soll das? Klapperst du vielleicht absichtlich, um mich zu ärgern?“
    „Aber nein, mir ist so kalt!“
    Brummer stand schimpfend auf und setzte sich auf einen neuen Platz.
    Der Frost überzog den Luftballon mit Reif, und nun funkelte er über den Köpfen der Knirpse, als wäre er ganz aus Silber. Allmählich kühlte s,ich die Luft in der Gummihülle noch mehr ab; der Ballon begann zu sinken. Nach wenigen Minuten glitt er bereits mit schneller Fahrt in die Tiefe. Sandsäcke waren keine mehr da, und es gab nichts mehr, um den Fall aufzuhalten.
    „Wir stürzen ab!“ kreischte Saftschleck.
    „Wir sterben!“ brüllte Nimmerklug und versteckte sich unter der Bank.
    „Komm hervor!“ schrie Immerklug ihn an. „Warum?“ piepste Nimmerklug unter der Bank. „Wir wollen mit dem Fallschirm springen.“
    „Nein, danke, mir geht es hier sehr gut“, protestierte Nimmerklug.
    Ohne langes Federlesen packte Immerklug ihn am Kragen und zerrte ihn unter der Bank hervor. „Dazu hast du kein Recht“, jammerte Nimmerklug. „Ich werde mich über dich beschweren.“
    „Heul nicht!“ befahl Immerklug ruhig. „Nur keine Panik. Paß jetzt genau auf, wie ich mit dem Fallschirm springe, und mache es mir dann nach.“ Nimmerklug beruhigte sich einigermaßen. Immerklug kletterte auf den Korbrand.
    „Achtung, Kameraden!“ rief er. „Jetzt müßt ihr nacheinander hinter mir herspringen. Wer nicht springt, den wird der Ballon wieder aufwärts ziehen. Macht die Fallschirme bereit … Fertig … Los!“
    Und damit sprang Immerklug als erster in die Tiefe. Rennefix wollte hinterherspringen. da geschah etwas Furchtbares: Anstatt zuerst zu springen und danach den Fallschirm zu öffnen, machte es Rennefix umgekehrt. Der Schirm blieb am Korbrand hängen, Rennefix verhedderte sich in den Stricken und hing nun mit dem Kopf nach unten. Er strampelte und wand sich hin und her wie ein Wurm am Angelhaken, aber der Fallschirm kam nicht frei.
    „Freunde!“ schrie Doktor Rizinus. „Wenn der Fallschirm so hängenbleibt, stürzt Rennefix ab.“ Die Knirpse packten den Fallschirm und zogen Rennefix in den Korb zurück.
    Da merkte Nimmerklug, daß der Ballon höher stieg, und rief: „Halt, Freunde! Es braucht keiner mehr zu springen. Wir steigen wieder.“
    „Nanu, wie kommt denn das?“ Schnurz staunte. „Ach du“, antwortete Brummer … Immerklug ist doch

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