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Nimmerklug im Knirpsenland

Nimmerklug im Knirpsenland

Titel: Nimmerklug im Knirpsenland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikolai Nossow
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abgesprungen, und der Ballon ist dadurch leichter geworden.“ – „Was wird Immerklug ohne uns anfangen?“ fragte Nudeldick.
    „Schnurz zuckte die Achseln. „Der wird schon wieder nach Hause finden.“
    „Und was wollen wir ohne Immerklug anfangen?“ „Komische Frage!“ antwortete Nimmerklug. „Als ob wir ohne Immerklug überhaupt nicht fertig würden.“
    „Einem muß man gehorchen“, sagte Nudeldick. „Mir werdet ihr gehorchen“, erklärte Nimmerklug. „Jetzt bin ich der Anführer.“
    „Du?“ staunte Brummer. „Mit deinem Kopf kannst du kein Anführer sein.“
    „Ach so, mit meinem Kopf geht das nicht?“ brauste Nimmerklug auf. „Bitte sehr, spring doch ab und suche deinen Immerklug, wenn dir mein Kopf nicht gefällt.“
    Brummer sah in die Tiefe und meinte: „Wo soll ich ihn jetzt suchen? Wir sind schon zu weit weggeflogen. Alle hätten sofort nachspringen müssen.“
    „Spring doch!“
    Brummer und Nimmerklug fingen wieder einen Streit an, der fast bis zum Abend dauerte. Immerklug war, ja abgesprungen, und jetzt vermochte ihnen niemand mehr Einhalt zu gebieten. Die Sonne wollte untergehen. Der Wind nahm zu. Die Luft im Ballon hatte sich noch mehr abgekühlt, und sie begannen wieder zu sinken; aber Brummer und Nimmerklug stritten unaufhörlich.
    „Schluß mit der Streiterei“, sagte Saftschleck endlich zu Nimmerklug. „Wenn du dich schon entschlossen hast, der Anführer zu sein, so mußt du dir nun etwas ausdenken. Siehst du denn nicht, wir sinken schon wieder.“
    „Gleich werde ich mir etwas ausdenken“, versprach Nimmerklug. Er setzte sich auf die Bank, bohrte den Finger in die Stirn und dachte nach. Der Ballon sank immer tiefer.
    „Was ist da lange zu grübeln?“ fragte Schraubschnell. „Wenn wir Sandsäcke besäßen, könnten wir einen hinunterwerfen.“
    „Richtig“, bestätigte Nimmerklug. „Da wir aber keine Sandsäcke mehr besitzen, muß einer von uns mit dem Fallschirm abspringen. Dann wird der Ballon leichter und steigt.“
    „Wer aber?“
    „Wer?“ Nimmerklug überlegte. „Der Brummigste muß abspringen.“
    „Damit bin ich nicht einverstanden“, widersprach Brummer. „Der Schwerste muß abspringen.“ „Na schön“, stimmte Nimmerklug zu. „Lassen wir Nudeldick abspringen. Er ist der Dickste.“ „Richtig.“ Saftschleck nickte.
    „Was?“ schrie Nudeldick. „Ich soll der Dickste sein? Saftschleck ist viel dicker als ich.“
    „Seht ihn euch doch an!“ kreischte Saftschleck und zeigte auf Nudeldick. „Ich soll dicker sein als er? Hihihi! Wir können ja nachmessen.“ „Meinetwegen“, krähte Nudeldick und stolzierte wie ein Kampfhahn auf Saftschleck los.
    Alle umringten Nudeldick und Saftschleck. Nimmerklug holte einen Bindfaden aus der Tasche und schlang ihn um Nudeldick. Dann maß er Saftschleck, und es stellte sich heraus, daß Saftschleck anderhalbmal so dick war wie Nudeldick.
    „Das stimmt nicht“, schrie Saftschleck. „Nudeldick hat den Bauch eingezogen. Ich habe es genau gesehen.“
    „Nichts habe ich eingezogen“, verteidigte sich Nudeldick.
    „Doch! Miß noch einmal nach“, überschrie ihn Saftschleck.
    Nimmerklug maß Nudeldick noch einmal, während Saftschleck um ihn herumzappelte und kreischte:
    „He, he! Was tust du da? Du sollst dich aufblasen.“
    „Wieso denn?“ gab Nudeldick zurück. „Wenn ich mich aufblase, bin ich natürlich dicker als du.“ „Schön, dann bläst du dich eben nicht auf. Aber du hast auch kein Recht, den Bauch einzuziehen. Guckt doch, Freunde, was er da macht. Wo bleibt die Gerechtigkeit? Das ist Betrug!“
    Nachdem Nimmerklug Nudeldick abgemessen hatte, maß er mit der gleichen Sorgfalt Saftschleck nach, und diesmal ergab es sich, daß beide gleich dick waren.
    „Beide müssen abspringen“, entschied Nimmerklug.
    „Wozu denn beide,wenn einer genügt“, widersprach Saftschleck.
    Der Jäger Bums blickte aus dem Korb und sah, daß sie sich der Erde mit bedrohlicher Geschwindigkeit näherten.
    „Hör einmal, Nimmerklug“, sagte er. „Du mußt schnell einen Entschluß fassen. Gleich knallen wir auf.“
    „Wir wollen abzählen, wer mit dem Fallschirm abspringen muß“, schlug Schnurz vor.
    „Richtig“, pflichtete ihm Saftschleck bei. ,.Aber es müssen alle – die Dicken wie die Dünnen – abgezählt werden, damit sich niemand gekränkt fühlt.“
    Nimmerklug war einverstanden. Sie bildeten einen Kreis, und Nimmerklug zählte ab, wobei er jeden der Reihe nach mit dem Finger antippte:
    „Ene

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