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Nimue Alban 10 - Der Verrat

Nimue Alban 10 - Der Verrat

Titel: Nimue Alban 10 - Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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wer von beiden das nicht überleben würde. In mancherlei Hinsicht wäre das eine gewisse E r leichterung. Aber ohne Duchairn stünde der Kanzler Cly n tahn allein gegenüber. Sein einziger möglicher Verbündeter wäre dann Allayn Maigwair, der über¬haupt nichts zu sagen oder beizutragen hatte. Und das be¬deutete ...
    »So etwas sollten Sie nicht sagen!« Der Kanzler klang fast fle-hentlich und hob abwehrend die Hände. »Ich weiß, Sie sind verärgert und über das alles hier todunglücklich. Aber wenn Sie Zhaspahr weit genug treiben und selbst unterg e hen, gibt es niemanden mehr, der sich ihm auch nur ein Stück weit ent-gegenstellt.« Der Kanzler verzog das Gesicht, wirkte geradezu beschämt. »Ich kann mich ihm nicht entg e genstellen, und das weiß ich auch. Nicht jetzt.«
    »Er hat Wind gesät und wird jetzt Sturm ernten - einen
    Sturm, den wir alle ertragen müssen, nicht wahr?«, fragte Duchairn sardonisch. »Warum haben wir das zugelassen? Was meinen Sie?« Plötzlich durchbohrte er den Kanzler r e gelrecht mit seinem Blick, und Trynair hatte das Gefühl, di e ser Blick gehe geradewegs in sein Herz hinein. »Lag es d a ran, dass es uns doch nicht so wichtig war, das Richtige zu tun? Schließlich hätten wir dann unser bequemes Leben in Saus und Braus auf¬geben müssen! Lag es daran, dass wir uns keinen Deut um unsere Pflichten Mutter Kirche gege n über geschert haben? War das der Grund, Zahmsyn?«
    »Wagen Sie ja nicht, das bei mir zu versuchen!«, fauchte Try-nair. »Vielleicht war das ja der Grund, aber Sie haben dabei genauso mitgemacht wie wir alle, Rhobair! Sie hätten >Halt!< sagen können, jederzeit! Vielleicht hätte das übe r haupt nichts bewirkt, aber Sie hätten es wenigstens vers u chen können. Und auch Sie haben das nicht gemacht! Sie haben es nicht einmal versucht! Und jetzt haben Sie also Ihr Gewissen wiederent¬deckt. Wie schön! Ich freue mich sogar für Sie! Aber jetzt ver¬suchen Sie bloß nicht, mir Ihre neu entdeckte Frömmigkeit in den Rachen zu stopfen! Sie sind so beschissen stolz darauf, was für ein guter Mensch Sie g e worden sind? Wunderbar! Aber wenn Sie glauben, Sie kön n ten mich dazu bewegen, mich zu schämen, damit ich mich auf Ihre Seite stelle, haben Sie sich gewaltig geschnitten! Sie werden allein gegen Zhaspahr ste¬hen, wenn er beschließt, auch Sie der peinlichen Befragung zu unterziehen, um zu >beweisen<, dass Sie genauso ein Ketzer sind wie Samyl Wylsynn!«
    »Also haben Sie doch noch ein ganz klein bisschen Rück¬grat«, erwiderte Duchairn mit einem kleinen, kühlen Lächeln. »Zu schade, dass Sie das nicht früher bemerkt h a ben! Und bevor Sie jetzt wieder von vorn anfangen: Nein, ich will weder Ihnen noch mir selbst vormachen, ich sei nicht genauso rück- gratlos wie die anderen gewesen. Ja, ich habe wie alle anderen die Augen vor den Konsequenzen ve r schlossen, als Zhaspahr uns geradewegs in diese nette kleine Katastrophe hineinmanövriert hat. Der Unterschied zwischen uns beiden ist bloß: Ich schäme mich meiner selbst, und ich bin nicht mehr bereit, bei allem, was noch kommen mag, nach wie vor Mitt ä ter zu sein. Ehrlich gesagt ist es mir völlig egal, ob Sie sich von der Vorstellung bedroht fühlen, plöt z lich allein mit Zhaspahr dazustehen, ohne mich. Ich lege es wirklich nicht darauf an, zum Märtyrer zu werden, Zahmsyn! Vielleicht wäre es für meine Seele besser, wenn es anders wäre. Aber ich bin nicht bereit, derart weit zu gehen … z u mindest noch nicht. Ich werde mir auch in der Öffentlichkeit keine lau t starke Auseinandersetzung mit Zhaspahr liefern. Das sollte ich zwar zweifellos tun, aber wir wissen doch be i de, dass das völlig vergebliche Liebesmüh wäre. Also laufen Sie nur schön zurück zu ihm und Allayn! Knabbern Sie drei nur in aller Ruhe Ihre Bratkartoffeln während des Spektakels heute Nachmittag. Trinken Sie ein Bier und genießen Sie die Vorstellung! Aber ich werde nicht dabei sein! Ich habe nä m lich etwas deutlich Wichtigeres zu tun. Wenn Zhaspahr und diese widerliche Schleimkröte Rayno wissen wollen, wo ich st e cke, sollen sie Major Phandys fragen! Zweifellos wird der Major es kaum erwarten können, es ihnen zu stecken. Und wenn Sie selbst ihm verraten wollen, wo ich bin, dann soll mir das auch recht sein, Zahmsyn. Ich werde nämlich im Tempel sein und Gott um Vergebung darum bitten, dass ich nicht auf den Platz hinausmarschiere und der ganzen Welt verkünde, was für ein verdorbener, sadistischer, mordlüste r

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