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Nimue Alban 10 - Der Verrat

Nimue Alban 10 - Der Verrat

Titel: Nimue Alban 10 - Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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des Großinquisitors lag. Wie stets, hatte sich die Tür zu diesem Besprechungsraum wie von Zauberhand lau t los geöffnet und nach ihrem Eintreten wieder ebenso lautlos geschlossen. Flüsternd strich kühle Luft durch unter der D e cke des Raumes entlanggezogenen Röhren. Die Schallisoli e rung dieses Besprechungszimmers sorgte dafür, dass keiner der kalkbleichen Diener, die unauffällig die Folgen von Clyntahns Wutausbruch beseitigten, auch nur ein einziges Wort mitbekommen konnte, das in dem Zimmer fiel.
    Kurz gedachte Rayno anzumerken, sämtliche Einzelheiten befänden sich in einem gewissen Aktenordner. Selbstve r ständlich hatte er längst die herausgefallenen Blätter aufg e sammelt und wieder einsortiert . Nun lag der Ordner vor ihm auf dem Tisch. Den Großinquisitor daran zu erinnern, dass der Erzbischof hinter ihm hergeräumt hatte, war aber wah r scheinlich keine gute Idee.
    »Leider gibt es dem, was ich bereits berichtet habe, nicht allzu viel hinzuzufügen, Euer Exzellenz «, setzte er vorsic h tig an. »Die Zerstörungen scheinen sehr effektiv gewesen zu sein. Jahras ’ gesamte Flotte wurde versenkt, abgebrannt oder aufgebracht. Sämtliche Werften und auch alle Zulieferb e triebe wurden niedergebrannt. Die Geschützgießereien in Iythria selbst und im Umfeld der Stadt wurden vollständig zerstört, und die Geschützbatterien des Hafens gesprengt. Bislang sieht es für mich so aus, Euer Exzellenz, als bestü n de die gesamte Imperial Desnairian Navy nun nur noch aus den einundzwanzig Galeonen in der Desnairia-Bucht. Eh r lich gesagt, Euer Exzellenz, es sollte mich sehr verwundern, wenn die Ketzer nicht schon bald gegen Desnairia-Stadt vo r rückten. « Er verzog die Lippen. »Die haben in Iythria deu t lich genug gezeigt, dass sie keine Angst haben, sich schw e ren Befestigungsanlagen oder unseren Galeonen zum Kampf zu stellen. Ich glaube nicht, dass es in Desnairia etwas gibt, was sie noch aufhalten könnte, nachdem das schon Jahras vor Iythria nicht gelungen ist. «
    »Ach, nein? « Clyntahn blickte ihn finster an. Wieder schoss ihm das Blut in die Hängebacken, die vorhin beinahe schon geglüht hatten. »Was wäre denn, wenn es da ve r dammt noch mal einen beschissenen Kommandeur gäbe, der wenigstens einen Funken Mumm hat? «, fauchte er. »Was wäre mit einer Flotte, die nicht vergisst, dass sie für Gott kämpft? «
    Rayno setzte schon zu einer Erwiderung an, überlegte es sich aber anders. Den Verlustmeldungen nach (bis zu denen Clyntahn vor seinem Wutausbruch noch nicht gekommen war), hatte die Desnairian Navy vor der Kapitulation hart gekämpft – und entsprechend viele Männer verloren. Dass von den mehr als neunzig Schiffen, mit denen Jahras in die Schlacht gezogen war, die Charisianer lediglich fünfun d dreißig oder vierzig als Prisen aufgebracht hatten, war zu erwähnen vielleicht auch nicht günstig. Die anderen waren zu schwer beschädigt gewesen. Eine Flotte, die derart viel hatte einstecken müssen, hatte gewiss nicht vorschnell au f gegeben. In seinem Abschlussbericht hatte Jahras mehr als deutlich gemacht, welchen entsetzlichen Vorteil die Charis i aner dank ihrer neuen Munition gehabt hatten.
    Nein, am Kampfgeist der Verteidiger von Iythria gab es wirklich nichts auszusetzen! Zumindest nicht, bis Jahras k a pituliert hatte. Doch das jetzt anzumerken, wäre … undipl o matisch gewesen.
    »Ich gehe fest davon aus, dass wir in Desnairia-Stadt sehr wohl über beides verfügen, Euer Exzellenz «, sagte er stat t dessen. »Immerhin reden wir hier über die Hauptstadt des Kaiserreichs. Dass Kaiser Mahrys persönlich die Schlacht im Auge behalten wird, dürfte den Männern noch ein wenig mehr Rückgrat verleihen. « Rasch hob er abwehrend die Hand, als neuerlicher Zorn in Clyntahns Augen aufblitzte. »Ich weiß, ich weiß! Dass sie unter Gottes wachsamem Blick kämpfen, sollte eigentlich für jeden Motivation genug sein. Aber Ihr selbst habt mir immer gesagt, Euer Exzellenz, dass wir nie vergessen dürften, wie schwach der Mensch nun einmal ist und wie fehlbar. Ich habe Erzbischof Ahdym und Bischof-Vollstrecker Mahrtyn bereits angewiesen, alles in ihrer Macht Stehende zu unternehmen, um das Gottvertrauen und die Entschlossenheit der Verteidigungstruppen in der Hauptstadt zu stärken. Ich bin mir auch sicher, dass genau das geschehen wird. Gleichzeitig meine ich, wir sollten, so vorhanden, rein weltliche … Anreize geben, damit dies auch wirklich geschieht. «
    Das zornige Funkeln in

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