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Nimue Alban 10 - Der Verrat

Nimue Alban 10 - Der Verrat

Titel: Nimue Alban 10 - Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Märchen doch ein Fünkchen Wahrheit. «
    »Diesen Eindruck hatte ich auch, Euer Exzellenz. «
    »Nun, dann bleibt uns nur, die Weiterentwicklung dieser Granaten voranzutreiben. Erinnern Sie mich daran, Allayn deswegen in den Hintern zu treten! Wir müssen herausfi n den , wie es vorangeht. «
    »Sehr wohl, Euer Exzellenz. «
    Einige Minuten lang saß Clyntahn schweigend da und schürzte die Lippen. Sein Blick war auf etwas gerichtet, das nur er sehen konnte. Dann richtete er sich in seinem Sessel auf und widmete seine Aufmerksamkeit erneut Rayno.
    »Wissen Sie, mir erscheint merkwürdig, dass die Ketzer sich auf Iythria gestürzt haben, nicht auf Desnairia-Stadt. Ich weiß, dass Jahras dort eine deutlich größere Flotte stationiert hatte. Also war es für die Abtrünnigen durchaus sinnvoll, sich erst mit Iythria zu befassen. Aber von Tarot ist es bis nach Desnairia-Stadt … wie viel weiter als bis nach Iythria? Fünfhundert Meilen? Und wir reden hier immerhin über die Hauptstadt von Desnairia! Seien wir doch ehrlich, Wyllym: Die Befestigungsanlagen und Verteidigungssysteme von Desnairia sind doch auch nicht besser als die von Iythria. Also müssen diese verdammten Ketzer zumindest versucht gewesen sein, mit der Hauptstadt anzufangen. Überlegen Sie sich doch mal, was das für eine Wirkung für den Rest der Welt gehabt hätte! «
    »Von dieser Seite aus hatte ich es noch gar nicht betrac h tet, Euer Exzellenz. «
    Dieses Mal hätte Rayno gern darauf hingewiesen, dass Charis ’ Wahl des Angriffsziel aus gutem Grund geschehen war: In Iythria befanden sich mehr als drei Viertel der g e samten Schiffsbau-Kapazitäten des Kaiserreichs Desnairia. Außerdem war der Jahras-Golf für den Seehandel ungleich wichtiger als die Desnairia-Bucht – zumindest hatte das fr ü her einmal gegolten. Mittlerweile hatte sich ja doch einiges geändert. Dass der Golf jetzt fest in charisianischer Hand war, versetzte Desnairias gesamter Wirtschaft einen heftigen Schlag – einen Schlag, der sich schon bald gewaltig auswi r ken würde. Psychologisch gesehen hätte ein Angriff auf Desnairia-Stadt gewiss immense Wirkung gezeigt. Aber wenn man ganz nüchtern nur die militärischen und die wir t schaftlichen Aspekte betrachtete, hatte der Angriff, den die Charisianer tatsächlich durchgeführt hatten, den weitaus größeren Wert.
    Und dass zwei der angesehensten Adeligen des Reiches – der eine der Flottenminister, der andere der Oberkomma n dierende der Marine – zum Feind übergelaufen sind, dürfte psychologisch betrachtet wiederum mindestens ebenso viel wert sein wie ein Angriff auf die Hauptstadt des Reiches, dachte Rayno säuerlich.
    »A l so, für mich ist es ganz offensichtlich «, noch stärker hätte Clyntahn das Pronomen nicht betonen können, »dass die mit Iythria angefangen haben, weil das näher an Silkiah und der Siddarmark liegt. «
    Es gelang Rayno, sich ein erstauntes Blinzeln zu verkne i fen. Es war doch schon seit Jahren mehr als offensichtlich, dass die Charisianer peinlichst bemüht waren, die Kirche nicht auch noch mit der Nase auf die Umgehung des ve r hängten Embargos durch Silkiah und in die Siddarmark zu stoßen. Sie vermieden alles, was diesen höchst lukrativen Handel gefährden könnte. Rayno war fest davon überzeugt, die Charisianer hätten Iythria wegen dessen militärischer Bedeutung angegriffen, und das obwohl es so nah an Silkiah lag – aber doch ganz gewiss nicht genau deswegen !
    »Was meint Ihr denn, was die Charisianer zu erreichen versuchen, Euer Exzellenz? «, erkundigte er sich vorsichtig.
    »Ach, das ist doch offensichtlich, Wyllym! «, versetzte Clyntahn ungeduldig. »Seit Harpahr letztes Jahr geradewegs in die Katastrophe hineingetappt ist, haben die Ketzer auf die Gelegenheit gewartet, die Seemacht von Mutter Kirche in sämtlichen östlichen Gewässern vollständig zu neutralisi e ren.
    Wahrscheinlich planen sie, sich schon bald um Desnairia-Stadt zu kümmern. Sie umfahren die Südspitze von Howard und zeigen uns dann, wie wenig Mumm Thirsk hat, wenn der Druck erst einmal groß genug ist. « Clyntahns Kiefermuskeln arbeiteten. »Wir müssen daher ernstlich in Erwägung ziehen, jemandem von der Flotte Gottes das Oberkommando über sämtliche unserer Seestreitkräfte zu übertragen. Es ist ja ganz offenkundig, dass die weltlichen Kommandeure dieser Aufgabe nicht gewachsen sind! Natürlich hat sich Harpahr auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert, was! «
    Schweigend nickte Rayno. Klugerweise

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