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Nimue Alban 10 - Der Verrat

Nimue Alban 10 - Der Verrat

Titel: Nimue Alban 10 - Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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«, gellte Vandaik. »Tun Sie Ihre Pflicht, Sahndahl! Ergreifen Sie ihn! Ergreifen Sie ihn und die anderen, oder Sie müssen sich vor Mutter Kirche ve r antworten! «
    »Ich …« Sahndahl zog sein Schwert. Die Klinge hatte die Scheide noch nicht zur Hälfte verlassen, als Athrawes ihm mit dem Zeigefinger drohte wie ein Lehrer, der ein ungez o genes Schulkind tadelt. Der Colonel erstarrte. Die unerschü t terliche Willenskraft des charisianischen Gardisten schien auch Sahndahls Männer versteinert zu haben. Zumindest der Colonel konnte keinen Muskel mehr rühren.
    »Wenn Sie versuchen sollten, diesen Befehl auszuführen oder Prinz Daivyn oder Prinzessin Irys zu ergreifen oder die beiden davon abzuhalten, aus freien Stücken und ungehindert dieses Schloss zu verlassen, Colonel, dann werden viele Menschen sterben müssen! « Athrawes ’ Stimme klang völlig ernst. »Und die meisten davon werden Ihrem Kommando unterstehen, Colonel. « Sehr ruhig blickte er Sahndahl in die Augen. »Es ist wahrlich nicht mein Wunsch, Menschen zu töten, die das Unglück haben, einem verderbten, boshaften Herrn zu dienen! Aber die Entscheidung liegt ganz bei Ihnen. Treten Sie zur Seite oder versuchen Sie, uns in G e wahrsam zu nehmen! Sie können leben oder sterben, Col o nel. Entscheiden Sie sich! «
    »Er hat den Verstand verloren! «, flüsterte Irys Daikyn. Vom Fenster im dritten Stockwerk des Turms aus beobac h tete sie die Geschehnisse und lauschte den Stimmen. Graf Coris hatte einen Arm um die Schultern der Prinzessin g e legt. »Mein Gott, er hat völlig den Verstand verloren! «
    »Vielleicht «, erwiderte der Graf und schüttelte den Kopf. Doch in seiner Stimme schwang etwas mit, was verdächtig nach Bewunderung klang. »Vielleicht hat er tatsächlich den Verstand verloren. Aber, bei Langhorne, es hört sich unfas s bar gut an, dass jemand in aller Öffentlichkeit diese fröm m lerischen Dreckskerle angreift! «
    Irys blickte sich zu Coris um, betrachtete sein Profil. Ihre Augen weiteten sich, als sie das wilde, triumphierende Gri n sen auf dem Gesicht ihres Vormunds sah.
    »Du magst diesen Kerl! «, sagte sie. Es klang beinahe vorwurfsvoll.
    »Ob ich ihn mag? « Nachdenklich neigte Coris den Kopf zur Seite. »Vielleicht. Ich weiß es noch nicht, Irys. Aber, bei Gott, sein Stil ist einfach bewundernswert! «
    »Gewagte Worte für einen Mann, der allein vierzig oder fünfzig Bewaffneten gegenübersteht «, erwiderte Sahndahl schließlich.
    »Hinter mir stehen gute Männer «, gab Athrawes ruhig zurück. »Sie hingegen, Colonel, stehen unmittelbar vor mir Wenn Sie diese Nacht überleben wollen, sollten Sie irgen d wo anders sein! Jetzt – sofort! «
    Sahndahl starrte ihn an. Das Blut gefror ihm in den Adern. Es war die völlige Gewissheit in der Stimme des Charisianers, die das bewirkte. Plötzlich zuckten ihm all die wilden, unglaublichen Geschichten über einen gewissen Se i jin Merlin durch den Kopf. Doch der Colonel war ein erfa h rener Recke. Er wusste sofort, wann er es mit Lügeng e schichten und unmöglichen Legenden zu tun hatte! Und er war kein Feigling. Es war durchaus möglich, dass dieser Athrawes ihn umbrachte – vor allem, wo er doch so dicht vor ihm stand. Doch nicht einmal ein Seijin konnte fünfun d vierzig Königliche Gardisten umbringen und dazu noch die Inquisitoren, die sie begleiteten!
    Und es ist immer noch besser, im Kampf gegen jemanden wie diesen Athrawes zu fallen, als sich vor der Inquisition verantworten zu müssen, sollten der Prinz oder die Prinze s sin tatsächlich entkommen, sagte eine leise, ruhige Stimme tief in Sahndahls Hinterkopf.
    »Ich danke Ihnen für die Warnung, Captain Athrawes «, hörte er sich selbst sagen, »aber ich denke, das werde ich lieber lassen. « Er holte tief Luft.
    »Ergreift sie! «
    Sahndahls Schwert wurde aus der Scheide gerissen.
    Das war bedauerlicherweise das Erste – und Letzte, was genau so verlief, wie der Colonel es geplant hatte. Denn in diesem Augenblick bewegten sich Merlin Athrawes ’ Hände.
    Phylyp Ahzgood, der von dem Fenster oberhalb der Tür aus immer noch das Geschehen beobachtete, stieß einen u n gläubigen Zischlaut aus. Niemand konnte sich derart rasch bewegen – niemand! Gerade eben noch hatten die Arme des Seijin locker herabgehangen. Seine Schultern waren völlig entspannt gewesen; und er hatte Colonel Sahndahl gleichm ü tig in die Augen geblickt. Im nächsten Moment hatte Athr a wes in jeder Hand eine Pistole. Es war, als wären sie wie

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