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Nimue Alban 10 - Der Verrat

Nimue Alban 10 - Der Verrat

Titel: Nimue Alban 10 - Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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dafür hielten!
    Andererseits war es dieser Seijin Merlin ganz offensich t lich gewohnt, dass man ihm gehorchte. Und ob er nun ve r rückt war oder nicht, etwas an seiner ganzen Art – etwas, das Raimairs wohlgeschärfte Unteroffiziers-Instinkte direkt a n sprach – sorgte dafür, dass Raimair für die Anwesenheit di e ses Fremden dankbar war.
    Verdammt, einige der besten Offiziere, die ich je kenne n gelernt habe, w aren völlig verrückt!, sinnierte er. Na, ung e fährlich war’s ja nicht, unter diesen Offizieren zu dienen! Aber irgendwie haben sie es immer geschafft, ihren Auftrag zu erfüllen. Und genau darum geht es doch heute, nicht wahr? Um den Auftrag!
    Er warf einen Blick über die Schulter, zu der hochg e wachsenen, schlanken jungen Frau hinüber, die den Arm um die Schultern ihres Bruders gelegt hatte. Die Prinzessin wirkte ruhig und zuversichtlich, weil sie genau wusste, dass das ihrem Bruder am besten tat. Dann schaute Raimair wi e der den Charisian Imperial Guardsman an und bemerkte, dass ihn dieser mit den bemerkenswert blauen Augen au f merksam musterte.
    »Machen Sie sich keine Sorgen, Sergeant! «, sagte Merlin ruhig und so leise, dass nur Raimair ihn verstehen konnte. Sein Gesichtsausdruck war ernst. »Ich weiß, dass es … kompliziert ist, aber ich gebe Ihnen mein Wort: Mir ist es mindestens ebenso wichtig wie Ihnen, dass die beiden in S i cherheit gebracht werden. Und unter uns: genau dorthin werden wir sie auch bringen! «
    »Wenn Sie meinen, Captain. «
    »Ja, das meine ich! «, erwiderte Merlin und legte dem Sergeanten kurz eine Hand auf die Schulter. »Sie erinnern mich an einen anderen Sergeant, den ich vor einigen Jahren kennenlernen durfte – einen Burschen namens Seahamper. Ich denke, Sie werden ihn mögen, wenn Sie ihn kennenlernen. Und bitte tun Sie mir einen Gefallen! «
    »Einen Gefallen? «, fragte Raimair skeptisch nach.
    »Bleiben Sie am Leben und unversehrt! «, antwortete Merlin sehr ernst. »Prinz Daivyn und Prinzessin Irys brauchen Sie. Wenn ich mich nicht sehr täusche, braucht die Prinze s sin Sie im Augenblick sogar noch dringender als der Junge. Sie hat ja auch bereits mehr als genug von den Menschen verloren, die sie eigentlich gebraucht hätte. Meinen Sie nicht auch? «
    Einen Moment lang starrte Raimair sein Gegenüber nur an, dann nickte er langsam. Seine Verwunderung stand ihm ins Gesicht geschrieben.
    »Aye «, bestätigte er dann, »aye, das stimmt. «
    »Dann sollten wir dafür sorgen, dass nicht noch mehr L ü cken in ihr Leben gerissen werden. « Kräftig drückte der Charisianer Raimairs Schulter, und unter dem säuberlich eingewachsten Schnurrbart erschien ein zuversichtliches Grinsen. »So, Sie wollten gerade über die Gegenseite berichten? «
    »Ja, Sir, das stimmt. « Raimair riss sich zusammen. »He u te befindet sich kaum die Hälfte der sonstigen Truppenstärke hier. Der Colonel könnte allerdings Verstärkung von der örtlichen Bürgerwehr herbeirufen. In Talkyra steht ein vol l ständiges Regiment Bürgerwehr-Dragoner. Aber es wird eine Weile dauern, die aus dem Bett zu holen oder von ihren Esstischen zu zerren. Und ganz ehrlich: der Colonel wird gewiss keinen Grund sehen, warum er diese Leute brauchen sollte. Ich habe hier wirklich gute Leute, aber eben nur ein Dutzend. Selbst bei halber Truppenstärke ist die Gegenseite uns zahlenmäßig viermal überlegen. «
    »Verstanden. Ihnen ist bewusst, dass Sie alle, sobald man mich entdeckt, des Hochverrats ebenso schuldig befunden werden wie des Verkehrs mit Ketzern – sowohl in den A u gen von ›Mutter Kirche‹ wie auch nach König Zhames ’ Meinung? «
    »Dieser Gedanke war mir bereits gekommen «, bestätigte Raimair säuerlich. »Ich könnte Sie wohl nicht dazu bew e gen, sich umzuziehen, oder? «
    »Sergeant, langfristig gesehen macht das überhaupt ke i nen Unterschied. « Leise lachte Merlin in sich hinein. »In dem Augenblick, in dem Großinquisitor Zhaspahr erfährt, dass ihm Irys und Daivyn lebendig und unbeschadet durch die Finger geschlüpft sind, ist das ohnehin unser Todesurteil – falls wir ihm jemals in die Hände fallen sollten, heißt das. Und da dem so ist, ziehe ich es vor, in den Farben meines Kaiserreichs zu kämpfen. «
    »Und wenn Ihr Anblick Colonel Sahndahl dazu bewegt, um so härter gegen uns loszuschlagen, sind für meine Jungs sämtliche Brücken hinter ihnen abgebrochen. «
    »Darüber hatte ich auch schon nachgedacht «, bestätigte Merlin nun. »Natürlich könnte man

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