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Nimue Alban 10 - Der Verrat

Nimue Alban 10 - Der Verrat

Titel: Nimue Alban 10 - Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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vernommen. Doch Merlin Athrawes ’ Ohren gehörten nun einmal keinem Menschen. Er wandte sich nach dem Geräusch um und sah Tobys Raimair auf sich zukommen. Der ehemalige Sergeant hatte sein Schwert gezogen. Angespannt blickte er Merlin an.
    »Allmählich beginne ich, all die Geschichten, Ihr könntet ein Dämon oder ein Zauberer sein, für gar nicht so weit hergeholt zu halten! «, meinte der Sergeant mit belegter Stimme.
    »Ich verstehe durchaus, wie Sie darauf kommen «, erw i derte Merlin ruhig. »Andererseits ist an meinen Pistolen wirklich überhaupt nichts Dämonisches oder Wundersames, Tobys. «
    »Oh, aye, das sehe ich, klar! «, gab Raimair bissig zurück. »Sicher, jeder könnte mit dieser winzigen Pistole da eine oder zwei Stunden lang einfach immer weiter feuern! «
    »Nein, nicht eine oder zwei Stunden lang, Tobys «, korrigierte ihn Merlin ebenso ruhig wie zuvor. »Nur sechs Schü s se lang, Tobys. Nur sechs. «
    »Sechs?! « Raimair warf ihm einen finsteren Blick zu. »Warum nicht zehn? Bei Langhorne, warum nicht gleich dreißig ?! «
    »Weil so viele Kugeln nicht in die Trommel passen «, e r klärte ihm Merlin seelenruhig. Ein metallisches Klicken zog Raimairs Blick auf die Hände des Seijin. Der Schwertarm zitterte kein bisschen, aber Raimair riss vor Überraschung die Augen auf, als er die Quelle des Geräuschs betrachtete. Die Pistole in der Hand des Seijin war anders geartet als a l les, was der Sergeant an Feuerwaffen kannte. Sie schienen ganz aus Stahl zu bestehen – von dem hölzernen Griff ei n mal abgesehen. Aus der Mitte der seltsamen Waffe war mit dem Klickgeräusch eine Art schwerer Zylinder herausgegli t ten und lag nun auf der linken Handfläche des Seijin. Damit blieb in der Mitte der Waffe selbst eine sonderbare, wie au s gesägt wirkende Lücke oder Öffnung. Merlin drehte die Waffe ein wenig, damit Raimair sie besser betrachten kon n te.
    »Eigentlich ist das Konzept ganz einfach «, erklärte er. »Ein Freund von mir namens Owl hat das für mich angefe r tigt. Er nennt es einen Rotator, weil dieser Zylinder in der Mitte hier «, er hob die Linke ein wenig, um es Raimair zu zeigen, »immer dann ein Stückchen weiter rotiert, wenn man den Hahn spannt. Aber ich fand den Ausdruck nicht griffig genug. Deswegen haben wir uns auf ›Revolver‹ geeinigt. Wie dem auch sei: Wenn Sie genau hinschauen, stellen Sie fest, dass in den Zylinder hier sechs Löcher hineingebohrt wurden. Jede einzelne Öffnung ist gerade groß genug, um eine Pulverladung und eine Kugel aufzunehmen. Die Kugeln sind ein bisschen kleiner als die, die von den Garde-Pistolen verschossen werden. Aber um das auszugleichen, wurde die Sprengladung um etwa ein Viertel vergrößert. Daher haben diese kleineren Kugeln eine viel größere Durchschlagskraft. Und man braucht keine Zündpfanne mehr, weil ein sehr schlauer charisianischer Offizier, ein weiterer Freund von mir, er heißt Mahndrayn, etwas erfunden hat, was er ›Zün d hütchen‹ nennt. So ein Ding geht in Flammen auf, wenn man mit einem Hammer darauf schlägt. Wenn Sie einmal schauen wollen «, Merlin drehte den Zylinder herum und zeigte Raimair die hintere Seite, die zwar massiv schien, dabei aber sechs sonderbare Ausbeulungen aufwies, »dann sehen Sie, wo die Zündhütchen angebracht werden können. Dort trifft dann der Hammer der Waffe auf sie. Wird der Hammer g e spannt, dreht sich der Zylinder ein Stück weiter, so dass eine neue Öffnung genau in einer Linie mit dem Lauf zu liegen kommt. « Merlin zuckte mit den Schultern. »So kann man mehr Feuerkraft mit sich führen, Tobys. Und ich verspreche Ihnen, dass bei dieser Waffe keineswegs gegen Gottes G e setze verstoßen wird – die Achtungen sind hier voll und ganz eingehalten. Wenn wir nach Tellesberg kommen, können Sie gern persönlich mit unserem Intendanten Pater Paityr da r über sprechen. «
    Raimair streckte Merlin die Hand entgegen. Der Seijin l ä chelte und ließ den Zylinder auf die Handfläche des ehemaligen Sergeanten fallen. Raimair drehte den Zylinder hin und her, hielt ihn dichter an eine der Laternen an der Eingang s tür, um das Metallding besser betrachten zu können. Schlie ß lich roch er sogar daran. Was er roch, war verbranntes Schießpulver, ganz eindeutig. Er ließ den Zylinder sinken und musterte ihn mehrere Sekunden lang nachdenklich. Dann holte er tief Luft, ließ nun endlich auch sein Schwert sinken und gab Merlin den Zylinder zurück.
    »Ihr wisst gewiss besser, wie Ihr

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