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Nimue Alban 10 - Der Verrat

Nimue Alban 10 - Der Verrat

Titel: Nimue Alban 10 - Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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es auch anders ausdr ü cken: Auf diese Weise werden sie mit noch mehr Nachdruck um ihr Leben kämpfen und die Gegenseite abwehren, nicht wahr? «
    »Auf jeden Fall klingt es so besser «, meinte Raimair. Dann lachte er. »Und um der Wahrheit die Ehre zu geben: Besagte Brücken haben wir doch schon selbst längst abg e brochen. «
    »Das ist auch gut so «, versicherte ihm Merlin und legte den Kopf schief. »Wenn ich mich nämlich nicht allzu sehr täusche, ist Colonel Sahndahl bereits auf dem Weg hierher. «
    Mit grimmigen, entschlossenen Schritten überquerte Fraihman Sahndahl den gepflasterten Innenhof. Drei Trupps Gardisten folgten ihm. Der Colonel spürte deutlich, wie verwirrt die Männer waren. Sie hatten keine Ahnung, warum man ihnen gerade eben aufgetragen hatte, die Männer in Gewahrsam zu nehmen – und notfalls auch zu töten, mit d e nen sie erst gestern Abend noch beim Bier zusammengese s sen hatten. Doch die Anwesenheit eines halben Dutzend Schueleriten, darunter auch Bahldwyn Gaimlyn – seit fast einem Jahr König Zhames ’ Sekretär, hielt sie allesamt davon ab, laut Vermutungen zu äußern. Unter den Augen dieser verdammten Inquisitoren würden seine Männer, da hatte Sahndahl keinerlei Zweifel, deren Befehle, ohne lang zu z ö gern, ausführen.
    Gott, ich hoffe, Raimair und Coris sind schlau genug zu kapitulieren – um der Kinder willen!, dachte er. Doch selbst noch während sich der Colonel das einzureden versuchte, durchzuckte ihn ein anderer Gedanke, der genau das Gege n teil besagte: Man brauchte nur zu bedenken, zu welchen Dingen Zhaspahr Clyntahn fähig war. Wäre der Colonel e i ner der Männer droben im Turm und wollte ihn die Inquis i tion holen, dann hätte er so lange gekämpft, bis die Gege n seite ihm die Waffe aus den toten Fingern gewunden hätte … Das Letzte, was er vor seinem Tod noch täte, wäre, Prinz Hektors beiden Kindern eigenhändig die Kehle durchz u schneiden, nur damit sie ja nicht der Inquisition in die Hände fielen!
    Hör auf damit!, herrschte er sich innerlich an. Das bringt doch überhaupt nichts, und es ändert auch nichts an der ganzen Sache!
    »Warten Sie hier! «, wies er Mahgail an. Dann legte er a l lein die letzten Schritte zur Treppe zurück, die zu der offen stehenden Eingangstür des Turmes führte.
    Mit schweren Schritten stapfte er die Stufen empor. Am oberen Ende der Treppe glommen zwei Laternen, eine zu jeder Seite der massiven, schweren Tür, die tief in das uralte Mauerwerk des Turmes eingelassen war. Der Colonel war sich der Schießscharten in der Wand über sich nur zu b e wusst. Doch er ließ sich seine Beunruhigung nicht anme r ken, während ihn Rahskho Mullygyn anblickte, der vor der Tür stand. Eigentlich hätte es ›Sergeant Mullygyn‹ heißen müssen, hätte Tobys Raimair wagen dürfen, die Wahrheit über den Trupp sogenannter Diener und Gehilfen zu sagen, den er für Irys und Daivyn Daykyn zusammengestellt hatte.
    »Guten Abend, Colonel «, sagte Mullygyn ruhig und blic k te an seinem Vorgesetzten vorbei zu den Gardisten hinunter, die im Hof warteten. »Kann ich Ihnen behilflich sein, Sir? «
    »Ich muss mit Graf Coris sprechen, Rahskho «, erwiderte Sahndahl.
    »Leider hat er sich bereits zu Bett begeben, Sir. « Mull y gyn lächelte den Colonel freundlich an. »Er hat gesagt, er fühle sich nicht recht wohl. «
    »Dann werden Sie ihn wohl wecken müssen «, versetzte Sahndahl tonlos und blickte Mullygyn fest in die Augen. »Das hier ist eine offizielle Angelegenheit, Mullygyn. Mir liegen ausdrückliche Befehle vor. Wir wollen das Ganze hier doch nicht unnötig schlimm werden lassen. «
    »Schlimm, Sir? « Mullygyn besaß viele Talente, doch die Schauspielkunst gehörte nicht dazu. Der völlige Mangel an Erstaunen in seiner Stimme war für Sahndahl Beweis genug, dass Tobys und seine Männer zumindest geahnt hatten, was ihnen bevorstand. Das würde die Lage deutlich verkompl i zieren – vor allem, wo sie sich doch hinter den dicken Turmmauern befanden. Trotzdem …
    »Gehen Sie ihn einfach holen, Mullygyn! «, fuhr der C o lonel mit der gleichen tonlosen Stimme fort. »Und Sie sol l ten Tobys bitten, ihn zu begleiten! Ich muss mit Ihnen be i den sprechen. «
    »Ich werde sehen, was ich tun kann, Sir «, erwiderte Mu l lygyn und trat durch die Tür.
    Sahndahl war versucht, ihm zu folgen. Aber es gelang ihm recht leicht, der Versuchung zu widerstehen. Er bezwe i felte, dass Mullygyn der Einzige war, der sich in diesem A u genblick in

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