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Nimue Alban 10 - Der Verrat

Nimue Alban 10 - Der Verrat

Titel: Nimue Alban 10 - Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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der Erzeugung von Dampf ist also nicht das G e ringste neu und damit verwerflich! Wer könnte denn dag e gen bitte etwas einwenden wollen? Genau genommen ist die Art und Weise, in der Meister Howsmyn den Dampf erze u gen will, eigentlich nichts anderes, als nach Bedarf Win d kraft zu produzieren, oder etwa nicht? Genau, und auch Windmühlen nutzen wir schon seit dem Tag der Schöpfung! Wind gehört eindeutig zu Jwojengs zulässiger Dreifaltigkeit von Wind-, Wasser- und Muskelkraft. Also abgesehen von der Neuerung, Wind immer dann und dort zu erzeugen, wo er gerade am nötigsten gebraucht wird, sehe ich bei Meister Howsmyns neuester Entwicklung nichts, was in irgendeiner Weise den Ächtungen widerspräche.«
    Auch der Pater lehnte sich nun in seinem Sessel zurück und strahlte seinen Gastgeber regelrecht an.
    »Oder sehen Sie das anders? «, fragte er.

.5.

King’s Harbour, Helen Island,
Navy-Pulvermühle Nr. 3,
Insel Big Tirian, und Königlicher Palast, Stadt Tellesberg,
Altes Königreich Charis
     
    »Haben Sie die Unterlagen für Meister Howsmyn, Urvyn? Die über die neuen Zünder, meine ich. «
    »Hier, Sir «, erwiderte Urvyn Mahndrayn geduldig und tippte mit dem rechten Zeigefinger gegen die lederne Akte n tasche unter seinem linken Arm. »Zusammen mit den ve r besserten Aufrissen der Steilfeuergeschütze und den Mem o randen, die High Admiral Rock Point mir mitgegeben hat. Außerdem habe ich auch das Memorandum von Baron Iro n hill und Ihre Einladung an den Baron dabei, während seines Besuchs hier mit Ihnen zu speisen. « Er lächelte seinen Vo r gesetzten an und tat unschuldig. »Habe ich noch was verge s sen, Sir? «
    »Sie «, sagte Sir Ahlfryd Hyndryk, seines Zeichens Baron Seamount, ernst, und sein Drehsessel quietschte, als er sich zurücklehnte, um den Commander besser anfunkeln zu kö n nen, »sind ein ziemlich aufsässiger Kerl! «
    »Nicht doch, Sir! « Mahndrayn schüttelte den Kopf und blickte unschuldiger drein denn je. »Dass Sie so von mir denken! «
    »Ein Urteil, untermauert von jahrelanger Zusammenarbeit mit Ihnen, jawohl! « Seamount stieß ein Schnauben aus. »Glauben Sie ’ s ruhig! «
    »Ich bin entsetzt, Sie das sagen zu hören, Sir «, erwiderte Mahndrayn mit gespielt kummervoller Stimme.
    »Ach, was! Sie wären tief enttäuscht, wenn ich zu einem anderen Schluss käme! «
    Mahndrayn grinste nur, und Seamount tat es ihm gleich.
    Sonnenlicht durchflutete das Arbeitszimmer des Barons. Von hier aus hatte man einen atemberaubenden Blick auf ganz King ’ s Harbour. (Manch einen aber hätte es beunruhigt zu wissen, dass sich, Aussicht hin oder her, unmittelbar unter dem Raum die Haupt-Pulverkammer der Festung be fand.) Die schiefergetäfelten Wände des Arbeitszimmers waren wie stets mit allerlei rasch hingeworfenen Kreideskizzen und Notizen bedeckt, ein Viertel davon allerdings in Mahndrayns Handschrift. Memoranden und ganze Korrespondenzordner stapelten sich auf dem Schreibtisch des Barons. Es sah aus, als herrsche heilloses Durcheinander. Doch Mahndrayn wusste, dass in Wahrheit alles penibel geordnet war.
    »Sind Sie sich sicher, dass meine Abwesenheit nicht i r gendeinen Zeitplan durcheinander bringen wird, Sir? «, e r kundigte sich der Commander deutlich ernsthafter. S e amounts Antwort war ein Schulterzucken.
    »Es wird Sie höchstwahrscheinlich erneut erschrecken, Commander: Aber bevor Sie zu unserem lustigen Haufen gestoßen sind, bin ich ganz allein zurechtgekommen. Sogar ziemlich lange Zeit, wenn man ’ s genau nimmt. Ich werde mich also sicher irgendwie durchschlagen können, bis Sie wieder zurück sind «, erwiderte er trocken.
    Mahndrayn nickte. Denn beide wussten, dass er als Seamounts Assistent und unmittelbar nachgeordneter Offizier immer mehr Verantwortung übernommen hatte. High Adm i ral Lock Island hatte eine neue Bezeichnung für diese Art Position gefunden: Stabschef. Die bevorstehende Reise zu Ehdwyrd Howsmyns gewaltigem Gießereikomplex hatte demnach nichts von einem kleinen vergnüglichen Abstecher in die Hauptstadt. Die Gießereien lagen mehr als achthundert Meilen weit entfernt. Allein schon der Hin- und Rückweg würde jeweils mindestens einen ganzen Fünftag lang dauern. Das war ein empfindlicher Einschnitt in Mahndrayns übl i ches Arbeitspensum. Solange Mahndrayn fort war, würde sich also auf Seamounts Schreibtisch reichlich zusätzliche Arbeit anhäufen.
    »Meines Erachtens haben wir hier alles im Griff «, fuhr der Baron, ernst geworden, fort. »Gewiss,

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