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Nimue Alban 10 - Der Verrat

Nimue Alban 10 - Der Verrat

Titel: Nimue Alban 10 - Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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erzogen würde, mit angemessenem Respekt (und entsprechendem Gehorsam) Mutter Kirche gegenüber?
    Immer, wenn Zhames über diese Fragen nachdachte, landete er letztendlich bei einigen äußerst unschönen Schlussfolgerungen. Ja, diese Schlussfolgerungen waren derart u n erfreulich, dass er nicht einmal mit seiner Gemahlin darüber sprach!
    »Ich sage ja nur «, griff er seinen Gedanken wieder auf, »dass wir uns hier in einer ziemlich kniffligen Lage befi n den. Diese ganzen Streitereien und das Blutvergießen m a chen es keinen Deut besser! Langhorne allein weiß, wie die Charisianer reagieren, wenn Rahnylds Gefangene schließlich Zion erreichen. Aber schön wird das auf keinen Fall! Das haben wir ja schließlich selbst schon mitbekommen, nicht wahr? «
    Seine Frau legte die Stirn in Falten, so wie sie es stets tat, wenn jemand auf das Ferayd-Massaker anspielte. Die Rolle delferahkanischer Truppen bei dem ursprünglichen Zw i schenfall hatte ihr nie gepasst. Und obwohl sie ihren Gemahl gerade eben selbst zur Mäßigung aufgerufen hatte, waren auch ihr seinerzeit, unmittelbar nach dem Massaker, einige recht harsche Worte über die Inquisition entschlüpft. Das Kaiserreich Charis hatte Vergeltung gegen die Stadt geübt. Und auch wenn Hailyn Rayno wusste, dass die Charisianer tatsächlich noch recht zurückhaltend vorgegangen waren (egal, was die Inquisition darüber verbreitete), fühlte sie sich kein Stück besser.
    »Wir können von Glück reden, dass Charis derzeit ande r weitig zu beschäftigt ist, um auch noch unsere Küsten anz u greifen «, fuhr Zhames fort. »Aber das kann sich natürlich jederzeit ändern – vor allem jetzt, wo sie ihren Zwist mit Tarot beigelegt haben. Alles, was die Charisianer vorher aufwenden mussten, um Gorjalis Schiffe zu blockieren, kö n nen sie jetzt für andere Dinge verwenden. Und selbst wenn man das völlig außer Acht lässt: je mehr sie die Lage in C o risande in den Griff bekommen, um so … unangenehmer können sie für uns hier in Talkyra werden. «
    Deutlicher war König Zhames noch nie geworden, aber es lag dennoch auf der Hand: Er hatte einen sehr genauen Verdacht, wer in Wahrheit die Verantwortung für Prinz Hektors und seines Thronfolgers Ermordung trug. Das Glitzern in Hailyns Augen ließ ihn glauben, dass seine Gemahlin mö g licherweise ganz ähnliche Vermutungen hegte.
    »Dieser Regentschaftsrat, der für den kleinen Daivyn die Geschäfte übernommen hat, tritt mittlerweile für meinen Geschmack Charis gegenüber doch arg versöhnlich auf «, fuhr er fort und steuerte das Gespräch damit gezielt in eine etwas weniger verfängliche Richtung. »Ich weiß wirklich nicht, wie lange Vikar Zahmsyn mir noch gestatten wird, mit ihnen zu korrespondieren. Und was können wir dann wegen D a ivyn unternehmen? « Er schüttelte den Kopf. »Der Tempel wird ihn wohl unmittelbar in seine Obhut nehmen. «
    Hailyns Augen weiteten sich. Erschreckt legte sie eine Hand an die Kehle.
    »Was auch immer Daivyn und Irys sonst noch sein mögen, sie gehören zur Familie! «, sagte sie. »Und ob Daivyn nun ein Prinz ist oder nicht, er ist doch nur ein kleiner Junge, Zhames! Nächsten Fünftag wird er elf Jahre alt, und Irys ist auch noch keine neunzehn! Die brauchen doch ihre Familie – gerade jetzt, nach allem, was sie schon durchgemacht haben! «
    »Ich weiß «, erwiderte Zhames deutlich sanfter. »Die be i den Kinder liegen mir ja auch am Herzen. Aber das Vikar i at «, er sah, dass seine Gemahlin kaum merklich das Gesicht verzog; offensichtlich war ihr ebenso bewusst wie ihm selbst, dass er hier in Wahrheit ausschließlich die ›Vierer-Gruppe‹ meinte, »könnte durchaus zu dem Schluss kommen, wir würden uns diesem Regentschaftsrat gegenüber zu freundlich verhalten. Wenn sie dann auch zu dem Schluss kommen, der Regentschaftsrat verhalte sich ein wenig zu freundlich Charis gegenüber, dann werden sie sich für genau das entscheiden! Bis dahin haben sie mir praktisch befohlen, weiterhin mit dem Regentschaftsrat zu korrespondieren! Z u dem bestehen sie darauf, unveränderte Abschriften sämtl i cher Schreiben zu erhalten, die der Regentschaftsrat an mich oder an Coris richtet. Wenn also in Manchyr jemand etwas … Unbedachtes zu Papier bringt, dann fällt das auch auf Talkyra zurück! «
    »Aber das ist denen doch gewiss ebenso bewusst wie dir, mein Schatz! «
    »Meinst du mit ›die‹ jetzt den Regentschaftsrat, Coris o der das Vikariat? «, fragte Zhames sarkastisch. Das kurze, alles

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