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Nimue Alban 10 - Der Verrat

Nimue Alban 10 - Der Verrat

Titel: Nimue Alban 10 - Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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hatte, R e de und Antwort stehen müssen. Jetzt gab es Wichtigeres für den Admiral, als sich über einen Inquisitor Gedanken zu m a chen: seine Pflicht seinen Männern gegenüber. Das war a l les, was ihm jetzt noch geblieben war.
    »Frisch und munter aufgewacht, Naiklos! «, rief er so fröhlich, wie er es eben schaffte, und rüttelte den Kamme r diener sanft an der Schulter. »Sie sagen, unsere Vergn ü gungsfahrt sei vorbei. Dann heißt es wohl wieder zurück auf die Straße. «
    »Jawohl, Sir. « Vahlain schüttelte sich kurz, stemmte sich mühsam, aber tapfer hoch und rückte gewissenhaft die Überreste seiner zerlumpten Kleidung zurecht. »Ich werde versuchen, in einem anständigen Hotel ein Zimmer für Sie vorz u bestellen, Sir. «
    »Machen Sie das! «, erwiderte Manthyr voller Zuneigung in der Stimme und legte dem älteren Mann sanft eine Hand auf die Schulter. »Aber nur das Beste vom Besten, versta n den? Saubere Laken und Wärmflaschen für Master Svair s mahn und mich. Und sehen Sie zu, dass Sie einen anständ i gen Wein aussuchen! Sie wissen ja, dass man bei so etwas nun wirklich nicht auf mein Urteilsvermögen bauen kann! «
    »Sehr wohl, Sir. « Vahlain brachte ein Lächeln zustande, das erschreckend an einen Totenschädel erinnerte. Noch einmal drückte ihm Manthyr die Schulter, bevor er sich wi e der Svairsmahn zuwandte.
    Auch der Midshipman lächelte. Bei ihm sah es sogar noch erschreckender aus. Vahlain war mehr als sechzig Jahre alt, Lainsair Svairsmahn dagegen keine dreizehn. So sollten dreizehnjährige Jungs – selbst dreizehnjährige Jungs, die Off i ziere des Kaisers waren – einfach nicht aussehen: einbeinig, hohläugig und mit eingefallenen Wangen, halb verhungert, von Fieber und Übelkeit geplagt und gequält von dem sich e ren Wissen darüber, was sie alle noch erwartete.
    Mit schweren Schritten kamen drei Tempelgardisten die steile Leiter vom Oberdeck hinab. Sicherlich hatte man sie für diese Aufgabe ausgewählt, um sie für Fehler während ihres normalen Dienstes zu bestrafen. Manthyr hörte, wie der Gestank im Laderaum sie würgen ließ, obwohl sie sich schon Tücher vor Mund und Nase gebunden hatten. Ja, wenn m an drei Tage lang im Frachtraum einer viel zu kle i nen Küstenbrigg eingesperrt ist, dann kommt schon ein b e achtliches Aroma zustande!, dachte Manthyr grimmig.
    »Hoch mit euch! «, fauchte einer der drei. »Du da! « Er versetzte einem der Matrosen, die der Luke am nächsten l a gen, einen heftigen Tritt. »Du zuerst! «
    Er warf dem Matrosen einen Schlüssel zu und trat einen Schritt zurück. Mit dem zwei Fuß langen Knüppel in der rechten Hand klopfte er immer wieder gegen den Absatz seines Stiefels, während der Gefangene sich mit dem Vo r hängeschloss abmühte. Schließlich bekam der Matrose es auf. Eisen scharrte über Eisen, als rasselnd die Kette aus den in das Deck eingelassenen Ringbolzen herausgezogen wurde und anschließend aus den Fußeisen sämtlicher Gefangener. Ungeschickt kämpfte sich der Charisianer auf die Beine und taumelte und hinkte auf die Leiter zu. Hände und Füße w a ren immer noch mit je einer Kette gefesselt.
    »Beeilung, Beeilung, du Hurensohn! «, höhnte der Gardist und versetzte ihm mit dem Schlagstock einen üblen Hieb. »Du darfst doch zu deiner Verabredung in Zion nicht zu spät kommen! «
    Beinahe wäre der Charisianer gestürzt. Es gelang ihm g e rade noch, sich mit den ebenfalls gefesselten Händen an der Leiter festzuhalten. Dann kletterte er langsam und unter sichtlichen Schmerzen die Leiter empor. Währenddessen malträtierten die unablässig fluchenden Gardisten nun seine Kameraden, die immer noch auf den nackten Holzplanken lagen. Sie taten es mit Tritten, Stößen und Schlägen, ohne Unterschied, ob sie Offiziere, Unteroffiziere oder einfache Matrosen trafen. Den Unterschied machten mittlerweile auch die Charisianern nicht mehr. All die Entbehrungen, die sie gemeinsam hatten ertragen müssen, hatten Rang und Namen bedeutungslos gemacht. Sie waren nun nur noch Charisianer und taten alles in ihrer Macht Stehende, um ihren Kamer a den dabei zu helfen, einen weiteren Tag zu überstehen.
    Dumm von uns, wirklich, dachte Manthyr, während er sich selbst auf die Beine kämpfte. Kaum dass er stand, bückte er sich, um auch Svairsmahn aufzuhelfen. Dabei musste der Admiral den Midshipman beinahe schon tragen. Wir verlängern damit doch bloß unsere eigene Qual auf dem langen Weg nach Zion. Wenn wir nur einen Funken Verstand hä t

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