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Nimue Alban 10 - Der Verrat

Nimue Alban 10 - Der Verrat

Titel: Nimue Alban 10 - Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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gebracht «, gab Coris zu b e denken und blickte Raimair fest an. »Natürlich ist es durc h aus möglich, dass mittlerweile jemand herausgefunden hat, wie wir seinerzeit von Corisande hierher gelangt sind. Dass dieser Zhevons also behauptet, er würde Harys kennen, b e weist zunächst einmal noch gar nichts. Aber es bringt mich doch dazu, ihm etwas positiver gegenüberzustehen. Und dann ist da noch das hier. «
    Er griff nach dem bereits geöffneten Briefumschlag, der den Käfig begleitet hatte. Darin befand sich ein ganzer Stapel beschriebener Seiten. Diese zog der Graf nun heraus und zeigte sie Raimair.
    »Die Handschriften kenne ich beide – das eine ist die des Grafen Anvil Rock, das andere die seines Sekretärs. «
    Nach einem kurzen Blick auf die Seiten zuckte er mit den Schultern und ging zu seinem Bücherregal hinüber. Mit e i ner Fingerspitze fuhr er über die Buchrücken, bis er gefu n den hatte, wonach er suchte. Dann nahm er das Buch aus dem Regal, setzte sich damit an seinen Schreibtisch und fa l tete den Brief auseinander, den Anvil Rock an Daivyn g e richtet hatte. Die Liste mit Kapitel- und Versangaben, die Anvil Rock dem Brief beigefügt hatte, verwiesen auf b e stimmte Stellen in der Heiligen Schrift. Jeder der Verse war als Hinweis eines älteren Landsmannes und Regenten einen jüngeren, angehenden Regenten gegenüber sinnig – vor a l lem, wenn besagter Regent keine Möglichkeit hatte, mit dem Jungen, der zugleich auch sein Schützling war, persönlich zu sprechen. Vielleicht war der eine oder andere Vers noch ein wenig düster und schwer für einen Jungen in Daivyns Alter. Aber schließlich war der Junge der rechtmäßige Regent e i nes ganzen Fürstentums. Da war es durchaus angemessen, ihn auch an etwas schwerere Gedanken heranzuführen und ihm nicht nur die deutlich fröhlicheren Verse zu nennen, die man in jedem Katechismus fand und die von den meisten Kindern früher oder später auswendig gelernt werden mus s ten.
    Doch Coris ging es nicht darum, die entsprechenden Seiten in der Heiligen Schrift aufzuschlagen, um sich ihres I n halts zu vergewissern. Tatsächlich blätterte er gerade gar nicht in der Heiligen Schrift. Vielmehr hatte er einen billigen Unterhaltungsroman (gedruckt in Manchyr) aus dem Regal gezogen und suchte nun nach Seitenzahlen, dann nach Ze i len und schließlich nach einzelnen Wörtern in der betreffe n den Zeile. So verwies Langhorne Vers 6:21,9 beispielsweise auf das neunte Wort der einundzwanzigsten Zeile auf Seite sechs. So suchte Coris nach und nach weitere Wörter z u sammen und notierte sie auf einem anderen Blatt. Dann b e trachtete er den Zettel stirnrunzelnd und warf ihn umgehend in den Kamin, in dem immer noch ein munteres Feuer pra s selte. Anschließend stand er auf und ging zu dem Wyvern-Käfig hinüber. Jeder der vergoldeten Gitterstäbe des Käfigs war mit einer stilisierten Kreuzblume verziert. Rasch zählte Coris die Stäbe durch, bis er Nummer dreizehn fand. Dann betastete er die dortige Kreuzblume. Dabei achtete er sor g sam darauf, seine Finger keinesfalls in die Nähe der messe r scharfen Wyvern-Schnäbel zu bringen. Coris drehte an der Verzierung des Gitterstabs. Doch nichts rührte sich.
    »Ihre Handgelenke sind kräftiger als meine, Tobys «, sagte er mit einem schiefen Grinsen. »Schauen Sie doch mal, ob Sie das abgeschraubt bekommen! Aber Sie müssen es im Uhrzeigersinn drehen, nicht gegen den Uhrzeigersinn! «
    Raimahn hob eine Augenbraue, doch er tat, wie ihm g e heißen. Seine kräftige Hand umschloss die Kreuzblume, und kurz darauf grunzte der Kommandeur von Prinz Daivyns inoffizieller Garde in Delferahk vor Anstrengung. Zunächst geschah überhaupt nichts. Doch dann gab das Schraubg e winde nach. Nachdem es erst einmal gelöst war, ließ sich der Zierabschluss der Gitterstange mühelos abschrauben. Es stellte sich heraus, dass der Gitterstab hohl war. Darin b e fanden sich zwei oder drei eng zusammengerollte Bögen Papier.
    »Interessant! «, murmelte Coris. Er zog die Blätter vo r sichtig heraus, entrollte sie und überflog den Text. Unve r mittelt stockte er und riss überrascht die Augen auf. Rasch warf er einen Blick zu Raimahn hinüber.
    »Mein Lord? «, erkundigte sich der Gardist sofort.
    »Der Absender … ist nicht der, den ich erwartet hatte «, erklärte sich Coris.
    »Also gibt es schlechte Neuigkeiten, Mein Lord? «
    »Nein, so würde ich das nicht ausdrücken. « Coris brachte ein Lächeln zustande. Die Erfahrungen, die

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