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Nimue Alban 10 - Der Verrat

Nimue Alban 10 - Der Verrat

Titel: Nimue Alban 10 - Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Deinem Ratschluss leiten lassen! Lass die Entscheidu n gen unseres Kaisers und unserer Kaiserin ihrer Verantwo r tung ihren Untertanen gegenüber würdig sein, die zugleich ebenso Deine Kinder sind wie sie selbst. Amen. «
    Kurz ging Cayleb durch den Kopf, dass niemand die Nichterwähnung der ›Erzengel‹ zu bemerken schien. Dann hob er den Blick. Seit Staynair das Amt des Erzbischofs b e kleidete, ruhte sein Augenmerk noch mehr als früher auf der persönlichen Beziehung eines jeden Menschen zu Gott, ohne die Vermittlerrolle der Erzengel. Mittlerweile bemerkte die Gemeinde kaum noch diese feine, aber doch zutiefst bedeu t same Veränderung, und ein Großteil aller Geistlichen der Kirche von Charis schien sich diese Haltung und diese Vo r gehensweise direkt vom Erzbischof abzuschauen.
    Maikel denkt eben immer in langfristigen Strategien. Und wo wir gerade von ›langfristig‹ sprechen …
    Über den Tisch hinweg blickte der Kaiser Gray Harbor an.
    »Würden Sie wohl einfach loslegen und uns berichten, was Sie Sharleyan und mir gestern erspart haben, Rayjhis? «, fragte er trocken.
    »Euer Majestät? « Gray Harbor hob die Augenbrauen. C a yleb unterdrückte ein Schnauben.
    »Ich kenne Sie schon seit meiner Kindheit, Rayjhis. Ich will jetzt nicht das sprichwörtliche ›offene Buch‹ bemühen. Aber Sharleyan war gestern ebenso klar wie mir, dass Sie etwas auf dem Herzen haben. Und da Sie es nicht von sich aus angesprochen haben, war uns beiden ebenso klar, dass Sie schlechte Neuigkeiten für uns haben. « Der Kaiser schü t telte den Kopf. »Glauben Sie mir, wir wissen das wirklich zu schätzen. Aber heute ist ein neuer Tag. Also können wir g e nauso gut auch zur Sache kommen. «
    »Sehr wohl, Euer Majestät. «
    Gern hätte Gray Harbor über Caylebs Tonfall und Direktheit gelächelt, doch nicht angesichts dessen, was er jetzt zu sagen hatte. Er holte tief Luft und straffte die Schultern.
    »Ich muss Euch mit Bedauern mitteilen, dass uns Schre i ben von Admiral Manthyr erreicht haben. Einem dieser Schreiben war eine vollständige Liste aller Offiziere und Mannschaften beigelegt, die vor Graf Thirsk kapituliert h a ben – und die Namen all derjenigen, die nach der Kapitulat i on in der Gefangenschaft gestorben sind. «
    Es war sehr still im Ratszimmer. Die heitere Gelassenheit, die gerade eben noch geherrscht hatte, war völlig ve r schwunden. Niemand sagte ein Wort. Gray Harbor blickte seinen Monarchen fest an, als er weitersprach .
    »Zudem gibt es Sir Gwylyms offiziellen Bericht. Er ist sehr kurz – zum Zeitpunkt des Abfassens dieses Berichts konnte er weder auf seine Logbücher noch auf sonstige U n terlagen zurückgreifen. Und aus Gründen, die seine anderen Schreiben deutlich darlegen, blieb ihm für diesen Bericht auch nur sehr wenig Zeit. Er bestätigt einen Großteil dessen, was wir über seine letzte Schlacht zuvor bereits wussten o der zumindest vermuteten … und er bestätigt auch etwas, das wir alle befürchtet haben. «
    Kurz zuckte Gray Harbors Blick zu Captain Athrawes hinüber, der im Ratssaal seinen üblichen Posten an der Tür bezogen hatte. Seit Jahren nutzte Gray Harbor nun schon die Informationen, die ihm dank Merlins Visionen zugänglich wurden. Doch nicht jeder in diesem Ratszimmer wusste d a von. Nicht jeder hier durfte d av on wissen. Außerdem war Merlin der Stadt Tellesberg beinahe ein ganzes Jahr lang ferngeblieben. In dieser Zeit hatte er natürlich keine neuen Kenntnisse über Gwylym Manthyrs Lage Vorbringen kö n nen.
    »König Rahnyld hat offiziell Sir Gwylym und sämtliche seiner Offiziere und Mannschaften in die Obhut der Inquis i tion überstellt. « Nun klang die Stimme des Grafen rau und tonlos. »Entweder schon Ende Mai oder im ersten Juni-Fünftag sind sie von Gorath aus über Land nach Zion aufg e brochen. Der Entfernung und dem Zustand der Straßen auf dem Festland entsprechend müssten sie den Tempel mittle r weile erreicht haben. «
    Auch wenn es kaum möglich schien: es wurde tatsächlich noch stiller im Saal. Jeder Mann und jede Frau hier wusste ganz genau, was diese Information bedeutete. Die meisten Ratgeber blickten zu Maikel Staynair hinüber. In seiner Funktion als Erzbischof von Charis war er nach altherg e brachter Sichtweise ranghöchstes Mitglied des Kaiserlichen Rates. Bei jeglichem Thema musste seine Meinung am stärksten gewichtet werden, vor allem natürlich bei Fragen, die etwas mit der Kirche oder der Religion im Allgemeinen zu tun hatten. Doch

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